Gefährdung des Alpensalamanders – Wenn Regen nicht mehr reicht

Klima und Tourismus als Stressfaktor

Der Alpensalamander hat sich perfekt an das raue Leben in den Bergen angepasst. Doch seine Welt gerät aus dem Gleichgewicht. Immer mehr Straßen und Wege zerschneiden seine Lebensräume, Erholungssuchende übersehen ihn auf feuchten Pfaden – und ein tödlicher Hautpilz bedroht ganze Populationen. Obwohl der kleine Lurch gut versteckt lebt, sind seine Gefahren real und menschengemacht. Um sein Überleben zu sichern, müssen wir jetzt handeln.

Alpensalamander schaut frontal in die Kamera, die am Boden liegt. Nahaufnahme | © alegria2014/CanvaPro © alegria2014/CanvaPro

Lebensraum unter Druck

Toter Alpensalamander auf Straße | © Monika Schirutschke © Monika Schirutschke
Toter Alpensalamander auf Straße

Der größte Feind des Alpensalamanders ist nicht ein natürlicher Fressfeind, sondern der Mensch: Straßen- und Wegebau zerschneiden seinen Lebensraum. Besonders Forststraßen in Gebirgsregionen führen dazu, dass Tiere auf Wanderschaft überfahren oder schlicht übersehen und zertreten werden. Aus Monitoringdaten wissen wir, dass auf bestimmten Wegen über 40 % der nachgewiesenen Tiere Verkehrsopfer wurden

Klima und Tourismus als Stressfaktoren

Lange Trockenphasen und zunehmender Freizeitdruck durch Wanderer und Mountainbiker verschärfen die Situation zusätzlich. Gerade in Zeiten, in denen der Salamander zur Aktivität gezwungen ist – etwa bei plötzlichen Regenfällen – ist das Risiko besonders hoch.

Der Salamanderpilz Bsal - auch eine Gefahr für Alpensalamander?

Noch tückischer ist der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal). Dieser aus Asien eingeschleppte Krankheitserreger befällt vor allem den Feuersalamander. Eine Infektion führt in der Regel innerhalb weniger Tage zum Tod. Der Pilz wurde bereits in Bayern nachgewiesen und stellt eine erhebliche Bedrohung für die Bestände dar. Noch ist nicht klar, ob auch der Alpensalamander davon betroffen sein könnte. Bislang gibt es noch keine Fälle.

Wir schlagen konkrete Maßnahmen zur Minderung der Gefahren vor:

  • Reduzierung des Kfz-Verkehrs auf sensiblen Strecken
  • Nachtfahrverbote in bekannten Alpensalamander-Gebieten
  • Sensibilisierung durch Hinweisschilder, Flyer und Öffentlichkeitsarbeit
  • Ausbau des Monitorings mit freiwilligen Helfer*innen