Tagebuch der Großen Hufeisennasen

Aktuelles über die bedrohteste Fledermausart Deutschlands

Hier erfahren Sie regelmäßig von unserem Projektbetreuer Rudi Leitl die aktuellsten Entwicklungen um die Große Hufeisennase. Viel Spaß beim Lesen!

Vier Große Hufeisennasen an der Decke schlafen | © Rudi Leitl © Rudi Leitl
Große Hufeisennasen beim Ausruhen

25.01.2023: Erfolgreiches Jahr 2022

Im Jahr 2022 wurden von 405 erwachsenen Tieren 160 Jungtiere geboren. Leider verstarben davon 7 Tiere.

Folglich war es wieder ein höchst erfolgreiches Jahr für unsere Hufis. Auch die eher trockenen Bedingungen der Landschaften rings um konnten den Aufwärtstrend der Hufis nicht aufhalten. Vermutlich wurden die bereits an die Trockenheit angepassten Pflanzen und Tiere der Trockenhänge im Lauterachtal durch die verstärkte Trockenheit nicht so stark beeinträchtigt wie Organismen, die an eine regelmäßige Wasserzufuhr gewohnt sind. Trotzdem ist für das Jahr 2023 zu hoffen, dass die Grundwasserspeicher wieder aufgefüllt werden und sich unser Wasserhaushalt wieder auf einem normaleren Niveau einstellt.

14.04.2021: Erstmals wieder über 300 Tiere in ihren Winterquartieren gezählt

Im Jahr 2020 wurden bei unseren Hufis 118 Junge zur Welt gebracht und somit erneut mehr als im vorrangegangenen Jahr. Leider wurden 3 dieser Jungtiere nicht flügge. Der Bestand an adulten Tieren steigt weiter und es konnten 281 Weibchen zur Zeit der Geburten gezählt werden.

Ein gutes Zeichen sind auch die stetig steigenden Zahlen an Hufis in ihren Winterquartieren. Im Winter 2020/2021 waren es 337 Tiere. Somit erstmals wieder über 300 Tiere.
Im Vergleich dazu waren es 2019/2020 281 und im Winter davor 226 Tiere.

Seit Februar hat das Fledermaushaus einen neuen Gebietsbetreuer, Alexander Gnatz. In den kommenden Jahren wird er sich um die Betreuung der Hufis und den Schutz vor Sperber & Co kümmern.

06.11.2019: Neuer Rekord an erwachsenen Tieren

Adultzahl zur Geburtszeit der Großen Hufeisennase und Geburten von 1986 bis 2019

Der von 2017 auf 2018 erfolgte Rückgang der adulten Tiere, bedingt durch die Sperber, war heuer nicht gegeben - dennoch ist das Sperberproblem noch nicht aus der Welt. Wir haben somit heuer mit 205 Tieren eine neue Höchstzahl an Erwachsenen zur Zeit der Geburten.

Aber eine viel größere Überraschung noch war die Anzahl der Geburten selbst. Insgesamt 105 Junge kamen zur Welt! Ein sehr großer Sprung im Vergleich zu den Vorjahren (2017 72 Geburten und 2018 78 Geburten).

Wir haben nicht damit gerechnet, dass die magische Grenze von 100 Geburten heuer schon überschritten wird.

10.10.2018: Bilanz 2018 – Ein Jahr mit Schattenseiten

Bilanz der Hufis 1986 bis 2018

Das Jahr 2018 bleibt uns leider dahingehend in Erinnerung, dass die Zahl an Hufis bei der Sommerzählung erstmals rückläufig war. Das liegt mit großer Sicherheit an dem Sperberpärchen und seinem Nachwuchs, die seit letztem Herbst Jagd auf die Großen Hufeisennasen machen. So können wir von ca. 50 Hufis ausgehen, die den Sperbern zum Opfer gefallen sind.

Nichtsdestotrotz stieg die Zahl der Geburten weiterhin an. Vermutlich, weil die Sperber eher die unerfahrenen Jungtiere und Einjährigen erbeuten konnten und die geschlechtsreifen Weibchen schlau genug waren, um den Angreifern zu entkommen.

Von den 78 geborenen Jungtieren konnten 76 ausfliegen - immerhin 6 mehr als im Vorjahr. Weiterhin werden wir vor den Sperbern auf der Hut sein und versuchen sie zu vergrämen. Das hat in letzter Zeit auch gut geklappt, seit längerer Zeit kann man sie rund ums Fledermaus nur noch tagsüber und nicht in der kritischen Phase der Ausflugszeit der Hufis sehen. 

