Rodachaue

LBV-Schutzgebiet im Landkreis Coburg (Oberfranken)

LBV-Schutzgebiet Bischofsaue Bad Rodach mit Ansitz | © Julia Römheld © Julia Römheld

Das LBV-Schutzgebiet Rodachaue im oberfränkischen Landkreis Coburg mit seinen ca. 40 Hektar Fläche umfasst zum Großteil Feuchtlebensräume in den Talauen. Darunter sind Schilfbestände, Feuchtwiesen, Ufergehölze, Gräben und Tümpel. Es zählen aber auch trockenere Biotoptypen der strukturreichen Kulturlandschaft zum Verbandseigentum, z.B. Streuobstwiesen, trockene Magerrasen und sogar extensiv genutzte Ackerflächen. Ein Teil der LBV- Flächen liegt im so genannten "GRÜNEN BAND", dem früheren Grenzstreifen der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik. Zu den Ankaufsflächen des LBV kommen noch ca. 3 ha langjährige Pachtflächen.

Auf den Feuchtflächen sind insbesondere viele Vertreter der Vogelwelt wie Rot- und Schwarzmilan, Wachtelkönig, Kiebitz, Bekassine, Schwarz-, Braun- und Blaukehlchen, aber auch Weiß- und Schwarzstorch, die zur Nahrungssuche hierher kommen, zu finden. Die Gruppe der Amphibien ist u.a. mit Teichmolch, Erdkröte, Grün- und Grasfrosch vertreten. Die trockenen Bereiche beheimaten als Vertreter der Pflanzenwelt u.a. Gefranster Enzian, Küchenschelle und Kartäusernelke sowie Wendehals, Neuntöter und Pirol. Eine Besonderheit ist das Vorkommen der sehr seltenen Mohnbiene, die hier auf sandigen und wärmebegünstigten Rohbodenstandorten lebt.

Da im ehemaligen Grenzstreifen keine landwirtschaftliche Nutzung stattfand, das Gebiet jedoch von Gehölzen freigehalten wurde, blieben hier viele wertvolle Offenlandstrukturen erhalten. Durch die Grenzöffnung änderte sich dies jedoch, da sich zum einen plötzlich die Möglichkeit bot, die Flächen intensiv land- oder forstwirtschaftlich zu nutzen, zum anderen drohten ungenutzte Flächen im GRÜNEN BAND zu verbuschen.

Durch den Erwerb zahlreicher Grundstücke konnte der LBV dies vielerorts glücklicherweise verhindern und durch die extensive Bewirtschaftung z.B. wichtige Wiesenbrüterlebensräume sichern. Aber nicht nur Feuchtflächen sind von der zunehmenden Gehölzsukzession betroffen: Auch die Trockenhänge bei Gemünda und der Lebensraum der seltenen Mohnbiene müssen regelmäßig gepflegt werden, um sie zu erhalten.

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