VOGELSCHUTZ 3-21

Licht aus für den Artenschutz Mitmachaktion gegen schädliche künstliche Beleuchtung Als ein Ergebnis des erfolgreichen Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ ist es in Bayern seit 2019 Vorschrift, die Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude ab 23.00 Uhr abzu - schalten. Jede und jeder kann bei sich vor Ort schauen, ob das auch passiert. B esonders ärgerlich sind Umweltbelastungen , die einfach überflüssig sind oder die wir schlicht auf - grund unserer Bequemlichkeit und Routinen mehr oder weniger bewusst i n Kauf nehmen. Unnötiges Licht in unserer Nachtlandschaft ist dafür ein Beispiel. Oft brennen Straßenlaternen und andere Beleuchtungen an Orten, an denen die gesamte Nacht über kaum jemand vorbeikommt. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass dieses Licht ne- gative Auswirkungen haben kann. Das Schlagwort dazu lau - tet Lichtverschmutzung, zu ihren Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen gibt es mittlerweile eine ganze Reihe wissen - schaftlicher Untersuchungen. Der sogenannte Staubsau - gereffekt von Straßenlaternen, an denen unzählige Insekten kreisen und sterben, ist ein prominentes Beispiel für Verlus - te, die jede und jeder schon mal beobachtet hat. Bäume an Straßenlaternen, irritiert durch die Dauerbeleuchtung, wer- fen ihr Laub nicht ab. Vögel können auf ihrem nächtlichen Zug durch Skybeamer oder beleuchtete Hochhäuser vom Licht angezogen von ihrer Route abgebracht werden und kollidieren zu Tausenden mit der Lichtquelle oder einem Bauwerk. Dass künstliches Licht nicht ohne Folgen für un - sere Natur bleiben kann, wird auch für den Laien deutlich, wenn man sich vor Augen führt, wie stark Tiere und Pflan - zen durch Zyklen wie den Tag-Nacht-Rhythmus oder den Wechsel der Jahreszeiten geprägt sind. Künstliches Licht in der Nacht durchbricht Konstanten, auf die sich beispiels - weise die Sinnesorgane der Tiere evolutionär ausgebildet haben. Sicher hat die Lichtverschmutzung auch gesundheit - liche Auswirkungen auf den Menschen. Es ist daher höchste Zeit, unseren Umgang mit Licht zu ändern. Und hier kommt die gute Nachricht zu dieser unnötigen Umweltbelastung: Sie ist unglaublich leicht zu beseitigen. Etwa durch das Ab - schalten nicht benötigten Lichts, Dimmung und bedarfs - orientierte Lichtlenkung. Seit 2019 unternimmt Bayern erste Schritte für eine Re - duzierung der Lichtflut im öffentlichen Bereich. Durch das 32 VOGELSCHUTZ 3|21

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