VOGELSCHUTZ_4_17

NAJU: Auftaktveranstaltung des Jungen Forums Mit dem Jungen Forum dehnt die CIPRA (Internationale Al- penschutzkommission) ihre Aktivitäten in Deutschland nun auch auf die Jugendverbände der Mitgliedsorganisationen aus. Das Junge Forum ist als Austauschplattform unter den Jugendverbänden für Alpenthemen gedacht. Zur Auftaktver- anstaltung Ende Juli traf sich die Naturschutzjugend im LBV (NAJU) am Riedberger Horn im Oberallgäu mit Vertretern der Jugendorganisation Bund Naturschutz (JBN), Jugend des DeutschenAlpenvereins (JDAV) und Naturfreundejugend. Die dort geplante skitechnische Erschließung wäre ein schwerer Eingriff in den seit 40 Jahren unangetasteten bayerischen Al- penplan. Im Rahmen des zweitägigen Treffens konnten sich die Jugendvertreter vor Ort selbst ein Bild machen. Eine ge- meinsame Banner-Aktion und eine Besteigung des Riedber- ger Horns rundeten das Treffen ab. Zukünftig wird es einmal pro Jahr ein Treffen geben. Weitere gemeinsame Aktionen und Projekte des Jungen Forums laufen bereits. 4 I 17 VOGELSCHUTZ 9 GEZWITSCHER KURZMELDUNGEN Erstes Wolfsrudel in Bayern 150 Jahre nach der Ausrottung des Wolfes in Bayern wurde im August erstmals wieder ein Wolfsrudel im Freistaat nach- gewiesen. Das Landesamt für Umwelt veröffentlichte Aufnah- men einer Wildtierkamera, die mindestens drei Jungwölfe im Grenzgebiet des Bayerischen Waldes zeigen. Der LBV ist fas- ziniert von der eigenständigen Wiederbesiedelung durch den Wolf, denn er gehört zu Bayerns faszinierender Natur. Doch wir haben auch Verständnis für die Bedenken der Nutztier- und Gatterwildhalter. Fachlich ist der Nachweis eines Rudels die Grundvoraussetzung für die dritte Stufe des Management- plans für den Wolf. Die Blockadehaltung einiger Nutzerver- bände gegen die Weiterentwicklung des bayerischen Wolfs- managements muss deshalb endlich enden. Extrem seltener Neunachweis des Scharlachkäfers In der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland wird der Scharlachkäfer als vom Aussterben bedroht aufgeführt. In Europa ist er als selten und schutzbedürftig eingestuft. In Deutschland ist die Käferart vor allem aus Südostbayern bekannt und jetzt ist der Scharlachkäfer auch für das LBV- Foto: Marcus Bosch Nach einer LBV-Pressemitteilung mit dem Titel „Keine Rote Karte für Schwalben“, in der wir Ende Juli darauf hinwie- sen, dass Landwirte teilweise gezwungen werden, Schwal- bennester aus Ställen zu entfernen, obwohl die Vögel und Nester gesetzlich geschützt sind, lenkte der bayerische Milchprüfring nach anfänglicher Ablehnung doch noch offizi- ell ein. Recherchen des Bayerischen Fernsehens hatten mit Hilfe des LBV-Landwirtschaftsbeauftragten Matthias Luy auf- gedeckt, dass der Milchprüfring in der Oberpfalz den Milch- bauern die Entfernung der Schwalbennester aus den Ställen empfiehlt.Als Reaktion auf diese Berichterstattung veröffent- lichte der Milchprüfring später eine aktualisierte Empfehlung, die Schwalben und ihre Nester in Milchställen erlaubt. Foto: NAJU und Junges Forum Foto: Dr. Franz Leibl Waldschutzgebiet „Rainer Wald“ bestätigt. Im Au- gust 2017 konnte der Kä- ferexperte Prof. Dr. Jörg Müller den Scharlachkä- fer mehrfach sowohl als Larve, Puppe und schlus- sendlich als Imago nach- weisen. Der Käfer ist eine holzbewohnende Art, die bevorzugt in Feucht- bzw. Auwäldern entlang von Flüssen vorkommt. Hier lebt er unter der morschen Rinde, insbesondere in Pappeln, Weiden, Eschen und Ahornen. Der aktuelle Nachweis des Scharlach- käfers belegt einmal mehr die hohe naturschutzfachliche Wertigkeit des Rainer Waldes. DR. FRANZ LEIBL Milchprüfring lenkt ein

RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=