VOGELSCHUTZ_4_17

20 VOGELSCHUTZ 4 I 17 Landwirtschaft einher, die auf kurzfristig höhere Erträge setzt. Doch auch die Intensivlandwirtschaft in Bayern und Deutsch- land ist von der Subventionierung durch den Steuerzahler abhängig: Landwirte beziehen zwischen 20 und 50 Prozent ihres Einkommens aus Prämien und Zahlungen der EU sowie der Länder. Das ist der entscheidende Hebel, mit dem ein Systemwandel in der Landwirtschaft erreicht werden kann. Zuschüsse nur noch für Gemeinwohl-Leistungen Der LBV fordert daher zusammen mit der großen Verbände- bewegung LivingLand , dass in Zukunft Landwirte Gelder aus- schließlich für Gemeinwohl-Leistungen erhalten sollen. Ein neues System der Vergütung von Leistungen für den Schutz Noch ist es schwer, den dringend notwendigen Wandel in der EU-Landwirtschaftspolitik ge- gen die Agrarlobby voranzutreiben. Auch wenn nicht nur Studien den Artenschwund und die Folgen der Intensivlandwirtschaft belegen, sondern jedermann mittlerweile die Veränderun- gen spürt, leugnet sie weiterhin die Zusammenhänge. Ein neues Fördermodell könnte den Durchbruch bringen. Alle paar Monate rückt die Landwirtschaft in den Mittelpunkt der Medien. Meist sind es Berichte über Lebensmittelskan- dale oder über schlechte Tierhaltungsbedingungen, zuletzt der Fipronil-Skandal: Rückstände des Insektenvernichtungs- mittels in Hühnereiern. Aber der schleichende und langanhal- tende Rückgang der Artenvielfalt in der landwirtschaftlich ge- nutzten Fläche wird nicht als Skandal gesehen, er findet nur wenig Aufmerksamkeit. Der „stumme Frühling“ wird in vielen Ackerbau- und Grünlandgebieten allmählich zur Realität. Die Wissenschaft benennt vor allem drei Hauptursachen: den Verlust an Lebensraumstrukturen, den Einsatz von Pestizi- den und Überdüngung. Sie gehen mit der Intensivierung der DER WANDEL IN DER LANDWIRTSCHAFT IST UNAUSWEICHLICH LBV kämpft für Neuordnung der EU-Agrarsubventionen

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