Faszination Alpenvögel - Vogelbeobachtung in den Alpen

Sie haben beim Wandern in den Alpen einen Alpenvogel gesehen? Hier melden!

In den Alpen leben viele Vogelarten, die in ganz Deutschland nur hier vorkommen - ob Steinadler, Mauerläufer oder Zitronenzeisig. Doch wo genau es diese seltenen Vögel noch gibt, das wissen wir oft nicht.

Mauerläufer hängt seitlich an einem Fels | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka

Hintergrund

Über keine anderen Tiere ist mehr bekannt als über Vögel. Dennoch klaffen große Lücken über die Verbreitung und Häufigkeit unserer Alpenvögel. Und das, obwohl sich jedes Jahr viele Tausend Wanderer in den bayerischen Alpen aufhalten.

Mit deren Hilfe hoffen Naturschützer nun, Informationen über die Alpenvögel zu sammeln. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und seine Projektpartner DAV und DDA fordern Wanderer und BesucherInnen in den Pilotgebieten Allgäuer Hochalpen und Karwendel auf, etwas genauer hinzusehen und ihre Beobachtungen von 21 ausgewählten Alpenvögeln zu melden.

Zielsetzungen von Faszination Alpenvögel

Nebelhorngebiet in den Allgäuer Alpen | © Henning Werth © Henning Werth

Ziel des Projektes ist, möglichst viele Meldungen ausgewählter Alpenvögel in den Allgäuer Hochalpen und dem Karwendelgebirge zu bekommen, um diese später wissenschaftlich auszuwerten.

Dabei soll nicht eine genaue Bestandsaufnahme gemacht werden (dafür wäre diese Art der Datenerhebung auch nicht geeignet), sondern soll ein langfristiger Trend erkannt werden, um so in der Zukunft Bestandsschwankungen frühzeitig erkennen und gegebenenfalls entgegensteuern zu können.

Hierfür hat der LBV verschiedene Infomedien über Alpenvögel zusammengestellt. Es kommen Meldefolder in den einzelnen Teilgebieten zum Einsatz.

21 Alpenvögel - Für Laien zu erkennen?

Die Gesamtanzahl von Vogelarten, zumindest in den höheren Lagen im Gebirge, ist relativ niedrig. Viele Arten sind auch für Laien leicht zu erkennen. Und schon jede Beobachtung eines Steinadlers, einer Ringdrossel oder einer Alpenbraunelle trägt zur Erweiterung unseres Wissens über unsere Alpenvogelwelt bei. Mit etwas Glück kann man in unseren Alpen sogar einmal einen Bartgeier, ein Schneehuhn oder einen Mauerläufer finden. Genauer hinschauen lohnt sich in jedem Fall!

Machen Sie mit!

Hier können Sie Ihre Beobachtungen von Alpenvögeln in den Allgäuer Hochalpen und des Karwendels melden. Die für das Projekt relevanten Alpenvögel finden Sie hier abgebildet. Unter dem Menüpunkt Mitmachen können Sie Ihre Beobachtungen eintragen. Ein Kurzführer im Taschenformat sowie Faltblätter zur Meldung von Beobachtungen sind bei den Gästeinformationen Bad Hindelang, Oberstdorf, der Alpenwelt Karwendel (Krün, Mittenwald, Wallgau), der Karwendelbahn und beim LBV erhältlich. Sie können Materialien zu diesem Projekt ebenfalls online bestellen.

FAQs - Häufig gestellte Fragen zu Alpenvögeln:

Soll ich alle Vogelarten melden?

Nein, es geht uns um die ausgewählten 21 Arten, die schwerpunktmäßig in den Alpen vorkommen. Welche Arten gemeint sind finden sie hier

Muss ich zur Alpenvogelbeobachtung die Wege verlassen?

Nein! Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass nur auf bestehenden Wanderwegen beobachtet werden sollte. Bitte konzentrieren Sie sich auf den vor Ihnen liegenden Weg – wenn Ihnen während der Wanderung Vögel auffallen, bleiben Sie bitte stehen. Bitte beachten Sie generell alpine Gefahren!

Wo kann ich am besten Alpenvögel beobachten?

Gute Beobachtungsmöglichkeiten bestehen im Übergangsbereich von Lebensräumen, z.B. Wald zu Offenland, Wiese zu Baumgruppen. Man kann auch besonders exponierte Punkte (Einzelbäume, Felsen) absuchen, die von manchen Vogelarten als Singwarte genutzt wird.

Kann ich für die Bestimmung ein Foto machen? Wo soll ich diese hinschicken?

Ja! Selbst unscharfe und kleine Aufnahmen können wichtige Bestimmungsmerkmale liefern. Schicken Sie die Aufnahme per Email an (bitte nur bis 5 MB!)

Kann ich eine Tonaufnahme vom Ruf, Gesang machen? Wo soll ich diese hinschicken?

Ja! Viele Digitalkameras verfügen über die Funktion Film- oder Audioaufnahme. Schicken schicken Sie die Aufnahme (bitte nur bis 5 MB!) per Email an

Ich bin mir nicht sicher, ob der Beobachtungsstandort im Projektgebiet liegt

In den Foldern aus den Pilotgebieten Allgäuer Hochalpen und Karwendel ist die Grenze des Projektgebiets in der Karte zu erkennen. Ein gute Orientierungsmöglichkeit bieten in der Karte die eingezeichneten Wege und Hütten.

Welche Uhrzeit ist am besten für die Beobachtung?

Viele Vogelarten sind in den frühen Morgenstunden besonders gesangsaktiv. Prinzipiell kann man aber ganztägig auf Alpenvögel treffen. Einige Arten sind verstärkt zu beobachten, wenn sich Thermik entwickelt (z.B. Steinadler).

Wie werden die Daten ausgewertet?

Wir werden die Nachweispunkte in ein geografisches Informationssystem eingeben. Dadurch können wir die Beobachtungen besser analysieren und die Vorkommen einordnen. Wir können somit Verbreitungskarten der ausgewählten Alpenvögel erstellen und aussagen zur Phänologie (wann und wie lange werden die Vögel beobachtet).

Wo kann ich die Meldebögen abgeben?

Allgäuer Alpen: Sie können den Meldefolder an den Alpenvereinshütten im Projektgebiet, der Gästeinformation Bad Hindelang oder Oberstdorf abgeben oder an uns schicken: LBV Schwaben, Vogelmannstr. 6, 87700 Memmingen

Karwendel: Sie können die Meldefolder an den Gästeinformationen der Alpenwelt Karwendel (Krün, Mittenwald, Wallgau), der Karwendelbahn und ausgewählten DAV-Hütten abgeben oder an uns schicken: LBV Schwaben, Vogelmannstr. 6, 87700 Memmingen

Kann ich die Meldung online durchführen?
Ich bin nicht im Allgäu oder Karwendel unterwegs. Wird das Projekt in anderen Alpenregionen durchgeführt?

Wenn das Pilotprojekt erfolgreich verläuft, ist die Ausweitung auf weitere Gebiete der bayerischen Alpen geplant.

Ihre Fragen beantwortet Ihnen:

Henning Werth

08321-619036

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