VOGELSCHUTZ 2-22

FOTOS: ERICH OBSTER, OLIVER WITTIG, HANS-JOACHIM FÜNFSTÜCK Natürliche Vogelfütterung Eine weitere wichtige Futterquelle für Vögel im Garten sind Beerensträucher. Vor allem heimische Arten wie Schlehe, Berberitze, Felsenbirne, Hartriegel, Weißdorn und Holunder bieten Leckerbissen und sollten in einem naturnahen Garten nicht fehlen. Auch viele Obstsorten schmecken nicht nur uns Menschen gut, wie manche Besitzerinnen und Besitzer aus leidiger Erfahrung wissen. Überlassen wir doch einfach die Früchte weiter oben den Vögeln und Hornissen! Meist ist die Ernte auch so schon reich genug. Noch nicht ganz so bekannt ist die Bedeutung von Samenständen im Garten: Hochstauden wie Distel, Karde, Königskerze und Wilde Möhre sollten erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, da sie imWinter, wenn es ohnehin nur wenig gibt, als natürliches Vogelfutter dienen. Finden die Vögel ganzjährig genug im Garten, sind künstliche Futterstellen nur eine Ergänzung – und vor allem eine gute Gelegenheit zur Vogelbeobachtung. Nisthilfen und Tränke anbieten Vögel fühlen sich in Gärten wohl, die ihnen Deckung bieten. So sind heimische Hecken und Sträucher mit Dornen wie zum Beispiel Wildrosen gleich mehrfach nützlich: Sie bieten Nahrung (Hagebutten), Schutz und Nistmöglichkeiten. Wer Vögel einladen möchte, sollte unterschiedliche Plätze zum Nisten anbieten. Nistmöglichkeiten finden Vögel in natürlichen Strukturen wie Hecken, Sträuchern oder Bäumen, die groß und dicht sind. Neben Hecken sind vor allem BaumALLES FÜR DIE KATZ?! Samenstände bieten körnerfressenden Vögeln wie Stieglitzen wertvolle Nahrung. Viele blühende Kräuter wie der Echte Dost locken zahlreiche Schmetterlinge in unsere Gärten, die hier köstlichen Nektar finden. 14 VOGELSCHUTZ 2|22 Über eine Million Katzen gibt es in Bayern, viele sind Freigänger. Sie streifen durch ihre Nachbarschaft, jagen und töten meist auch Vögel, Eidechsen und Frösche. Wer Vögel liebt, möchte sie vor dieser Gefahr schützen, egal ob es sich um Nachbars Katze oder die eigene handelt. Dichtes Gebüsch und Dornenhecken aus Schlehdorn, Sanddorn, Berberitze sind für Katzen undurchdringbar. Wildrosen- und Brombeerranken können um Baumstämme geschlungen und zum Sichern von Nestern und Nistkästen verwendet werden. Für Bäume eignen sich auch Maschen- und Viehhüterdraht, jedoch kein Stacheldraht! Außerdem gibt es im LBV-Naturshop spezielle Katzenabwehrgürtel für Baumstämme. Nistkästen sollten katzensicher hängen: mindestens zwei Meter über dem Boden, an Seitenästen von Bäumen oder an Fassaden, die Katzen nicht hinaufklettern können. Ist das Dach des Nistkastens glatt und steil, finden Katzen dort keinen Halt. Vor dem Einflugloch erschwert ein Vorbau/Marderschutz den Zugang. Dieser lässt sich auch nachträglich anbringen. Katzen lassen sich durch Wasserspritzer oder Lautäußerungen von den Plätzen vertreiben, an denen sie unerwünscht sind. Die Vogeltränke und Futterstellen sollten sich mindestens 1,5 Meter vom nächsten Gebüsch befinden, damit sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können. TIPPS T H EMA

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