Martinsheim

LBV-Schutzgebiet im Landkreis Kitzingen (Unterfranken)

Ortolan sitzt singend auf einem stärkeren Ast | © H.-J. Fünfstück © H.-J. Fünfstück
In Martinsheim soll dem Ortolan wieder ein Lebensraum gegeben werden

Einst hat die Landwirtschaft zur Artenvielfalt beigetragen, doch in den letzten 100 Jahren änderte sie sich grundlegend. Aus einer extensiven wurde eine höchst intensive Nutzungsform. Durch den Einsatz von Pestiziden sowie Mineraldünger, einer verringerten Kulturvielfalt und die Entfernung von Hecken und Feldgehölzen verarmte dieser ehemals reich strukturierte Lebensraum.

Von dieser Intensivierung ist unter anderem der Ortolan betroffen, dessen Bestand in Mitteleuropa seit Jahren dramatisch abnimmt. Dieser zu den Ammern gehörende scheue Singvogel ist bei uns Sommergast (April bis September) und verbringt den Winter in Afrika. Er ist unauffällig orange-braun gefärbt und bevorzugt trockenwarme Standorte. Die Brutdauer liegt zwischen 10 und 14 Tagen und ausgewachsene Tiere erreichen eine Körperlänge von 15-16,5 cm.

Im Jahr 2001 hat der LBV bei Martinsheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen zum Schutz des Ortolans 3 Flächen mit insgesamt 2,8 Hektar gekauft. Da die fränkische Ortolanpopulation das bedeutendste Vorkommen im westlichen Mitteleuropa ist, trägt Bayern eine besondere Verantwortung für dieses Tier, welches als stark gefährdete Art auf der Bayerischen Roten Liste steht. Der Ankauf dient der Schaffung neuer Habitatstrukturen zur dauerhaften Stabilisierung der Population. So wurden bereits Apfelbäume, die mit Reisern von alten Obstsorten veredelt werden sollen, auf einer der drei Flächen gepflanzt. Daneben wird kleinparzellierter Getreide- sowie Kleegrasanbau betrieben, der nicht nach ökonomischen Gesichtspunkten erfolgt, sondern an den Bedürfnissen des Ortolans ausgerichtet ist.

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