LBV magazin 4-24

THEMA FOTO: HERBERT HENDERKES auf Samen spezialisierten Vogelarten wie Gimpel oder Kernbeißer, da ihr Überleben und Bruterfolg eng mit dem Angebot an Samennahrung zusammenhängt. Tendenziell zeigen die Trends dieser beiden Arten eine positive Entwicklung, weil durch die Klimaerwärmung die Frequenz und Intensität der Fruktifikation verschiedener Baumarten zunimmt. Positive Trendkurven Insgesamt zeigen die Bestandskurven von 30 der 58 Vogelarten, für die das MhB zwischen 2006 und 2021 verlässliche Daten liefert, nach oben. Allerdings handelt es sich bei den 58 „MhB-Arten“ um ohnehin schon häufige, verbreitete Arten. Wird eine Art also seltener, fällt sie, wie beschrieben, aus dem Programm. Zudem startete das MhB erst im Jahr 2004. Viele Arten erlitten aber bereits früher große Bestandseinbrüche. Wir bewerten heute daher vielfach Bestandsentwicklungen auf einem bereits sehr niedrigen Niveau. Steigende Bestandszahlen beim Stieglitz oder beim Weißstorch sind dennoch Lichtblicke, denn sie zeigen, dass Engagement im Naturschutz etwas bewirken kann. Die Vogelart, welche laut der Daten des MhB während der letzten 20 Jahre am stärksten zugenommen hat, ist die Hohltaube. Als sekundärer Höhlenbrüter profitiert sie sehr wahrscheinlich direkt vom Schwarzspecht, dessen Bestände sich laut MhB ebenfalls positiv entwickeln. Und auch allgemein lässt sich feststellen, dass es den Vogelarten der Wälder um einiges besser geht als jenen anderer LebensSchwarzspecht räume. Andere Arten wie die Ringeltaube oder die Elster scheinen sich positiv zu entwickeln, weil sie sich gut an eine veränderte Umwelt anpassen können. Manche Arten (Mönchsgrasmücke, Zilpzalp) haben ihre Zugstrategie verändert und profitieren dadurch. Und auch Arten, die nicht im MhB abgebildet werden, zeigen positive Entwicklungen: Entweder spielt hier das Klima eine wichtige Rolle, wie beim Bienenfresser, oder langjährige und intensive Schutzbemühungen zeigen Wirkung, wie bei Uhu, Wanderfalke und Wiesenweihe. Insgesamt entsprechen die Bestandstrends in Bayern auch den Trends in Gesamtdeutschland und der EU. Ein aktualisiertes Bild der Bestände aller deutschen Brutvogelarten – nicht nur der Arten des MhB – erwartet uns nach Fertigstellung des anstehenden Brutvogelatlas in wenigen Jahren. 80 100 120 140 160 180 200 220 2006 Trendindex (2006 = 100%) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Bestandstrendkurve BY D 18 LBV MAGAZIN 4|24 DR. ALEXANDRA FINK SIMON NIEDERBACHER Monitoring-Koordinationsteam E-Mail: monitoring@lbv.de Mehr zum Thema: lbv.de/dda-monitoring Statusbericht MhB in Bayern von 2006 bis 2021 Bayern: stark zunehmend (Ø jährl. mehr als 3%) Deutschland: moderat zunehmend (Ø jährl. +1 bis +3%) DER PROFITEUR Begünstigt durch naturnahe Wälder

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