Lebendige Bäche in Bayern

Kommunaler Hochwasserschutz und biologische Vielfalt

Naturnaher Bach | © Maximilian Sehr © Maximilian Sehr

Bayern besitzt circa 90.000 Kilometer kleine Bäche, sogenannte "Gewässer III: Ordnung". Diese bilden den Großteil des bayerischen Gewässernetzes und haben damit eine enorme Bedeutung für die biologische Vielfalt und den Hochwasserschutz.

Für den Unterhalt der Gewässer III. Ordnung sind Kommunen zuständig. Diesen fehlt aber häufig die Kenntnis und das Wissen zum ökologischen Zustand ihrer Gewässer, der Renaturierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Somit fristen diese kleinen, aber wichtigen Lebensadern oft in einem fatalen Schattendasein.

Im Rahmen des Projekts "Lebendige Bäche in Bayern" arbeiten wir mit ausgewählten Kommunen, den Bayerischen Staatsforsten und den Ämtern für Ländliche Entwicklung zusammen. In elf Projektgebieten wurden kleine Fließgewässer auf ihre Beeinträchtigungen untersucht und anschließend Möglichkeiten für Renaturierungsmaßnahmen erarbeitet.

Projektziele

  • Wir wollen mit diesem Projekt einen aktiven Beitrag zum Gewässerschutz leisten
  • Durch Beteiligung aller relevanten Akteure an der Planung und Umsetzung von Maßnahmen soll ein nachhaltiger Schutz der wertvollen Lebensräume geschaffen werden
  • Auch die Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Ziel ist die Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Gewässerschutz
  • Aus den im Projekt gewonnenen Erfahrungen wurde eine Praxisbroschüre erstellt. Diese zeigt Wege für den Gewässerschutz im kommunalen Bereich auf:
    Praxisbroschüre „Lebendige Bäche in Bayern“

Modellkommunen

In Städten und Gemeinden stellen Fließgewässer einen wahren Schatz für das Stadtklima und die Lebensqualität dar. Aber auch im Siedlungsbereich braucht dieser artenreiche Lebensraum Rücksichtnahme, Pflege und Schutz.

Im Rahmen unseres Projekts haben wir fünf Modellkommunen ausgewählt.

Wir wollen die Kommunen und Anlieger

  • darin stärken, Gewässerbeeinträchtigungen als solche zu erkennen
  • bei der Maßnahmenumsetzung beraten und unterstützen
  • über Finanzierungsmöglichkeiten informieren.

Beeinträchtigungen von Bächen

Naturnaher Bach im Wald | © Maximilian Sehr © Maximilian Sehr

Durch vielseitige Nutzungsformen werden kleine Fließgewässer beeinträchtigt.

Zu den häufigsten Beeinträchtigungen zählen:

  • Verrohrung, Verbauung, Begradigung
  • Sohlschwellen und Abstürze
  • fehlende Gewässerrandstreifen und Nutzung bis unmittelbar an den Gewässerrand

Bayerische Staatsforsten

Etwa zehn Prozent der Gewässer III. Ordnung fließen durch das Gebiet der Bayerischen Staatsforsten. In diesen finden sich noch naturnahe Bäche, sodass eine hohe Verantwortung für den Erhalt dieser besonders wertvollen Lebensräume besteht. Im Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten sollen Belange des Gewässerschutzes in den Betriebsablauf verankert werden.

Ländliche Entwicklung

Gewässerrandstreifen | © Maximilian Sehr © Maximilian Sehr

Gerade im ländlichen Raum sind kleine Fließgewässer durch die intensive Landwirtschaft stark beeinträchtigt. Naturnahe Bäche finden sich nur noch selten.

Gemeinsam mit den Ämtern für Ländliche Entwicklung

  • werden Möglichkeiten aufgezeigt, Renaturierungsmaßnahmen in laufende Verfahren der Ländlichen Entwicklung (Flurerneuerung, Dorferneuerung) einzubinden
  • wird die Bereitschaft und Akzeptanz für freiwiliigen Landtausch zur Maßnahmenumsetzung am Gewässer geprüft.

Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Das LBV-Projekt „Lebendige Bäche in Bayern – Beitrag zur Hochwasservorsorge und Biologischen Vielfalt“ wurde nun als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Würdigung hat Prof. Dr. Jürgen Geist in einer Videobotschaft vorgenommen. Die Auszeichnung wird an Projekte verliehen, die sich in vorbildlicher Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

Projektförderung

Logo Bayerische Staatsforsten

Praxisbroschüre als PDF

Hier PDF downloaden

Kontakt

Sie haben Fragen zu unserem Projekt? Sie planen Maßnahmen und möchten diese umsetzen? Dann kontaktieren Sie uns!

Ihre Fragen beantwortet Ihnen:

Malvina Hoppe

0 91 74 / 47 75 - 73 63 

Auszeichnung

Logo UN-Dekade Biologische Vielfalt

Unterstützen Sie uns

Helfen Sie uns diese kleinen, aber so wichtigen Lebensadern unserer Landschaft zu erhalten. Unterstützen Sie uns auch mit einer Spende!

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz