VOGELSCHUTZ 3-22

VOGELSCHUTZ 3|22 45 T E C HN I K FOTOS: CREATIVE NATURE - STOCK.ADOBE.COM, HERSTELLER (4) OLIVER WITTIG Oliver Wittig ist gemeinsam mit seiner Frau seit vielen Jahren aktiv im Naturschutz tätig. Er interessiert sich darüber hinaus für Naturbeobachtung und -dokumentation. E-Mail: oliver.wittig@lbv.de Fledermäuse mit Detektoren erforschen Begegnungen im Dunkeln Bis auf einzelne Sichtungen in der Dämmerung entgehen uns die meisten Aktivitäten der Fledermäuse. Was nachts um uns herum tatsächlich geschieht, offenbart ein Fledermausdetektor. Dieser wandelt die Ultraschall-Orientierungsrufe in hörbare Frequenzen um, denen man so über Kopfhörer oder Lautsprecher lauschen kann. Mit etwas Übung lassen sich bald erste leicht bestimmbare Arten wie Zwergfledermaus, Rauhhaut-/Weißrandfledermaus und Abendsegler unterscheiden. Die Geräte zeigen auch die Hauptfrequenz der Rufe an und erleichtern so die Bestimmung. Kostenlose und gute Literatur gibt es auf der Webseite des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU). Bewährte Geräte sind etwa die Modelle SSF BAT2 und SSF BAT3 vom Ingenieurbüro Volkmann. Der SSF2 kostet circa 200 Euro, der SSF3 kostet etwa 100 Euro mehr. Dafür stellt dieser den Ruf zusätzlich grafisch dar, sein Mikrofon ist aber leider etwas unempfindlicher, sodass man den Fledermäusen etwas näher kommen muss, bevor es im Lautsprecher „knattert“. Weitere Geräte bietet die Firma Elekon mit dem Batscanner und Batscanner Viele Kinder und Erwachsene sind heute fasziniert von Fledermäusen. Während der beliebten Batnight können Fans ihnen heuer wieder begegnen. Sie findet am 28. und 29. August bereits zum 26. Mal statt. Wichtiges Hilfsmittel beim nächtlichen Ausflug ist ein Detektor. SSF BAT2 SSF BAT3 Batscanner Stereo. Sie kosten 235 bzw. 290 Euro und sind ebenso empfehlenswert. Alle genannten Modelle scannen im Unterschied zu einfachen Bausätzen automatisch alle Frequenzen ab. Damit verpasst man keine Art, nur weil man gerade manuell die falschen Ruffrequenzen absucht. Solche Modelle machen Spaß und erlauben auch das Auffinden von Sommerquartieren, zum Beispiel am eigenen Gebäude. Eine ganz andere Klasse sind BatRekorder. Diese nehmen über eine oder mehrere Nächte eigenständig alle Rufe digital auf. Man nimmt sich anschließend den gespeicherten Datenwust am Computer vor. Diese Auswertung erfordert auch mit Spezialsoftware viel Zeit und noch mehr Schulung und Erfahrung. Die Preise solcher Profigeräte fangen bei 1.300 Euro an und hören bei 3.000 Euro noch lange nicht auf. Hinzu kommen eventuell die Lizenzen für die Software. Nicht umsonst sind Fledermauskartierungen aufwendig. Das muss uns aber nicht stören, denn die oben genannten Modelle reichen absolut aus, um Fledermäuse zu entdecken. Dazu noch eine LED-Taschenlampe, wenn möglich mit optionalem Rotlicht, und die private Batnight kann beginnen.

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