Im Fledermaushaus hat sich noch was getan. Nachdem das Life+-Projekt dieses Jahr ausläuft hat sich auch in der Personalsituation im Fledermaushaus etwas getan. Das neue Team im Fledermaushaus bilden zusammen mit Rudi Leitl jetzt Christl Lotter und Johannes Pirner.

Wimperfledermäuse bei den Hufis

11 Jahre lang war ein einziges Männchen der Wimperfledermaus jedes Jahr bei uns zu sehen. Am Samstag, den 06.10.2018, war erstmals ein weiteres Tier der Art im Fledermaushaus.

23.04.2018: Winterzählung und Rückkehr ins Fledermaushaus, Aussetzung von Führungen

Entwicklung der Großen Hufeisennase 1986 - 2018 im Winter in Nordbayern

Das Monitoring in den Winterquartieren brachte sehr erfreuliche Zahlen. Von 162 Großen Hufeisennasen im Winter davor stieg die Zahl gefundener Tiere diesen Winter auf 196. Bezogen auf die Zahl im Sommer davor ist der Anstieg von 7 Prozent aber gar nicht so hoch. Wir hatten schon Zuwächse bis 28 Prozent (siehe Diagramm). Insgesamt nimmt der Zuwachs eher ab. Das Gegenteil sollte eigentlich der Falls sein.

Es gibt also Faktoren, die unsere Großen Hufeisennasen dezimieren. Letzten Spätsommer/Herbst waren das sicherlich die Sperber, die sich auf Fledermausjagd spezialisiert hatten. Und inzwischen kann ich den Verlust durch die Sperber ungefähr beziffern. Seit etwa 2 Wochen halten sich etwa 175 Große Hufeisennasen im Quartiergebäude auf. Also 9 Tiere weniger wie letzten Sommer.

In den letzten Jahren stieg die Wochenstube immer um etwa die Hälfte der ausgeflogenen Jungtiere. Letztes Jahr sind 70 Jungtiere ausgeflogen, also hätte die Wochenstube um etwa 35 Tiere anwachsen müssen. Wir dürften also durch die Sperber etwa 35 bis 45 Große Hufeisennasen verloren haben.

Sperber leider auch heuer wieder auf der Hufi-Jagd

Und das Frühjahr beginnt schon gleich wieder schlecht, weil der Sperber schon wieder Jagd auf unsere Großen Hufeisennasen macht. Rudi Leitl ist mit Helfern jeden Abend vor Ort, um weitere Verluste zu verhindern.

Wir bitten daher zu entschuldigen, dass vorerst auf weiteres keine Führungen angenommen werden können.

Sobald die Situation gelöst ist geben wir das hier auf der Internetseite kund.

13.11.2017: Bilanz 2017 - 70 Jungtiere ausgeflogen, aber auch Verluste

Seit Projektbeginn 2012 ist die Kolonie von 67 auf heuer 184 angewachsen. Unsere Kolonie ist nun auch gut gegen Kälteeinbrüche gerüstet, da sich die Tiere durch die sogenannte „soziale Thermoregulierung“ warm halten. Trotz des kalten Frühjahrs stieg die Zahl der Geburten auf 72 - von denen dann 70 Jungtiere ausflogen! 

So schön diese Erfolge sind, gab es diesen Sommer und Herbst aber auch unerfreuliche Ereignisse. Im Juli hatten Siebenschläfer den Dachboden der Hufi-Scheune als warmes Quartier für sich entdeckt und kletterten mit Vorliebe zum Hängeplatz der Hufis. Vermutlich weil sie dort die Harnsalze vom Fledermausurin als Mineralstoffquelle aufleckten. Dies führte zu starken Störungen bei den Hufeisennasen. Zum Glück ließen sich die Siebenschläfer mit Lebendfallen einfangen.

Nach den Siebenschläfern kam aber dann noch ein viel schlimmerer Störenfried hinzu. Ein Sperber hatte sich darauf spezialisiert Jagd auf unsere Hufis und auch andere Fledermäuse zu machen. Sperber sind normalerweise Tagjäger, aber es gibt eben hin und wieder Ausnahmen. Der Sperber kam in der Dämmerung herangeflogen und hat sich immer wieder eine Hufeisennase geholt. Das Tragische war, dass dies die anderen Hufis gar nicht mitbekommen haben, weil alles so schnell ging. Mit hohem Aufwand wurde versucht den Sperber zu fangen oder zu vergrämen. Letzteres gelang anscheinend, denn der Sperber wurde zuletzt am 1. Oktober gesehen.

Wie viele Hufis er erbeutet hat, wissen wir nicht - aber vermutlich müssen wir herbe Verluste hinnehmen. Zum Glück haben wir diesen Beutegreifer überhaupt wahrgenommen. Solche Spezialisten können nämlich ganze Fledermauskolonien auslöschen. Was natürlich beim letzten Vorkommen einer Art sehr tragisch wäre.
Für das kommende Jahr müssen wir uns weitere solcher Vorkommnisse dieser Art einstellen und darum entsprechende Vorkehrungen treffen.

