LBV magazin 4-24

30 LBV MAGAZIN 4|24 LBV AKTIV VOR ORT ASCHAFFENBURG UNTERFRANKEN Agenda21-Preis für AK Wald verliehen AMBERG | OBERPFALZ Resolution für mehr Respekt in den Naturschutzdebatten Anfang Juni wurde der Agenda21-Preis 2023 der Stadt Aschaffenburg an nachhaltige Projekte verliehen, die die Kriterien des Agenda21-Beirats der Stadt erfüllen. Es mussten Punkte in ökologischen, ökonomischen und sozialen Kategorien erreicht werden. Drei Initiativen wurden ausgezeichnet: der Verein Migranten für Migranten, der Stadtverband der Kleingärtner sowie der Arbeitskreis Wald der LBV-Regionalgruppe Aschaffenburg-Miltenberg. Dieser Arbeitskreis hat im vergangenen Jahr mehrere Veranstaltungen zum Thema „Wald & Klima“ angeboten und sich stark gemacht für die geplante Biosphärenregion Spessart. Hierzu gab es neben Exkursionen für verschiedene Zielgruppen auch diverse Beiträge wie Flyer, eine Podiumsdiskussion und einen Film, um die Informationen in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg und weiter so mit eurem Engagement! MEIKE KEMPERMANN Auf der mit 350 Anwesenden größten Jahreshauptversammlung in der LBVGeschichte warnte der LBV in Amberg vor dem zunehmenden Populismus und der Verbreitung pauschaler Vorwürfe gegen Naturschützerinnen und Naturschützer. Die rund 240 Delegierten beschlossen deshalb in einer Resolution, dass die öffentliche Debatte zu Naturschutzthemen wieder mit mehr Sachlichkeit und Respekt geführt werden soll. „Manche Politikerinnen und Politiker müssen verstehen, dass Natur auch schützenswert ist, wenn man sie nicht schießen, essen oder im Kachelofen verheizen kann. Wir fordern deshalb alle Verantwortlichen auf, wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen und das Eigenrecht der Natur anzuerkennen“, sagte der nun seit zehn Jahren amtierende LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Mit diesem Beschluss ist sich der LBV seiner Verantwortung als politisch unabhängiger Naturschutzverband bewusst und hat sich zum Ziel gesetzt, den politischen Diskurs auch weiterhin wissenschaftlich und konstruktiv zu begleiten. Um den Erhalt der vielfältigen Kultur- und Naturlandschaft Bayerns und damit die Zukunft kommender Generationen zu sichern, ist ein produktives und verantwortungsvolles Miteinander von Politik und Gesellschaft Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer bei seiner Rede zum Rechenschaftsbericht Rund 240 LBV-Delegierte setzen in Amberg ein klares und eindeutiges Zeichen. FOTOS: CLAUS FRIES, TOBIAS TSCHAPKA (2) V.l.n.r.: Julia Bauer (Amt für Klima und Nachhaltigkeit), Mechthilde Falkenhahn, Günter Trapp, Olivia Dieser (alle AK Wald), Jürgen Herzing (OB Aschaffenburg) notwendig. Aus Sicht des LBV darf es keinen Rückfall in die überholte Sichtweise geben, Tierarten in Nützlinge und Schädlinge einzuteilen. Die Delegierten forderten in einer weiteren Resolution die Einhaltung der Ziele, die sich die Bayerische Staatsregierung anlässlich des Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ selbst gesteckt hat. „Eine umfassende Bilanz fünf Jahre nach Annahme des erfolgreichsten Volksbegehrens zeigt erste sichtbare und durchaus beeindruckende Erfolge. Die größten Herausforderungen liegen aber noch vor uns“, betonte Schäffer. Der LBV erwartet auch in Zukunft ernsthaftes Engagement der Staatsregierung, um echte Veränderungen in Bayerns Natur zu bewirken und den Verlust der Biologischen Vielfalt zu stoppen. STEFANIE BERNHARDT

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