Ankunft des Kuckucks in Bayern 2013

Der erste Kuckuck ließ auf sich warten

Fast ausgewachsener Kuckuck sitzt auf einem Nistkasten | © Uli Waldbach © Uli Waldbach
Einflug begann viel später als in den Vorjahren

Auch in diesem Jahr haben sich mit über 3.000 Teilnehmern zahlreiche Vogelfreunde an der Aktion beteiligt. Dank dieser tatkräftigen Unterstützung konnten wir wieder eine große Datenmenge auswerten und spannende Ergebnisse feststellen. So spiegelte sich das extreme Wetter des Frühjahrs 2013 auch im Ankunftsverlauf des Kuckucks wieder.

In diesem Jahr waren die ersten Kuckucke erst am Ende der ersten Aprilwoche zu hören, und zwar am 6. April im Landkreis Oberallgäu und am 7. April im Landkreis Freising. Die meisten Kuckucke trafen schließlich zwischen der 15. und 18. Kalenderwoche (KW) vom 8. April bis 5. Mai ein, wobei die Kernzeit der Kuckucksankunft mit knapp 40% aller Meldungen sehr deutlich in die 16. KW (15. bis 22. April) fiel. Noch bis Ende Mai wurden Nachzügler gemeldet. Insgesamt erstreckte sich die Ankunft des Kuckucks von der 14. bis in die 22. KW.

2013 wurden die Frühankömmlinge ausschließlich in Südbayern festgestellt (14. KW), in den übrigen Regionen trafen die ersten Rufer aber nur wenige Tage später ein. Auch 2013 zeigte sich wie in den Vorjahren wieder eine leichte Tendenz zu einem Einflug von Süd nach Nord, wobei vor allem der Nordosten sehr zögerlich besetzt wurde.

Einfluss des Wetters

Wie schon in den Jahren 2009 bis 2011 fiel auch in diesem Jahr die Kernzeit der Ankunftsphase etwa auf die dritte Aprilwoche. Allerdings war in keinem der Vorjahre die Hauptankunftsphase so stark ausgeprägt, bereits Mitte April waren über 50% aller Reviere besetzt.

Andererseits begann der Einflug deutlich später als in den Vorjahren. Waren sonst bereits Ende März die ersten Frühankömmlinge zu hören, trafen 2013 die ersten Kuckucke erste am Ende der ersten Aprilwoche ein. Grund dafür ist wohl der sehr lange Winter, so lagen die Durchschnittstemperaturen in der ersten Aprilwoche deutlich unter denen der Vorjahre. Die kalten Temperaturen zwangen auch viele andere Zugvögel, wie Kiebitz, Drosseln oder Hausrotschwänze zu einer Zwangspause bei ihrem Heimzug in die Brutgebiete. Während aber diese Arten bei uns auf besseres Wetter warteten, harrten die Kuckucke offensichtlich in wärmeren, südlichen Gefilden aus, um dann mit der Wetterbesserung in der zweiten und dritten Aprilwoche gleich in größerer Zahl in die Brutgebiete zurückzukehren.

Wie der Vergleich der Durchschnittstemperaturen in Bayern und des Ankunftsverlaufes des Kuckucks in den bisherigen Erfassungsjahren zeigt, besteht vor allem zu Beginn der Ankunftsphase ein deutlicher Zusammenhang zwischen den Temperaturen und der Anzahl zurückkehrender Kuckucke. So war in den Jahren 2009 und 2011, in denen der Aprilanfang außergewöhnlich warm ausfiel, schon in den ersten Apriltagen ein verhältnismäßig großer Anteil an Ankunftsmeldungen zu verzeichnen. Dagegen gingen 2013, mit einem ungewöhnlich kalten Aprilanfang, in dieser Zeit kaum Ankunftsmeldungen ein. Der drastische Temperaturanstieg Mitte April 2013 ließ auch die Zahl der zurückkehrenden Kuckucke in die Höhe schnellen. Im Gegensatz dazu geriet 2012, während der Kälteperiode Mitte April, die Rückkehr der Kuckucke etwas ins Stocken.

Wie sich diese große Abhängigkeit von den Wetterbedingungen bei der Rückkehr ins Brutgebiet im Zusammenspiel mit dem Klimawandel auf den Kuckuck auswirken wird, kann nur eine längere Studie klären. Wichtig sind dabei auch Fragen wie z.B. wann die Kuckucke aus ihrem Winterquartier südlich der Sahara aufbrechen und wo sie ungünstige Witterungsbedingungen auf dem Zugweg abwarten. Diese Fragen wollen wir mit dem aktuellen Satelliten-Telemetrieprojekt klären, bei dem 13 besenderte Kuckucke auf ihrem Weg in die Winterquartiere und im nächsten Frühjahr zurück ins Brutgebiet begleitet werden.

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© Ralph Sturm

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