Silberreiher ist in Bayern ein Hingucker

Früher ein seltener Gast, ist er nun häufig zu beobachten

In den letzten Jahren häuften sich beim LBV die Hinweise auf immer mehr Silberreiher. Dabei fällt der große weiße Vogel auch vielen Menschen auf, die sich selbst nicht zu den Vogelexperten zählen.

Silberreiher im Wasser | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Silberreiher auf Beutefang

Oft stehen die stattlichen Reiher gut erkennbar in größeren Gruppen auf Wiesen und Äckern und suchen dort nach Nahrung. Doch die Zunahme des Silberreihers in Bayern hinterlässt viele offene Fragen.

Silberreiher Trupp auf einem Baum | © Zdenek Tunka © Zdenek Tunka
Eine Gruppe Silberreiher in einer Baumkrone

Vor 30 Jahren noch eine absolute Sensation in Deutschland und auch vor der Jahrtausendwende nur ein seltener Gast, stieg die Zahl der in Bayern beobachteten Silberreiher in den letzten Jahren rapide an. Mittlerweile sind die stattlichen Vögel auch mal in Trupps von bis zu 300 Tieren zu sehen und derzeit in Bayern auch für den Laien in Flussgebieten und auf Äckern einfach zu beobachten. Warum es immer mehr Silberreiher zu uns zieht, dafür haben Wissenschaftler noch keine Erklärung.

Noch rätseln Ornithologen, warum sich der Silberreiher seit Jahren ohne Fremdeinwirkung immer weiter nach Mittel- und Westeuropa ausbreitet, obwohl seine Brutgebiete eigentlich im Südosten Europas liegen. Des Weiteren ist ebenfalls ungeklärt, warum der stattliche weiße Reiher erst 2012 zum ersten Mal überhaupt in Deutschland gebrütet hat und ob er es 2013 auch wiederholen wird.

Silberreiher im Schilf von hinten | © Marcus Bosch © Marcus Bosch
Prachtvoller Silberreiher

Tatsache ist, dass die Populationen in den Brutgebieten im Südosteuropa zugenommen haben und somit mehr Tiere den Weg zu uns finden. Da sie hier im Winter gute Bedingungen vorfinden, bleiben sie gerne mehrere Monate. Zum ersten Mal in Deutschland gebrütet hat der Silberreiher erst 2012. Als Schilfbrüter hat er hohe Ansprüche an seinen Nistplatz und benötigt große Altschilfbestände, ein Lebensraum der in Deutschland immer seltener wird. So verwundert es nicht, dass das erste Brutpaar einen verlassenen Graureiher-Horst in Mecklenburg-Vorpommern nutzte.

 

Aussehen:

Mit einer Größe von 90 cm und einer Spannweite von 190 cm ist der Silberreiher ungefähr so groß wie der Graureiher. Er hat ein rein weißes Gefieder und schwarze Beine. Schnabel ist im Brutkleid schwarz (gelber Grund), im Jugendkleid und im Winter gelb.

 

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© Ralph Sturm

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