Bergfest bei der Vorwahl zum Vogel des Jahres
Schaffen gefährdete Vogelarten noch den Sprung in die Top Ten?
Die Halbzeit in der Vorwahl zum Vogel des Jahres ist erreicht, in der bereits 90.500 Stimmen abgegeben wurden. Auch wenn manche Kandidaten einen Platz in der Hauptwahl schon sicher zu haben scheinen, haben mehrere Vögel noch Chancen in die Top Ten zu flattern.

19. November 2020
Das Treppchen der Vorwahl zum Vogel des Jahres scheint fest eingenommen zu sein: Stadttaube, Goldregenpfeifer und Rotkehlchen sichern sich seit einigen Wochen die begehrten vorderen Plätze.
Doch in der Hauptwahl müssen die zehn besten Vögel wieder neu um Stimmen kämpfen. So haben auch die Vögel, die gerade noch so in die Top Ten rutschen, ab dem 18. Januar die gleichen Chancen Vogel des Jahres zu werden wie die bisherigen Überflieger der Vorwahl.
Gefährdete Vogelarten ringen um Einzug in die Top Ten

Auf den Plätzen 11 bis 20 stehen aktuell acht gefährdete oder bald bedrohte Arten.
Auf dem 11. Platz sitzt aktuell die Rauchschwalbe. Diese gefährdete Schwalbenart kann man im Sommer stundenlang bei ihren schnellen Flugmanövern beobachten. Die Flugkünstlerin hat aktuell die besten Chancen noch in die Top Ten zu gelangen.
Doch der kleine, flinke Gartenrotschwanz ist ihr dicht auf den Fersen. Auch wenn die Bestände dieser Art in Städten wieder zunehmen, steht er auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten. Denn in seinem natürlichen Lebensraum machen ihm die Umwandlung lichter Wälder in Nadelbaumforste, der Rückgang von Streuobstwiesen und Pesitizideinsatz das Leben schwer.
Ein weiterer bedrohter Vogel ist nur 90 Stimmen von ihm entfernt: der Wiedehopf. Sein einzigartiges und prachtvolles Gefieder, seine große Seltenheit oder auch sein Status als wärmeliebender Klimawandelgewinner könnten ihm doch noch einige Stimmen bescheren.
Unter allen 307 zur Wahl stehenden Vögeln sind bereits 37 Prozent als gefährdet eingestuft.
Haben bedrohte Vögel bessere Aussichten auf den Titel als ungefährdete Arten?
Das lässt sich nicht so leicht beantworten. Die Hälfte der Top Ten Vögel sind nicht gefährdet. Das sind vor allem die Vögel, die wir regelmäßig in unserem Alltag sehen: Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel und Blaumeise.
Viele Wähler*innen fühlen sich wahrscheinlich mit diesen täglichen Begleitern verbunden und haben ihnen deshalb ihre Stimme gegeben. Es bleibt spannend, ob gefährdete Vögel noch aufholen können. Durch die Unterstützung starker Wahlkampfteams und fleißiger Wähler*innen kann immer noch viel passieren.
Erfolgreichste Wahlkampfteams werden belohnt

Es ist noch lange nicht alles entschieden in der Wahl zum Vogel des Jahres.
Das Engagement einiger Wahlkampfteams hat bereits gezeigt, wie viele Stimmen man für zunächst weniger bekannte Kandidaten sammeln kann. Es lohnt sich also immer noch ein Wahlkampfteam zu gründen und seinen Favoriten weiter zu unterstützen.
Zudem werden die drei besten Teams, wenn es aufgrund der Corona-Pandemie möglich ist, zur Abschluss-Party nach Berlin eingeladen und von NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger ausgezeichnet.
Mit dem Wahlgenerator auf www.vogeldesjahres.de lassen sich mit wenigen Klicks Wahlmaterialien für den Lieblingsvogel erstellen. Gerade in der aktuellen Zeit kann man so einfach und online Wahlwerbung für unsere heimischen Vögel machen. Bis zum 15. Dezember können Vogelfreund*innen ihre Favoriten noch nominieren.