Bischofsreut
LBV-Schutzgebiet im Landkreis Freyung-Grafenau (Niederbayern)

Entlang der bayerisch-tschechischen Grenze hat der LBV in den letzten Jahren ca. 28 ha erworben. Diese Flächen setzen sich zusammen aus dem Schnellenzipf nördlich von Bischofsreut und der Bischofsreuter Au, die sich südöstlich des Ortes befindet.
Diese ökologisch wertvollen Flächen sind durch eine hohe Strukturvielfalt gekennzeichnet. Neben naturnahen Hochmoorresten findet man auch magere Wiesen und Feuchtwiesenbereiche. Das Gebiet gehört zu den wenigen außerhalb der Alpen, in denen noch das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn vorkommt. Aber es ist nicht nur
Lebensraum für Birkhühner sondern bietet auch anderen gefährdeten Arten wie dem Braunkehlchen, der Bekassine, dem Fischotter, der Waldeidechse, der Kreuzotter und verschiedenen Moorschmetterlingen Rückzugsorte.
Durch umfangreiche Maßnahmen, die Mitglieder der LBV-Kreisgruppe Freyung-Grafenau hier durchführten, konnten die Lebensbedingungen für das Birkhuhn und andere seltene Arten inzwischen erheblich verbessert werden.
Fakten Gebiet Bischofsreut
Status:
FFH-Gebiet 7148-301 „Bischofsreuter Waldhufen“
Flächenbesitz des LBV:
ca. 28 ha
- Hochmoor, Übergangsmoor
- Trockene Magerwiesen
- Borstgrasrasen
- Vögel: Braunkehlchen, Birkhuhn
- Weitere Tierarten: Moorschmetterlinge, Kreuzotter, Eidechsen
- Pflanzen: Arnika, Soldanelle, Moorvegetation
Die LBV eigenen Flächen findet man bei Bischofsreut nahe der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik. Sie grenzen an den Nationalpark Sumavá (Böhmerwald) an.

Naturschutzziele des LBV

Früher gab es im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet viele Birkhühner. Seit der Grenzöffnung ist der Bestand jedoch dramatisch zurückgegangen. Um die Bestände des seltenen Rauhfußhuhns zu sichern und um den Lebensraum weiterer gefährdeter Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, erwarb der LBV seit 2002 entlang der deutsch-tschechischen Grenze mehrere Flächen.
In jahrelanger ehrenamtlicher Arbeit hat die Kreisgruppe Freyung-Grafenau diesen Lebensraum für die Bedürfnisse dieser Arten entsprechend verbessert. Aus den Moorflächen wurden Fichten und andere Gehölze entfernt. Diese sind in einem intakten Moor standortfremd und die Birkhühner meiden sie, da sich darin Beutegreifer verstecken können. Entwässerungsgräben wurden abschnittsweise verfüllt und das Moor wieder vernässt. So wurde neben dem Schutz bedrohter Arten gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Weiterhin wurden im Schnellenzipf Nahrungsäcker angelegt, um den Birkhühnern eine Nahrungsgrundlage zu bieten.
Um die Störung durch den Menschen im Gebiet so gering wie möglich zu halten, waren Maßnahmen zur Besucherlenkung (u.a. die Verlegung eines Wanderweges) erforderlich.