Schwarzer Regen

LBV-Schutzgebiet Schwarzer Regen zwischen Regen und Teisnach (Niederbayern)

Schutzgebiet Schwarzer Regen | © Malvina Hoppe © Malvina Hoppe
Der Schwarze Regen

Der Schwarze Regen zwischen Regen und Teisnach zählt zu den ursprünglichsten Flussabschnitten, die es in Bayern noch gibt. Auf einer Länge von rund 6,5 km hat der LBV hier das Fischereirecht erworben, um den Flussabschnitt aus der fischereilichen Nutzung zu nehmen. In großen Mäandern windet sich der Schwarze Regen durch das Urgestein des Gebirgsmassives. Kiesbänke wechseln mit sandigem oder steinigem Grund und eine teilweise dichte Vegetation aus Flutendem Hahnenfuß hat sich eingestellt. Die Wassertiefe ist sehr unterschiedlich und die Ufer sind vielgestaltig ausgebildet. Die Ufervegetation bildet an vielen Stellen große Bestände der Banater Segge, die über zwei Meter Höhe erreicht. Das seltene Kleine Helmkraut ist dagegen wesentlich unscheinbarer.

Der Schwarze Regen bietet hier noch einen Lebensraum für zahlreiche, seltene Tierarten. Den Eisvogel kann man oft als blauen Pfeil vorbeifliegen sehen und Trittspuren zeugen von der Anwesenheit des Fischotters. Viele Fischarten der sogenannten Äschenregion kommen hier vor. Der Flussuferläufer hatte am Schwarzen Regen insgesamt sein größtes außeralpines Vorkommen. Sein Bestand und der Bruterfolg sind in den letzten Jahren jedoch massiv eingebrochen. Vorzugsweise brütet er auf Kiesbänken am Ufer und auf Inseln im Fluss.

Durch den Kauf des Fischereirechts und den Verzicht auf dessen Ausübung (kein Besatz, keine Angelfischerei) soll eine möglichst unbeeinflusste Entwicklung des Fischbestands ermöglicht und dokumentiert werden.

Fakten Gebiet Schwarzer Regen

Status und Flächenbesitz LBV

Status:

FFH-Gebiet „Oberlauf des Regens und Nebenbäche“ sowie Naturpark und Landschaftsschutzgebiet Bayerischer Wald, in der Biotopkartierung erfasst

Flächenbesitz des LBV:

Fischereirecht auf rund 6,5 km Flussabschnitt

Schützenswerte Lebensgemeinschaften und Lebensräume
  • Natürliches und naturnahes Fließgewässer
Bedeutende Tier- und Pflanzenarten
  • Vögel: Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Eisvogel, Wasseramsel
  • Fische: Äsche, Bachforelle, Barbe, Elritze, Gründling, Hasel, Huchen, Mühlkoppe, Nase, Schneider
  • Pflanzen: Kleines Helmkraut, Türkenbund
Lage des Gebiets

Im Naturpark Bayerischer Wald, zwischen Regen und Viechtach, östlich des Ortes Teisnach.

Naturschutzziele des LBV

Watbefischung im Schutzgebiet Schwarzen Regen zur Untersuchung der Fischbestände | © Sonja Dölfel © Sonja Dölfel
Watbefischung im Schutzgebiet Schwarzen Regen zur Untersuchung der Fischbestände

Ziel ist es, den naturnahen Mittelgebirgsflussabschnitt nutzungsfrei zu sichern, soweit möglich zu verbessern sowie als Referenzstrecke für ökologische Forschungen vorzuhalten. Seit dem Jahr 2000 wird bis heute regelmäßig der Fischbestand untersucht. Dadurch kann die Entwicklung der Bestände vieler gefährdeter Fischarten erfasst werden und eingeschätzt werden, ob die bisherigen Schutzmaßnahmen ausreichen oder ob weitere Bemühungen notwendig sind.

Um den Flussuferläufer und kieslaichende Fischarten zu schützen besteht ein ganzjähriges Betretungsverbot der Kiesinseln. Fischlaich, Jungfische und Wasserpflanzen können durch Boote und Paddel insbesondere bei Niedrigwasser geschädigt werden, der Bootsverkehr wird daher durch eine Verordnung eingeschränkt.

Weiterführende Informationen und Links

Newsletter

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.  ist mit Freistellungsbescheid des Zentral-Finanzamtes Nürnberg, Steuer-Nr. 241/109/70060, als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und gem. § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftssteuer freigestellt. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Mehr zur Transparenz