Planung und Durchführung
Ziele
- gezielte Optimierungsmaßnahmen an 54 Quellstandorten
- Einbindung möglichst vieler gesellschaftlichen Gruppen
- Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für den schonenden Umgang mit Quellbiotopen
- Erarbeitung der Grundlagen über die Renaturierung der Quelllebensräume
- Schaffung von Rahmenbedingungen für die Entwicklung des naturnahen Zustands zur nachhaltigen Sicherung der Kalktuffquellen
- Fachinformation und fachlicher Austausch
Gebietsauswahl
Die Fränkische Alb stellt ein außeralpines Hauptvorkommensgebiet mit guter Ausprägung für den Lebensraumtyp Kalktuffquelle (Cratoneurion) dar. Er kommt im deutschen Bereich vor allem in der Schwäbischen und Fränkischen Alb sowie in den Mainfränkischen Platten vor.
In den übrigen europäischen Mitgliedstaaten ist das Cratoneurion meist sehr spärlich verbreitet und wurde deshalb als prioritärer Lebensraumtyp eingestuft. Die ausgewählten Projektgebiete umfassen Hauptvorkommensgebiete des Lebensraumtyps Kalktuffquelle in der Fränkischen Alb. In Bezug auf das Natura 2000-Netz ist dieser Lebensraum von entscheidender Bedeutung.
Projektdaten
- Projektträger: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
- Projektdauer: 2004 – 2007
- Projektkosten: 536.000 € (EU 50%, Bayerischer Naturschutz-Fonds 40%, LBV 10%)
- Gebietsgröße: 6494 ha (3 Teilgebiete)
Umsetzung von Maßnahmen
In den drei Projektgebieten wurden an 56 Standorten 72 Maßnahmen durchgeführt.
Im Einzelnen lassen sie sich wie folgt untergliedern:
Projektgebiet 1 – 32 Maßnahmen an 26 Standorten
- 3x Flächenankauf
- 9x Fichtenentnahme und Waldumbau
- 3x Einrichtung von Pufferflächen (Zäunung etc)
- 16x bautechnische Maßnahmen (Fassungsrückbau, Einbau von Furten, Entfernung von Verrohrungen etc)
- 1x Schautafel
Projektgebiet 2 – 18 Maßnahmen an 15 Standorten
- 9x Fichtenentnahme und Waldumbau
- 9x bautechnische Maßnahmen
Projektgebiet 3 – 22 Maßnahmen an 15 Standorten
- 1x Ankauf
- 5x Fichtenentnahme und Waldumbau
- 6x Einrichtung von Pufferflächen
- 7x bautechnische Maßnahmen
- 3x Schautafeln
Ergebnisse
Nach dem Abschluss des LIFE-Natur-Projektes konnte man auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Eigentümern, verschiedenen Behörden, Kommunen und Verbänden zurückblicken.
Die fachliche Unterstützung, ein gutes Gesprächsklima zwischen allen Beteiligten und eine beachtenswerte Hilfsbereitschaft boten eine bestmögliche Basis für die umfangreiche Umsetzung.
Diesen Erfolg unterstreicht die optimale Zielerfüllung. Ursprünglich sollten 54 Kalktuffquellen saniert und geschützt werden. Letztendlich profitierten 56 Quellen zwischen Hersbruck und Treuchtlingen vom LIFE-Natur-Projekt.
Erfolgskontrolle
An 40 Standorten wurden analog zu den Voruntersuchungen im Abstand von 2 Jahren nach Maßnahmenumsetzung Daten zu Struktur, Vegetation, Fauna und Zustand bzw. Entwicklung des Cratoneurion erhoben.
Das Monitoring der Quellen soll den Erfolg der Maßnahmen bewerten. Die Erfassungsmethode orientiert an den im Aktionsprogramm Quellen verwendeten Erfassungsbögen. Neben der Aufnahme von Struktur, Vegetation und Bewertung des Entwicklungszustandes des Cratoneurion ist insbesondere die Erfassung und Bewertung des quelltypischen Makrozoobenthos ein aufwändiger, aber gleichwohl sehr wichtiger Bestandteil des Monitorings.
In den kartierten Quellen wurden Insgesamt 120 Tierarten und 48 Moosarten gefunden.
Einen ausführlichen Ergebnisbericht finden Sie hier.
Berichte zu Schutzmaßnahmen
Projektgebiet 1
Abschlusstagung
An der zweitägigen Veranstaltung am 16. und 17. Oktober 2007 in Muhr am Altmühlsee nahmen zahlreiche Quellschutzexperten aus dem In- und Ausland teil.
In einer vielfältigen Vortragsreihe wurden die wesentlichen Aspekte des Quellschutzes beleuchtet und ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand geboten. Dazu gehörte auch die Präsentation der Ergebnisse aus dem LIFE-Natur-Projekt.
Bei einer Exkursion zu den Kalktuffquellen in der Südlichen Frankenalb konnte dem Fachpublikum die erfolgreiche Umsetzung von Quellschutzmaßnahmen gezeigt werden.