VOGELSCHUTZ 4-21

VOGELSCHUTZ 1|22 29 WÜRZBURG | UNTERFRANKEN Die Hochschulgruppe Würzburg stellt sich vor ASCHAFFENBURG | UNTERFRANKEN Summender Wettbewerb und Kalender BAMBERG | OBERFRANKEN Noteinsatz für Wiesenweihen Seit dem Frühjahr 2021 gibt es eine LBV-Hochschulgruppe in Würzburg. Derzeit etwa 50 Studierende treffen sich alle zwei Wochen und diskutieren über Naturthemen, organisieren Vorträge und Aktionen und setzen sich für den aktiven Natur- und Artenschutz in Würzburg ein. Die HG Würzburg zeichnet sich durch eine große Diversität der Studiengänge ihrer Mitglieder aus, unter anderem Lehramt, Biologie, Humanmedizin, Jura und Kunsthistorik. Natürlich hat die aktuelle Situation auch die HG stark eingeschränkt. Trotzdem konnten kleinere Aktionen wie ein Wintervogel-Spaziergang, eine Instagram-Aktion zur Bundestagswahl, ein Livestream zur Stunde der Gartenvögel und eine Müllsammelaktion am Main stattfinden. Für dieses Jahr ist ein Gebäudebrüterprojekt mit der Stadt geplant. SEBASTIAN AMLER Seit 2018 engagiert sich die Regionalgruppe Aschaffenburg-Miltenberg im Aktionsbündnis „Aschaffenburg summt!“, das für mehr Artenvielfalt in Stadt und Garten wirbt. Im letzten Sommer lud die Initiative erstmals zu einem Fotowettbewerb ein. Aufgabe war es, mit der Kamera heimische Insektenarten und Lebensräume einzufangen. Aus den eingereichten 200 Fotos wurden die schönsten Aufnahmen ausgewählt, sie bekamen einen Platz im „Aschaffenburg summt!“-Kalender für 2022. Vier Fotos wurden besonders prämiert, der erste Platz ging an Edina Stojan für ihre Biene über Krokussen. Der Verkauf des Kalenders findet im regionalen Handel statt, der Erlös fließt zu 100 Prozent in das Projekt zurück. Dem Projekt „Deutschland summt!“ können sich bundesweit Gemeinden und Verbände anschließen. MEIKE KEMPERMANN Als im Juni 2021 nach zehn Jahren wieder ein Wiesenweihenpaar im Tal der Reichen Ebrach beobachtet wurde, war die Hoffnung auf eine Brut groß. Es konnte ein Getreidefeld ausgemacht werden, das das Weibchen regelmäßig an der gleichen Stelle anflog. Obwohl der Bewirtschafter mit Hilfe der Naturschutzbehörde rasch gefunden werden konnte, war es für Thomas Stahl und sein Team zu spät: Der Landwirt hatte das „Wiesenweihenfeld“ bereits komplett abgeerntet und das Weibchen des Brutpaares saß einsam auf dem Stoppelfeld. Zwei Tage später fanden wir nicht nur das Nest, sondern auch ein Gelege. Die ungewöhnlich späte Brut wurde dem Nachwuchs des Greifvogelpaares zum Verhängnis, aus keinem Ei schlüpfte ein Küken. So bleibt nur die Hoffnung auf einen erneuten Brutversuch in diesem Jahr und auf mehr Glück bei unseren Schutzmaßnahmen. ANDREAS MÄRTLBAUER 2021 startete die Kreisgruppe Main-Spessart in Himmelstadt ein neues Projekt. Die Extensivierung einer für zwölf Jahre gepachteten Ackerfläche von 2,4 Hektar soll den naturschutzfachlichen Wert artenreicher Blühflächen und Mähwiesen aufzeigen. Dabei sollen praktische Handlungsempfehlungen ausgearbeitet werden, unter welchen Bedingungen Blühflächen in der intensiv genutzten Agrarlandschaft ihre größte L B V A K T I V V O R O R T FOTOS: HARTWIG BRÖNNER (2), ANDREAS MÄRTLBAUER, EDINA STOJAN, HOCHSCHULGRUPPE WÜRZBURG Wirkung zur Förderung der Biodiversität entfalten. Das LBVProjekt „Biodiversität in der Agrarlandschaft“ untersucht diese Fragestellung auch bayernweit (Ansprechpartnerin: Tarja Richter). Nach Ansaat im Juni hatten sich in Himmelstadt die unterschiedlichen Saatmischungen gut entwickelt. Insekten profitierten sehr davon. Im Herbst kamen große Schwärme mit Stieglitzen und Bluthänflingen. HARTWIG BRÖNNER MAIN-SPESSART | UNTERFRANKEN Die LBV-Blühwiese in Main-Spessart Bluthänfling

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=