VOGELSCHUTZ 3-22

VOGELSCHUTZ 3|22 11 Jahr 2030. Außer theoretischen Überlegungen hat sich hier noch nicht viel getan. Wir wollen einen Biotopverbund aber nicht „herbeirechnen“, sondern müssen diesen in der Fläche umsetzen. Hierzu gehören auch die Gunstlagen beispielsweise im Gäuboden oder im Ochsenfurter Gau. Sehen Sie sich die entsprechenden Flächen selbst an: Von Biotopverbund ist hier in weiten Teilen gar nichts zu erkennen. Mulchen vernichtet Leben Manchmal sind es die kleinen Dinge, die fundamental sind für das Überleben von Tieren und Pflanzen. Ein Beispiel hierfür ist die auf vielen kommunalen Flächen sowie entlang von Feldrändern noch immer praktizierte Maßnahme des Mulchens. Durch das Häckseln beim Mulchen werden viele Tiere regelrecht zerschreddert. Insekten, Spinnen, aber auch kleine Amphibien, Reptilien und Säugetiere haben keine Chance zu entkommen. Tausende von Kilometern entlang von Wegen und Feldern werden auf diese Weise zu Todeszonen. Ich weiß, manche Bauhöfe haben sich teure Mulchmaschinen angeschafft und fühlen sich verpflichtet, diese jetzt einzusetzen. Im Ergebnis aber wird Leben unnötigerweise vernichtet. Manchmal geht es aber auch einfach nur um Ordnung und Sauberkeit. Wir brauchen hier ein anderes Ästhetikempfinden: Gerade stehengelassene, verdorrte Vegetation ist wichtig als Überwinterungsquartier beispielsweise für die Schmetterlinge im kommenden Jahr. Denken Sie daran, und schon sieht ein nicht gemähter Seitenstreifen ganz anders aus! Dies gilt in gleichem Maß übrigens für Gärten, wo viel Leben durch Mähroboter vernichtet wird. Stiftung Bayerisches Naturerbe Unsere Stiftung Bayerisches Naturerbe feiert dieses Jahr 20. Gründungsjubiläum. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich beim ehrenamtlich tätigen Stiftungsvorstand bestehend aus Rüdiger Dietel, Ludwig Sothmann, Bernd Söhnlein, Horst Guckelsberger und Horst Seibold sowie beim LBV-Stiftungsbeauftragten Gerhard Koller ganz herzlich für ihr großes Engagement zu bedanken. Ohne unsere Stiftung wären in den vergangenen beiden Jahrzehnten viele Natur- und Artenschutzprojekte nicht möglich gewesen. Mehr Bartgeier in Berchtesgaden! Zum Schluss noch ein schönes Bild: Derzeit fliegen mit Dagmar und Recka zwei weitere junge Bartgeier aus unserem Auswilderungsprogramm durch den Nationalpark Berchtesgaden. Bavaria, die im vergangenen Jahr ausgewildert wurde, befindet sich ebenfalls in der Nähe. Sie können die Bewegung der Vögel, die mit Satellitensendern ausgestattet sind, auf unserer Internetseite verfolgen. Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich beim Nationalpark Berchtesgaden und dem Tiergarten Nürnberg für die großartige Zusammenarbeit bedanken. Großer Dank geht auch an das Bayerische Umweltministerium, das den finanziellen Löwenanteil des Projekts übernommen hat. Vielleicht haben Sie in den Sommerferien die Gelegenheit, den Nationalpark Berchtesgaden zu besuchen. Dann schauen Sie bitte unbedingt bei unseren Bartgeiern am Infostand im Klausbachtal vorbei. Ich kann Ihnen versprechen: Das lohnt sich! Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und Freunden von Herzen, dass Sie gesund bleiben! REBHÜHNER AUF ACKER I FOTO: ROSL RÖSSNER Folgen Sie mir auf Twitter unter @N_Schaeffer Dr. Norbert Schäffer

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