Alpsee
LBV-Schutzgebiet im Landkreis Oberallgäu (Schwaben)
Der Große Alpsee liegt bei Immenstadt im Allgäu und erstreckt sich von West nach Ost. Der See gehört zum Naturraum Iller-Vorberge und ist mit 2,4 km² der größte natürliche See im Allgäu. Der Hauptzufluss des Sees ist die Konstanzer Ach. Das Tal der Konstanzer Ach wurde während der letzten Eiszeit durch eine Gletscherzunge geformt. Beim Rückgang des Eises verblieb ein Toteisblock an der Stelle des heutigen Alpsees und verhinderte so eine Ablagerung von Schottern und Tonen, wie dies im restlichen Tal der Fall war.
Die LBV-Flächen liegen im Verlandungsbereich des Alpsees im Mündungsgebiet der Konstanzer Ach. Im Uferbereich findet sich eine Röhrichtzone, an die artenreiche Streuwiesen und Flachmoorbe-reiche angrenzen. Die Wiesen wurden einst als Streuwiesen genutzt. Dabei mähten die Landwirte die Flächen einmal pro Jahr und nutzten das Mahdgut als Einstreu. Auch heute noch weisen die Flächen ein reiches Mosaik an verschiedenen Lebensräumen auf, viele seltene Tier- und Pflanzenarten sind hier beheimatet. Die Flächen am Alpsee sind ein bekanntes Wiesenbrütergebiet, in dem noch der Wiesenpieper vorkommt.
Fakten Gebiet Alpsee
Status:
Kein Schutzstatus
Flächenbesitz des LBV
ca. 11,7 ha
- Streu- und Nasswiesen
- Niedermoor
- Röhrichte
- Vögel: Braunkehlchen, Wiesenpieper
- Insekten: Blauflügel-Prachtlibelle, Randring-Perlmuttfalter
- Pflanzen: Trollblume, Knabenkräuter, Fieberklee, Sumpf-Stendelwurz, Lungen-Enzian, Wollgras, Schwarzschopf-Segge
Die LBV-Schutzgebiete befinden sich westlich des Großen Alpsees und entlang der Ufer der Konstanzer Ach.
Flächenclip Alpsee
Naturschutzziele des LBV
Seit 1983 setzt sich die LBV-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu für die Flächen in der Verlandungszone des Großen Alpsees ein. Ziel ist es, das kleinräumige Mosaik an verschiedenen Lebensräumen zu erhalten. Dazu gehört der Erhalt der Streuwiesen und des damit verbundenen Artenreichtums dieser Flächen.
Auch dem Moorschutz kommt in Zeiten des Klimawandels eine hohe Bedeutung zu. Der Erhalt der Moorflächen trägt zum Klimaschutz bei, da CO2 und andere klimarelevante Gase im Torf gespeichert werden. Auch soll der Schilfgürtel, der für viele Vogel- und Insektenarten von enormer Bedeutung ist, bewahrt werden. Gleichzeitig wird aber auch darauf geachtet, dass das Schilf sich nicht ungehemmt in die Streuwiesen und Moorflächen ausbreitet.
Bei den Schutzbemühungen steht besonders der Schutz von Wiesenbrütern im Vordergrund. Auf den LBV-Flächen brütet der Wiesenpieper und während des Zuges können Schwarzkehlchen beobachtet werden. Um die biologische Vielfalt des Gebietes zu erhalten, werden die Streuwiesen einmal pro Jahr vornehmlich durch ortsansässige Landwirte gemäht.