Naturkalender: Februar

Die Natur im Februar erleben

Die ersten Schneeglöckchen und Krokusse blühen in den Gärten, die Wegränder sind mit Huflattich übersät und manch ein Vogel sitzt in den Baumwipfeln, um die Mittagssonne zu genießen. Der Frühling lässt sich im Februar bereits erahnen.

Schneeglöckchen | © Oliver Wittig © Oliver Wittig

 

Mit den ersten Frühblühern wird auch die Pollensaison eröffnet. Erlen- und Haselnussblüten lassen die ersten Nasen kitzeln. Im Gegensatz zu den Allergikern freuen sich die früh fliegenden Bienen und Hummeln über die ersten sprießenden Blüten.

Kurzstreckenzieher kehren zurück, Bartgeier brüten bereits

Bartgeier | © Dr. Christoph Moning © Dr. Christoph Moning
Viele Bartgeier brüten bereits im Februar.

Wie die Pflanzen so genießen auch die Vögel die ersten Sonnenstrahlen. Kurzstreckenzieher wie Stare, Kiebitze und Feldlerchen kommen nach Deutschland zurück und auch viele Kraniche sieht man jetzt in ihren V-Förmigen Flugformationen übers Land ziehen. Wer abends bei milden Temperaturen auf Friedhöfen, in baumreichen Parks oder am Waldrand spazieren ist, hört sogar die Balzrufe von Schleiereulen und Waldkäuzen.

Manche Vogelarten wie der Bartgeier nutzen diese Zeit für ihre Brut und sitzen in den Gebirgen schon auf ihren Eiern. Die Paarungszeit des Bartgeiers liegt nämlich im November und Dezember. Die Eiablage erfolgt schließlich zwischen Dezember und Februar, woraufhin 52 bis 58 Tage gebrütet wird. Ein guter Zeitpunkt für die Bartgeier, denn die Jungvögel schlüpfen genau dann, wenn die Schneeschmelze einsetzt und zahlreiche Tierkadaver von im Winter umgekommenen Wildtieren freigelegt werden. Bartgeiern fällt deshalb die Nahrungsbeschaffung für den Jungvogel besonders leicht.

Schwierigkeiten bei wieder einkehrender Kälte

Grasfrosch | © Friedrich Hartl © Friedrich Hartl
Einige Grasfrösche wandern im Februar schon zu ihrem Laichgewässer.

Auch die Amphibien bemerken die wärmer werdenden Temperaturen. Einige Frühlaicher wie Gras- und Springfrösche wandern jetzt zu ihren Laichgewässern. Doch der Februar ist tückisch, denn oft folgen nach einigen milden Tagen wieder eisige Temperaturen. Kehren Frost und Schnee zurück, sitzen die Amphibien schließlich im eiskalten Wasser fest.

Zugefrorene Wasserstellen und einkehrender Schnee sorgen außerdem dafür, dass Vögel darauf angewiesen sind im Schnee zu picken, um ihren Durst zu stillen. Und auch das Wasserbad muss dem Bad im Schnee weichen. Wer seinen Gartenvögeln helfen will, kann eine Schale mit lauwarmen Wasser nach draußen stellen. Dadurch kühlt dass Wasser nicht so schnell ab und gefriert langsamer. Das Wasser sollte je nach Temperatur möglichst einmal am Tag gewechselt werden.

Palmkätzchen der Tierwelt überlassen

Blaumeise an Blumen | © Christiane Köllner-Krüger © Christiane Köllner-Krüger

Palmkätzchen (oder auch Weidenkätzchen genannt) erblühen schon Ende Februar und sind darum zu dieser Zeit eine der einzigen Nahrungsquellen für Vögel, Bienen und andere Insekten. Nur wenn Bienen genügend Weiden finden, entwickeln sich die Bienenvölker bis zur Obstbaumblüte gut. Das heißt, dass die Weidenkätzchen auch für den Obstertrag verantwortlich sind. Weil die Pflanze so wichtig für Bienen ist, steht sie unter Naturschutz.

Darf man Weidenkätzchen abschneiden? Zwischen dem 1. März und dem 30. September ist es verboten, Zweige mit Palmkätzchen abzuschneiden, egal, ob diese im eigenen Garten oder in freier Wildbahn wachsen. Der Zeitraum gilt als Schonzeit für den Baum-, Hecken- und Strauchschnitt.

Früher gab es ausreichend wildwachsende Sal-Weiden. Diese sind allerdings selten geworden, da die Palmkätzchen immer mehr für Dekorationen verwendet wurden. Zu einem guten Start ins Frühjahr könnt ihr den Insekten verhelfen, wenn ihr Palmkätzchen in eure Gärten pflanzt.

Eigentlich heißt der Strauch mit den samtweichen Blüten Sal-Weide (Salix caprea). Aber auch andere Weidenarten, wie zum Beispiel Grau-Weiden (Salix cinerea) und Reif-Weiden (Salix daphnoides) tragen flauschige Blüten.

Männliche oder weibliche Blüten an der Weide? Wie alle Weiden sind Sal-Weiden zweihäusig. Das heißt, dass auf einer Pflanze entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten wachsen. Zuerst sind die Blüten samtige Kätzchen. Die männlichen Blüten werden später leuchtend gelb, die weiblichen Blüten dagegen unscheinbar grün. Bienen fliegen zuerst zu den attraktiveren männlichen Weidenkätzchen und danach mit den Pollen im Gepäck zu den weiblichen Weiden. Dadurch werden die Blüten bestäubt. Erst nach der Blüte wachsen Blätter an der Weide.

Nistkastenpflege | © Peter Bria © Peter Bria

Tipp:

 

Die Zeit im Februar kann gut dafür genutzt werden, um Nistkästen zu reparieren und neue Nisthilfen anzubringen, denn die Brutzeit vieler Singvögel beginnt bereits im März. Im Gartenteich kann man außerdem die Wasserpflanzen auslichten.

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