Hummeln am Hintern erkennen?

Mit der Entdeckungsfrage die Brummer unter die Lupe nehmen

Sie sind plüschig, summen und brummen - die Hummeln. Die beliebten Insekten sind erstaunlich gute Flieger, friedlich und nützlich. Drei der häufigsten Arten bei uns sind Ackerhummel, Erdhummel und Steinhummel. Mit der Entdeckungsfrage wollen wir wissen: Können Sie die Hummeln an ihrem Hintern unterscheiden?

Grafik zur Entdeckungsfrage zur Hummelbestimmung | © NABU/Frank Hecker © NABU/Frank Hecker

In Mitteleuropa leben etwa 50 verschiedene Hummelarten. Jede Art hat individuelle Farben und Muster. Drei der häufigsten Hummeln bei uns sind die Ackerhummel, die Erdhummel und die Steinhummel - die lassen sich gut an ihrem Hintern unterscheiden.

Es lohnt sich also genau hinzugucken: Wie ist die Farbgebung? Ist das ganze Hinterteil gefärbt oder nur die Spitze? Sind Streifen zu entdecken, und wenn ja, wie viele?

Entdeckungsfrage

Die sympathischen Sechsbeiner bewegen sich teilweise eher behäbig, dass nutzen wir beim Insektensommer direkt aus: Die Hummelarten sind leicht zu entdecken - auch wenn Sie noch kein Profi-Insektenkenner sind.

Einfach zwischen dem dem 2. bis 11. Juni und/oder 4. bis 13. August eine Stunde Zeit nehmen, das Summen und Brummen auf sich wirken lassen und uns anschließend melden: Welche und wie viele Hummeln und andere Insekten konnten Sie entdecken? Welche Hummeln haben Sie am Hintern erkannt? 

 

So erkennen Sie ...

... die Ackerhummel

Hilfe bei der Bestimmung der Ackerhummel

Die Ackerhummel baut Nester und bildet Völker mit bis zu 150 Tieren. Ihr Erkennungszeichen: ein gelblich bis rotbrauner Pelz, der am Hinterleib gräulich wird und ganz hinten dann wieder gelbrot. Ihre Körperlänge kann gut achtzehn Millimeter erreichen. Wobei die Arbeiterinnen und Drohnen unter den Ackerhummeln mit bis zu vierzehn Millimetern Größe etwas kleiner sind. Die Königin ist größer und erreicht eine Flügelspannweite von rund 30 Millimetern. Ackerhummeln haben einen verhältnismäßig langen Saugrüssel, der bis zu 15 Millimeter lang sein kann.

Profi-Insektenkenner Info: Die Ackerhummel gehört zu den sogenannten "Pocketmakern". Das bedeutet, dass die Hummelart um mehrere Brutzellen herum  für die Lagerung von Pollen extra "Taschen" anlegt. So kann die Brut auf kurzem Weg einfacher und schneller versorgt werden. Diese Eigenart bei der Aufbewahrung von Pollen ist typisch für langrüsselige Hummelarten, wie die Ackerhummel.

... die Erdhummel

Hilfe bei der Bestimmung der Erdhummel

Die Erdhummel gehört zu den auffälligsten, größten und häufigsten Hummeln in Bayern. Es gibt die Dunkle und die Helle Erdhummel. Beide Arten sind schwarz behaart und vor allem an ihren gelben Binden gut zu erkennen. Diese sind bei der Dunklen Erdhummel dunkelgelb und bei der selteneren Hellen Erdhummel zitronen- bis weißgelb gefärbt. Die letzten beiden Segmente ihres Hinterleibs sind weiß. Erdhummeln zählen zu den Kurzrüsslern, bei der Dunklen Erdhummel ist der Rüssel nur etwa halb solang wie ihr Körper. Männliche Dunkle Erdhummeln erreichen eine Körperlänge von bis zu 17 Millimetern, Arbeiterinnen werden bis zu 16 Millimeter lang und Königinnen bis zu 23 Millimetern.

