VOGELSCHUTZ 4-18

20 VOGELSCHUTZ 4|18 EIN PARADIES – NICHT NUR FÜR LERCHEN Ende der 1990er Jahre initiierte der LBV ein Projekt entlang des Muschelkalkzuges im Land- kreis Coburg. Ziel waren der Erhalt und die Wiederherstellung eines großräumigen Biotop- verbunds von Trockenstandorten zwischen den Thüringer Muschelkalkplatten und dem Frankenjura. nsgesamt besitzt der LBV heute im Biotopverbund- projekt im Coburger Land 101 Hektar. In enger Zusam- menarbeit mit dem Landschaftspflegeverband wurden nach und nach im gesamten Projektgebiet, und damit auch auf den LBV-Flächen, über 250 Hektar Flächen ent- buscht, gemäht, bepflanzt oder mit Heusaat belegt. Eine Besonderheit war in diesem Zusammenhang ein Teilpro- jekt, dass sich mit dem Erhalt der Vielfalt von Ackerwild- kräutern, wie zum Beispiel Sommer-Adonisröschen, Acker- kohl, Krähenfuß oder Acker-Haftdolde, und der Sicherung alter, vom Aussterben bedrohter Kultursorten wie Emmer, Einkorn und Linsen beschäftigte. Zusammen mit engagier- ten Biolandwirten wurden hier einerseits Schutzäcker für Ackerwildkräuter eingerichtet, andererseits die gefährde- ten Kulturpflanzenarten wieder angebaut und erfolgreich vermarktet. Die hier feder- führende Biolandwirtin Nora Wölfert aus Ahlstadt erhielt dafür vom Bayeri- schen Umweltministerium im Juni 2018 die zum ersten Mal vergebene Auszeich- nung „Naturschutzpartner Landwirt“. Neben Wildkräutern sind natürlich auch viele Insekten- arten in und um die mageren Kalkscherbenäcker behei- matet. Die Rotflügelige Schnarrschrecke, der Zwergbläu- ling oder das Esparsettenwidderchen haben hier ihren I Neuling der letzten zehn Jahre auf den Langen Bergen ist die Wiesenweihe Das LBV-Schutzgebiet Lange Berge im Landkreis Coburg T H EMA Lauter LBV-Land: Linsenfeld, Brache, lichter Kiefernwald Im Schutzgebiet fühlt sich neben der Feldlerche auch die hier gezeigte Heidelerche wohl. Im Schutzgebiet Lange Berge bieten Laubwälder, Orchideen-Kieferwälder, Magerrasen und Heckenstrukturen viel Lebensraum.

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