VOGELSCHUTZ 4-21

32 VOGELSCHUTZ 4|21 FOTOS: NICOLE FRIEDRICH (2), SAMUEL KNOBLAUCH Anders fotografieren – eine Reportage Digiscoping am Altmühlsee W enn ich eines in meiner bisherigen Zeit als Hobby-Vogelfotografin gelernt habe, dann das: keine Brennweite der Welt ist genug, auch keine 600 Millimeter. Man möchte doch im- mer noch näher ans geliebte Motiv heran- kommen, ohne dabei natürlich die Natur zu gefährden. Da Spiegelreflexkameras mit großen Teleobjektiven irgendwann an ihre Grenzen stoßen, möchte ich das sogenannte Digiscoping ausprobieren. Eine Technik, bei der eine Digitalkamera oder ein Smartphone via Adap- ter auf einem Spektiv befestigt wird. Denn gute Mo- delle wie das BTX oder ATX von Swarovski Optik besitzen eine so enorme Brennweite und Bild- qualität, dass kaum eine Fotoausrüstung im fünfstelligen Preisbereich mithalten kann. Jedes Jahr im September bieten unse- re LBV-Partner, der Reiseveranstalter birdingtours in Zusammenarbeit mit Swa- rovski Optik, einen dreitägigen Workshop an, bei dem sich das Digiscoping ausgiebig in der Praxis testen lässt. Dabei stellten sich für mich die Fragen: Ist diese Art der Fotografie etwas für mich? Sollte ich lieber in ein gutes Spektiv inves- tieren, statt auf ein sündhaft teures Teleobjektiv zu sparen? Schauplatz ist der Altmühlsee mit seiner dazugehöri- gen Vogelinsel. Als wichtiger Brutplatz von Wiesenbrütern und als bedeuten- der Rastplatz für Zugvö- Würden der Fischadler auf dem weit entfernten Baum oder der Brachvogel auf der kleinen Sandbank mitten im See doch einfach noch etwas näherkommen. Ein Wunsch, den viele Hobbyfotograf*innen kennen. Um zumindest mit der Kamera noch näher heranzukommen, haben wir einen Einsteigerkurs im Digiscoping besucht. Referent Dr. Jörg Kretzschmar (rechts) erklärt den Teilnehmer*innen das Zusammenspiel von Spektiv und Smartphone. P R A X I S - T E S T

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