Die Letzten werden die Ersten sein

Unterschätzte Kandidaten: Kohlmeise, Spatelraubmöwe und Rohrschwirl

Nach zwei Wochen Vorwahl zum „Vogel des Jahres 2021“ soll es heute nicht um die Vögel auf dem Treppchen gehen, sondern um die Arten auf den hinteren Rängen. Aktuell haben bereits rund 71.000 Menschen für ihren Kandidaten abgestimmt.

Schlagschwirl auf Ast | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Der Schlagschwirl: Ein bisher unterschätzter Kandidat
Rohrschwirl singt auf einem Schilfrohr | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Künstler des Versteckens - Der Rohrschwirl

22. Oktober 2020
Unter den letzten fünf Vögeln finden sich der Rotkehlpieper, der Schlagschwirl, die Spatelraubmöwe, der Temminckstrandläufer und der Rohrschwirl. Diese Vögel zählen zu den weniger bekannten Arten. Dennoch besitzen sie einige interessante Merkmale und sollten als Kandidaten für den „Vogel des Jahres” nicht unterschätzt werden – schon ihre Namen sind eigentlich preisverdächtig.

Den Schlagschwirl haben viele vermutlich noch nicht gesichtet. Wahrscheinlich, weil er nur kurz während der Brutzeit bei uns in Deutschland zu Gast ist. Fast drei Viertel des Jahres verbringt er auf der Reise oder in Afrika.

Die Spatelraubmöwe ist nach der Skua die zweitgrößte unter den Raubmöwen und nur vereinzelt vor allem im Herbst und Winter an der Nordsee zu sehen. Wie ihre Verwandten jagt sie anderen Seevögeln gern deren Beute ab. Mutig beschützt sie ihr Nest auch vor Menschen, und vertreibt sie mit Nachdruck. Vielleicht kann sie deswegen nur wenige Wähler*innen für sich begeistern? Dabei ist der Schreck meist größer, Verletzungen sind sehr selten.

Der Gesang des Rohrschwirls klingt eher wie ein schwirrendes Insekt als ein Vogel. Da ist es nicht verwunderlich, dass sein Gattungsname Locustella „kleine Heuschrecke” bedeutet. Er ist in Röhrichten am Rande stehender oder schwach durchströmter Gewässer zuhause. Droht Gefahr, nimmt der Rohrschwirl eine Pfahlstellung ein und imitiert so einen Schilfhalm. Dabei verschmilzt er fast mit seiner Umgebung. Hat dieser Künstler des Versteckens nicht doch ein paar Stimmen verdient?

Das Meisenduell

Eine Kohlmeise sitzt auf einem bemoosten Ast | © Andreas Giessler © Andreas Giessler
Die Kohlmeise scheint derzeit weniger beliebt als die Blaumeise

Die Kohlmeise zwitschert aktuell auf dem 63. Platz. Ihre Artgenossin, die Blaumeise, belegt dagegen den stolzen siebten Rang.

Die Kohlmeise ist die größte Meisenart Europas und einer der häufigsten Gäste in unseren Gärten. Wieso liegt sie dann so weit hinten? Vielleicht wird die Blaumeise im Vergleich mit der etwas plumperen Kohlmeise als niedlicher wahrgenommen. Auch das Blaumeisensterben könnte mehr Sympathiepunkte und Beschützerinstinkte bei den Wähler*innen ausgelöst haben.

Manche haben wahrscheinlich das Gefühl sich zwischen den beiden Meisenarten entscheiden zu müssen? Doch das muss nicht sein. In der Vorwahl können Wähler*innen jeder Vogelart jeweils eine Stimme geben. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Kohlmeise noch aufholen kann.

Weitere Prominente unterstützen den Goldregenpfeifer

Nach Schriftsteller und Buchpreisträger Saša Stanišić können sich auch andere prominente Personen für den gefährdeten Goldregenpfeifer begeistern.

So bekannten sich die Autorin und Kolumnistin Margarete Stokowski, die Klimaschutzaktivistin Luisa-Marie Neubauer und die Politikerin Anke Domscheit-Berg zu dem „Goldi”, wie er auch liebevoll genannt wird.

Bei der Vorwahl zum „Vogel des Jahres” kann also noch viel passieren. Welche Kandidaten kämpfen sich nach oben? Und bleibt die aktuelle Top Ten bestehen? Es bleibt spannend.

Alles auf einen Blick:

Vogel des Jahres 2021

Alle Informationen zum Vogel des Jahres 2021 finden Sie hier.

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Blogbeitrag: Die Stadttaube liegt überraschend in Führung

© Zdenek Tunka

14. Oktober 2020: Seit fünf Tagen werden Kandidaten für den Titel „Vogel des Jahres 2021“ nominiert. Die Beteiligung an der noch bis 15. Dezember laufenden Urwahl anlässlich des 50. Jubiläums der Aktion ist überwältigend. Schon 67.700 Vogelfreund*innen haben abgestimmt.

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Blogbeitrag: Rennen um Platz 10

© Dieter Hopf

05. November 2020: Seit vier Wochen läuft die Vorwahl zum Vogel des Jahres 2021 und es haben bereits 78.000 Personen abgestimmt. Heiß umkämpft ist derzeit der wertvolle 10. Rang: Denn die Top 10 kommen im Januar in die Stichwahl.

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Blogbeitrag: Bergfest bei der Vorwahl zum Vogel des Jahres

© Manfred Waldhier

19. November 2020: Die Halbzeit in der Vorwahl zum Vogel des Jahres ist erreicht, in der bereits 90.500 Stimmen abgegeben wurden. Auch wenn manche Kandidaten einen Platz in der Hauptwahl schon sicher zu haben scheinen, haben mehrere Vögel noch Chancen in die Top Ten zu flattern.

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Blogbeitrag: Vögel im Endspurt: noch wenige Tage, um den Vogel des Jahres zu nominieren

© Andreas Giessler

11. Dezember 2020: Am 15. Dezember endet die Vorwahl zum Vogel des Jahres 2021, bei der mittlerweile 116.000 Vogelfreund*innen mitgemacht haben. In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, welche zehn Vögel in die Hauptwahl einziehen und damit dem begehrten Titel näher kommen.

 

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Blogbeitrag: Hohe Wahlbeteiligung, enges Rennen

© Zdenek Tunka

26. Januar 2021: Wer folgt auf die Turteltaube? Innerhalb einer Woche wurden bei der Stichwahl zum Vogel des Jahres 2021 bereits über 125.000 Stimmen abgegeben. Bei der ersten öffentlichen Wahl anlässlich des goldenen Jubiläums der Aktion ist das digitale Wahllokal noch bis zum 19. März geöffnet.

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Häufig gestellte Fragen zur Vogelwahl

Von wann bis wann findet die Wahl statt, wie wird der Vogel des Jahres 2021 bestimmt und was kann ich selbst tun? Wir haben die häufigsten Fragen & Antworten zusammengestellt.

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Wen soll ich wählen?

© Zdenek Tunka

Von A wie Alpenbraunelle bis Z wie Ziegenmelker. In unserer Übersicht findest du unsere 307 in Deutschland heimischen Vögel im Portrait, die zum Vogel des Jahres 2021 nominiert werden können.

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Vögel des Jahres 1971 - 2020

© Marcus Bosch

Seit 1971 küren NABU und LBV den Vogel des Jahres. In dieser Übersicht findet ihr alle vergangene Jahresvögel mit den dazugehörigen Vogelportraits.

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