Profi-Insektenkenner Info: Dunkle Erdhummeln werden weltweit als "künstliche" Bestäuber im Gemüseanbau eingesetzt. Dazu werden von speziellen Unternehmen Hummelnester gezüchtet, die dann in Gewächshäusern vollständige ausgesetzt werden. Dabei lässt sich beinahe nicht vermeiden, dass einige Hummeln aus den Treibhäusern entkommen und sich draußen mit wilden Hummeln paaren. Dadurch wird der Artenbestand in einem Gebiet nachhaltig verändert, sozusagen verfälscht. In der Fachsprache heißt das dann Faunenverfälschung.

... die Steinhummel

Hilfe bei der Bestimmung der Steinhummel

Die Steinhummel hat einen samtschwarzen Körper mit einer rotbraunen Spitze am Hinterleib. Sie bildet ein kleines Volk aus einer Königin und bis zu 300 Arbeiterinnen sowie Drohnen. Auffällig sind die Männchen: Sie sind bunter, mit gelben Streifen und einem gelben Haarbüschel zwischen den Augen, und nur für jeweils eine kurze Zeit im Sommer zu entdecken.

Profi-Insektenkenner Info: Steinhummeln sind stechfaul und damit ausgesprochen friedlich. Selbst große Völker dulden einen Blick ins Nest ohne Stichattacken. Außerdem sind sie sehr Standorttreu. Steinhummeln können über Jahre am gleichen Ort nisten. 

 

Auf zum Hummel zählen!

Jetzt sind Sie perfekt mit Wissen ausgestattet, um entspannt vom 2. bis 11. Juni und vom 4. bis 13. August eine Stunde draußen in der Natur zu verbringen und auf Entdeckungsreise nach Hummeln zu gehen. Welche Hummeln können Sie beobachten und an ihrem Hintern erkennen?

Als hilfreichen Spickzettel können Sie die Bestimmungshilfe digital oder ausgedruckt mitnehmen. So klappt im Ausschlussverfahren die richtige Bestimmung.

Und nicht vergessen: Tragen Sie Ihre Beobachtungen anschließend im Meldeformular ein!

Marienkäfer gleich Marienkäfer?

Mit der Entdeckungsfrage herausfinden welche Art häufiger ist

Wir kennen sie, wir lieben sie - Marienkäfer. Deutschlandweit gibt es rund 70 verschiedene Marienkäferarten. Den klassischen, bei uns heimischen 7-Punkt-Marienkäfer können wir am häufigsten entdecken. Aber immer stärker drängt sich eine andere Art in den Mittelpunkt: der Asiatische Marienkäfer. Mit der Entdeckungsfrage wollen wir wissen: Welchen Marienkäfer können Sie häufiger entdecken?

links ist ein 7-Punkt-Marienkäfer und rechts ein Asiatischer Marienkäfer zu sehen | © Monika Graf / Oliver Wittig © Monika Graf / Oliver Wittig
Der 7-Punkt-Marienkäfer und der Asiatische Marienkäfer

Sechs Beine, roter Panzer, schwarze Punkte: Beim Insektensommer von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU spielt der Marienkäfer in diesem Jahr eine besondere Rolle. Von den rund 70 verschiedene Marienkäferarten in Deutschland ist der beliebte 7-Punkt-Marienkäfer der häufigste. 

Immer öfter ist auch der Asiatische Marienkäfer zu beobachten. Die invasive Art brachten Menschen erst vor wenigen Jahren zur Schädlingsbekämpfung nach Europa. Vielerorts verdrängt der Asiatische Marienkäfer den Siebenpunkt und andere einheimische Marienkäferarten.

