VOGELSCHUTZ 4-21

VOGELSCHUTZ 4|21 21 FOTOS: VERENA AUERNHAMMER (2), WOLFGANG AHLMER Kilometern. Dazu muss von jeder Landwirtin und jedem Landwirt eine Genehmigung vorliegen. Jedes Grundstück muss durch Tore zugänglich sein und der Zaun täglich kon- trolliert und regelmäßig aus- gemäht werden, um die Span- nung zu halten. Ein riesiger Aufwand wird betrieben, um wenigstens einige der Brachvo- gelküken schützen zu können. Eine Überlebensgarantie ist der Zaun am Ende dann auch nicht, da nicht nur der Fuchs zu den Räubern zählt. Die nächste Herausforde- rung kommt mit der Wiesen- mahd. Vor allem in Gebieten mit gleichem Schnittzeitpunkt reicht eine einzelne Antenne zum Retten der Küken nicht aus. Klassische Tage sind der 15. Juni und der 1. Juli, an de- nen bei passendem Wetter die extensiven Vertragsflächen gemäht werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Jungvögel noch nicht alle flugfähig oder unerfahren, sodass hier voller Einsatz seitens der Artenschützer*innen gefragt ist. Auch Mitarbeitende aus anderen Gebieten helfen dann mit, um die Brachvogeljungen rechtzeitig aus den Flächen zu trei- ben oder sie mit der Antenne aufzusuchen und sie auf eine andere Fläche zu bringen. Diese Rettungsaktionen können sich in den unterschiedlichen Gebieten gleichzeitig mehre- re Tage hinziehen, bis die Wiesen endlich geräumt sind und wieder Ruhe einkehrt. Ohne eine exakte Absprache und Koordination mit den Landwirt*innen, wäre dies nicht möglich. Am Ende der Brutzeit wird Bilanz gezogen. Wie viele der 85 „Sender-Küken“ haben die auf- reibende Saison überstanden und welche Vögel werden nun einen Satellitensender bekommen, mit dem man unter anderem ihren Zug in die Überwin- terungsgebiete verfolgen kann? 2021 haben die lang- anhaltende Kälte und der Regen im Frühjahr den Brach- vogelküken massiv zugesetzt und wie in den letzten Jahren war der Druck durch Prädatoren sehr stark. Am Ende haben nur zehn Vögel mit Peilsender überlebt. Hinzu kommen einige unbesenderte Jungvögel. Die fittesten von ihnen bekamen einen Satellitensen - der und liefern uns derzeit wichtige Einblicke in ihr Brachvogelleben unter www.lbv.de/ telemetrie-brachvogel VERENA AUERNHAMMER Teamleiterin Wiesenbrüter und Feldvögel E-Mail: verena.auernhammer@ lbv.de Bei der Handteleme- trie muss auch mit unwegsamem Gelände gerechnet werden (1). Zwischenstation unter- schiedlich alter Küken während der Mahd (2). Kartoffelacker als Ersatzlebensraum mangels geeigneter Wiesenbrüterflächen. 2 1

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