VOGELSCHUTZ 3-22

8 VOGELSCHUTZ 3|22 L E S E R B R I E F E Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns unter leserbriefe@lbv.de oder per Post an Redaktion VOGELSCHUTZ, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein. Die Redaktion behält sich aus Platzgründen eine Auswahl und das Kürzen von Leserzuschriften vor. Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. i Post Katzenkiller im Garten Auch in unserem naturnahen Garten spielen sich Jahr für Jahr Dramen ab, mit Vögeln und auch mit Fledermäusen, für die Katzenbisse immer tödlich enden. Von den ekelhaften Hinterlassenschaften ganz zu schweigen. Ich finde es sehr enttäuschend vom LBV, dass er es sich mit den Katzenhaltern offensichtlich nicht verscherzen möchte und viel zu diplomatisch formuliert. Das beschwichtigende Fazit, wir müssen lernen, mit den Katzen zu leben, mag auf uns Menschen vielleicht zutreffen. Aber auf die Vögel und Amphibien leider nicht! Die können das weder lernen noch weiterleben. Ich finde es angebracht, dass sich der LBV, als die Lobby für Vögel, mit dem Thema Katzen entschiedener und häufiger beschäftigen muss. Heidi Billmann, 90599 Dietenhofen Zur Meldung „Stadt Teublitz ignoriert VGH-Urteil“ (2/22) Stadt hat Vorbildfunktion Wie will eine Stadt oder staatliche Institution von ihren Bürgern erwarten, dass sie Gebührenbescheide oder Strafzettel für Falschparken bezahlen, wenn sie sich selbst nicht an Recht und Gesetz hält? Ich würde dort als Bürger meine Zahlungen einstellen, bis die Stadt eindeutig den Weg zurück zum Recht findet. Woher kann ich als Bürger bei diesem Verhalten der Stadt, die Gewissheit haben, dass meine Müll- oder Abwassergebühren entsprechend Recht und Gesetz verwendet werden und nicht anderweitig unterschlagen werden? Gerade staatliche Stellen, die von Bürgern (völlig zu Recht) ein regelkonformes Verhalten einfordern, befinden sich in einer Vorbildfunktion! Politiker, die das anders sehen, fordere ich zum Rücktritt auf. Michael Kelber, 96489 Niederfüllbach Zum Titelthema „Lebensraum Garten“ (2/22) Biodiversität auf Selbstversorgerflächen Ich habe mich sehr über den Naturgarten-Teil in der letzten Ausgabe gefreut. Ein weiterführender Aspekt: Immer mehr Menschen möchten sich wieder teilweise aus dem eigenen Garten mit frischem Gemüse versorgen, betreiben Gemüseanbau auf einem Sonnenacker oder in einem Gemeinschaftsgarten oder sind Mitglied bei einer solidarischen Landwirtschaft. Ich würde mich freuen, wenn Sie in einem LBV-Magazin mal darüber berichten könnten, wie man auf solchen Anbauflächen gleichzeitig auch die Biodiversität fördern kann. Bernadette Wimmer, 82467 Garmisch-Partenkirchen Katzenthema heruntergespielt In unserem Innenhof sind wegen der Nachbarskatze kaum mehr Vögel und Eichhörnchen zu finden. Ich würde mir wünschen, dass Sie etwas eindringlicher auf dieses Problem hinweisen. Der letzte Artikel in Ihrer Zeitschrift hat das Katzenthema eher heruntergespielt und wird keinen Katzenhalter zum Nachdenken bewegen. Traurig! Edeltraud Auer, 81371 München Katzen besser beaufsichtigen Ich habe mal erlebt, wie eine Katze einen Vogel erwischte, ihn aber nicht sofort verspeiste, sondern ihn immer mehr verletzte, sodass er sich letztendlich nur noch kriechend fortbewegen konnte. Es dauerte unerträglich lange bis zum erlösenden Biss. Nachbars Katze kommt nicht mehr in unseren Garten, nachdem ich mehrere Male laut fauchend auf sie zugelaufen bin. Katzen sollten sich nicht in der Phase des Flüggewerdens unbeaufsichtigt in Gärten aufhalten. Horst Kayling, 63739 Aschaffenburg Katzen auch für Gartenvögel gefährlich Erst einmal danke, dass ihr euch diesem sehr schwierigen Thema der Freigänger angenommen habt und ich stimme Herrn Bairlein in wirklich vielen Punkten zu. Allein die Aussage, dass Freigänger in der Regel unsere Gartenvögel nicht gefährden, teile ich nicht. Gerade auch die häufigen Arten (und nicht nur bei den Vögeln) unterliegen derzeit aus diversen Gründen einem Populationsrückgang. Das Motto muss also sein „keeping common species common“ (Anm. d. Red.: Häufige Artenmüssen häufig bleiben), um zu verhindern, dass unbedrohte Arten bedroht werden. Bestes Beispiel ist der Haussperling, der sich ja bereits auf der Vorwarnliste befindet. Ich arbeite täglich mit den Arten, bei denen die Schutzbemühungen viel zu spät eingesetzt haben und daher müssen wir jetzt in der Katzenhaltung umdenken. Und das heißt ganz klar: nur noch kontrollierter Ausgang. Deutlichstes Beispiel ist die gerade stattfindende Diskussion über den Ort Walldorf in Baden-Württemberg und ob Freigänger Ausgangssperre bekommen dürfen, um die letzten Haubenlerchen zu schützen. Hier zeigt sich, dass durch die gesellschaftliche Akzeptanz der Hauskatze als Freigänger, selbst in einer solchen Notsituation, keine Einsicht entsteht, die dem Artenschutz Vorrang vor einem Haustier zugesteht. Dr. Philipp Wagner, 48291 Münster FOTOS: DIEFETZER.DE, STMFH/CHRISTIAN BLASCHKA, HANSRUEDI WEYRICH Zum Interview mit Prof. Dr. Bairlein über den Einfluss von Katzen (2/22)

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