Entdeckungsfrage

Seit etwa 20 Jahren lebt der Asiatische Marienkäfer in Deutschland. Wir wollen nun mit Ihrer Hilfe herausfinden, wie weit sich die invasive Art bereits verbreitet hat und ob der Asiatische Marienkäfer oder der Siebenpunkt-Marienkäfer häufiger zu entdecken ist.

Das geht nur mit Ihrer tatkräftigen Hilfe: Wie viele Marienkäfer konnten Sie von welcher Art zählen? Dafür brauchen Sie einfach während des Insektensommers (4. bis 13. Juni und 6. bis 15. August) unsere Entdeckungsfrage beantworten.

 

Auf der praktischen Zählhilfe um Mitnehmen ist auch noch einmal ganz genau erklärt, wie die Entdeckerfrage zum Marienkäfer funktioniert:

Download-PDF Zählhilfe mit Entdeckungsfrage

Hilfe bei der Unterscheidung und Bestimmung der Marienkäfer geben die beiden Bestimmungshilfen:

So erkennen Sie den ...

... 7-Punkt-Marienkäfer

Als Glücksbringer erfreut sich der Siebenpunkt-Marienkäfer - mit wissenschaftlichem Namen Coccinella septempunctata - großer Beliebtheit. Er ist fünf bis acht Millimeter lang und am besten an seinem pechschwarzen Kopfschild zu erkennen. Seine roten Flügeldecken zieren, wie sein Name schon sagt, sieben schwarze Punkte.

Auch die Larven können Sie melden. Sie unterscheiden sich von den Larven des asiatischen Marienkäfer durch eine andere Färbung. Ihre Oberfläche ist ebenfalls schwarz hat aber zwei deutlich getrennte orangene Flecken an der Seite.

Zum Tier-Porträt

... Asiatischen Marienkäfer

Das markante Erkennungsmerkmal des Asiatischen Marienkäfers, mit wissenschaftlichen Namen Harmonia axyridis, ist sein Halsschild. Es zeigt die charakteristische Zeichnung in Form eines schwarzen „W“ auf weißem Kopfschild oder der umgekehrten Variante weißes „W“ auf schwarzem Kopfschild.

Die Färbung des Marienkäfers ist sehr variabel. Seine Deckflügel sind hellgelb bis dunkelrot. Meist hat er 19 schwarze Flecken. Aufgrund seiner Farbenvielfalt wird der Asiatische Marienkäfer auch als Harlekin-Marienkäfer bezeichnet.

Die Larve des Asiatischen Marienkäfer ist schwarz. Sie unterscheidet sich von der 7-Punkt-Marienkäfer-Larve durch eine durchgehende Reihe orangener Flecken am seitlichen Rand.

Der asiatische Marienkäfer kommt überall dort vor, wo er seine Leibspeise Blattläuse findet. Egal ob Garten, Park oder Wiese er vermehrt sich im Gegensatz zum deutschen Marienkäfer in bis zu drei Generationen pro Jahr. Das erklärt auch seine schnelle und enorme Ausbreitung in Europa und Deutschland.

Zum Tier-Porträt

... andere heimische Marienkäfer

Neben dem 7-Punkt-Marienkäfer gibt es rund 70 weitere Marienkäferarten in Deutschland. Weltweit sind es sogar 4.500. Ihre Farbe - rot, gelb oder schwarz - variiert von Art zu Art. Fast allen gemeinsam ist aber ihr enormer Appetit auf Blattläuse. 

Wichtige Merkmale, um die zahlreichen Marienkäferarten auseinanderzuhalten, sind die Anzahl der Punkte auf den Flügeldecken in Kombination mit den Flügel- und Punktfarben. Bei der Bestimmung zählt auch die Körpergröße, die Körperform und die Zeichnung des Halsschildes.

Die Marienkäfer-Punkte sind fast immer symmetrisch auf den beiden Flügeln angebracht, dazu kommt bei einigen Arten ein zentraler Punkt auf der Schnittstelle der beiden Flügel – so entstehen dann ungerade Punktzahlen.

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