Genug zu essen

Gesunde Ernährung schafft Platz für Natur- und Klimaschutz

Oft wird behauptet, dass sich Deutschland mehr Klima- und Artenschutz in der Landwirtschaft nicht leisten könne, weil sämtliche Flächen zur maximalen Nahrungs- und Energieproduktion benötigt würden. Dies ist jedoch falsch.

In der linken oberen Bildhälfte sieht man Säcke mit verschiedenen Hülsenfrüchten, in der rechten unteren rohes Fleisch. | © Stock.Adobe © Stock.Adobe
Hülsenfrüchte sind gesund - und schonen die Umwelt im Gegensatz zu Fleisch.

Wie können Naturschutzziele und Ernährungssicherung zusammen verwirklicht werden? Reichen dafür die Flächen in Deutschland aus? Der russische Krieg in der Ukraine hat das Thema Ernährungssicherheit ganz oben auf die politische Agenda gebracht. Wie eine aktuelle Flächennutzungsstudie im Auftrag des NABU zeigt, könnte mit gesunder Ernährung in Deutschland auch das Klima geschützt werden. Gleichzeitig stünden genügend Flächen sowohl für die Sicherung der Ernährung als auch für die Natur zur Verfügung, um verloren gegangene Biodiversität wieder aufzubauen.

Flächenverbrauch durch gesunde Ernährung verringern

Eine natürliche Wiese mit Blüten. | © Thomas Staab © Thomas Staab

Die Studie ermittelte einerseits den Flächenbedarf für eine gesunde Ernährung in Deutschland, auf Basis der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und der Planetary Health Diet. Diese beschreibt, wie gesunde Ernährung für zehn Milliarden Menschen innerhalb der ökologischen Grenzen der Erde aussieht.

Andererseits errechnete die Studie die Produktionsmengen der deutschen Landwirtschaft unter Einbeziehung aller bereits aufgestellten Umweltziele: zehn Prozent Biodiversitätsflächen, Wiedervernässung von 800.000 Hektar Moorflächen, 30 Prozent Ökolandbau, Halbierung des Pflanzenschutzeinsatzes und 20 Prozent weniger Düngung. Die angewandte Methodik entspricht der von der EU-Kommission zur Folgenabschätzung politischer Entscheidungen verwendeten Methodik namens Common Agricultural Policy Regional Impact Analysis (CAPRI).

Kühe auf einer Weide. | © Adobe.Stock © Adobe.Stock

Entsprechend der Ernährungsempfehlungen ist im Modell der Konsum von Fleisch, Eiern, Milchprodukten, Fett und Zucker verringert, dagegen der Konsum von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten erhöht. Bei Halbierung des Fleischverzehrs stünden so jedem Menschen in Deutschland pro Woche rund 400 Gramm Fleisch zur Verfügung, zum Beispiel ein Schnitzel, eine Wiener Wurst oder drei Scheiben Mortadella. Dafür würden mehr Hülsenfrüchte gegessen, z.B. Hummus, Bohnen- und Linsengerichte.

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