Rennen um Platz 10
Wird der Rotmilan noch eingeholt?
Seit vier Wochen läuft die Vorwahl zum Vogel des Jahres 2021 und es haben bereits 78.000 Personen abgestimmt. Heiß umkämpft ist derzeit der wertvolle 10. Rang: Denn die Top 10 kommen im Januar in die Stichwahl.
5. November 2020
Noch fünfeinhalb Wochen haben die Kandidaten und ihre Unterstützer*innen Zeit, ihre Kampagnen in Schwung zu bringen, um den entscheidenden 10. Rang zu erobern. Denn nur die Vögel auf den ersten zehn Plätzen nehmen an der Stichwahl teil.
Während die obersten Ränge derzeit wie festzementiert erscheinen – mit den Überraschungsvögeln Stadttaube und Goldregenpfeifer an der Spitze und einer Mischung aus allgegenwärtigen Gartenvögeln und Naturschutz-Sorgenkindern auf den folgenden Plätzen – bringen sich einige Arten in aussichtsreiche Ausgangspositionen für den Sprung in die nächste Wahlphase.
Noch hält der Rotmilan mit derzeit 1.800 Stimmen Platz 10. Es ist die Vogelart, von der Deutschland mit etwa der Hälfte den größten Anteil der Weltpopulation hält. Doch nur 100 Stimmen trennen ihn von Platz 11. Besonders Schwarzhalstaucher, Kuckuck, Rebhuhn und Auerhuhn machen derzeit Druck auf die Top 10, jeweils unterstützt von aktiven Kampagnenteams.
Das bisher erfolgreichste Wahlkampfteam stellen die Anhänger des Fußball-Podcasts„Drei90“. Mit fast 900 Teamstimmen gelang es, den seltenen Schwarzhalstaucher auf Platz 15 zu hieven.
Ebenfalls schon mehr als 800 Stimmen hat „Kuck Kuck Schwarzwald“ gesammelt, so dass der Schwarzwälder-Uhren-Vogel bis auf Platz 16 vorgerückt ist.
Dagegen ist beim lange Zeit führenden Wahlkampfteam, den „Goldregenpfeifer Ultras“, Stagnation eingetreten. Laut ihrem Sprecher bereiten sie sich bereits auf die entscheidende Stichwahl vor. Wenn sie sich da mal nicht verrechnen, denn selbst ein paar Tausend Stimmen zu sammeln ist möglich, wenn gute Argumente und passende Multiplikator*innen zusammenkommen.
Noch gibt es weitere Optionen
Für diejenigen, die noch Entscheidungshilfen benötigen, stellen LBV-Mitarbeiter*innen ihre Lieblingsvögel in kurzen Videos vor und berichten, warum sie diese Arten so schätzen. Vielleicht ist hier noch der ein oder andere Vogel dabei, der eine Wahlstimme verdient hat.
In unserem letzten Wahlbericht hatten wir den Blick auf die Arten am Schluss der Tabelle gerichtet.
Nicht unbedingt mit durchschlagendem Erfolg. Immerhin hat aber selbst der am Polarkreis brütende und bei uns nur höchst selten auf dem Durchzug auftretende Rotkehlpieper auf dem letzten Platz nun zwei Nominierungen.
Während es für die hinteren Ränge schwer werden dürfte, noch ganz nach vorne zu kommen, reichten zum Beispiel bereits 200 Stimmen für Platz 80 unter 307 Arten. Taktieren ist gut, aber es dürfte gefährlich sein, sich vollständig auf einen Überraschungs-Coup kurz vor der Vorwahl-Deadline zu verlassen.
Stimmabgabe für mehrere Vögel erlaubt
Seit Beginn der Aktion vor vier Wochen haben bereits 78.000 Personen 81.000 Nominierungen abgegeben.
An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, dass jede*r im Prinzip für jede Vogelart eine Stimme abgeben darf, aber eben nicht mehr als eine. Das eröffnet spannende Möglichkeiten für strategisches Wählen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, den per E-Mail erhaltenen Bestätigungslink zu betätigen, sonst zählen die Stimmen nicht.