04.11.2017: Rudi Leitl erhält "Grünen Engel"

Umweltministerin Ulrike Scharf und Rudi Leitl | Ⓒ Stmuv Ⓒ Stmuv

Unser Projektbetreuer Rudi Leitl wurde von Umweltministerin Ulrike Scharf mit dem Grünen Engel ausgezeichnet.

Laudatio: "Als Gebietsbetreuer engagiert er sich in den FFH-Gebieten "NSG Pegnitzaue", "Vilsecker Mulde", "Vils", "Lauterachtal" und "Fledermausquartiere um Hohenburg". Zudem ist er ein sehr aktives Mitglied beim LBV. Als Fledermausspezialist widmet er sich besonders den Fundtieren. Darüber hinaus ist er ein hervorragender Vogelkenner. Vor allem bei Führungen für Kinder und Jugendliche begeistert er mit seiner spannenden und anschaulichen Wissensvermittlung. Zu seinen Aktivitäten zählt auch die praktische Mitarbeit bei der Pflege der Flächen, die dem LBV gehören. Über viele Jahre war er als Biberberater und Naturschutzwächter in Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach tätig."

Wir gratulieren dir Rudi!!

04.05.2017: Winterzählung 2016/17 zeigt weiteren Anstieg

Die Ergebnisse der diesjährigen Winterzählung ergaben einen erneuten Anstieg. Die Gesamtzahl stieg von 150 auf 162 Tiere an. Wir finden aber nur etwa zwei Drittel der Gesamtpopulation. Insgesamt zeigen die Hufis auch eine kontinuierliche Ausbreitung. Diesen Winter wurden drei Winterquartierhöhlen neu wiederbesiedelt.

Die Verteilung auf viele Winterquartiere ist ein Verhalten, welches den Fortbestand besser absichert, weil dann weniger Tiere von lokalen Beeinträchtigungen betroffen sind. Gleichzeitig müssen aber auch an mehr Winterquartieren effektive Schutzmaßnahmen greifen.

26.08.2016: Trotz kühlem Frühjahr deutlicher Geburtenanstieg

Entwicklung Große Hufeisennase 2016

Das letzte Fortpflanzungsvorkommen der Großen Hufeisennase in Hohenburg hat einen weiteren großen Schritt für das Überleben dieser Fledermausart in Deutschland gemacht. Von 2015 auf 2016 ist die Zahl erwachsener Tiere von 142 auf 159 angestiegen. Noch erfreulicher ist aber der Anstieg der Geburten. Nachdem 2015 mit 49 erstmals weniger Junge als im Vorjahr 2014 (50) zur Welt kamen, stieg die Zahl der Geburten heuer auf 66. Da die Weibchen im letzten Jahr wegen der kühlen Witterung mit dem Nachwuchs ausgesetzt haben, waren sie dieses Jahr um so fitter und konnten so den starken Geburtenanstieg bewirken.

06.04.2016: Hufeisennasen wieder im Fledermaushaus!

Nach dem nicht ganz so guten Jahr 2015 mit kaltem Frühjahr, extrem trockenem Sommer und dadurch relativ insektenarmen Herbst, hätte es durchaus sein können, dass unsere Hufeisennasen eventuell nicht so gut durch den Winter kommen, u. a. weil dieser sich doch etwas hingezogen hat.

Heuer konnten wir aber 154 Große Hufeisennasen zählen. Also schon 12 mehr als der letztjährige Höchststand der adulten Tiere. Letztes Jahr waren die Hufis auch schon Mitte April fast vollzählig (141 am 13. April, 142 war der Höchststand am 10. Juni). Hoffen wir, dass noch die eine oder andere dazu kommt. Aber auch mit 154 wären wir ungefähr „im Soll“ nach den Winterzahlen. Also der Sommerbestand würde wieder etwas über den Winterzahlen (150) liegen.

Auf alle Fälle dürfen wir uns freuen, dass unsere Hufis gut über den Winter gekommen sind und wieder einen Zuwachs haben!

21.03.2016: Nachwuchs bei unserer Rotviehherde

Rotvieh mit Kalb | © Julia Römheld © Julia Römheld

Einen Tag nach Frühlingsanfang kam das letzte Kälbchen unserer Hohenburger Rotviehherde zur Welt. Es ist ein Stierkalb und bekommt den Namen Isidor. Alle 9 Kälbchen wurden gesund und munter und ohne Hilfe des Menschen geboren. Insgesamt sind es 5 Stierkälber und 4 Kuhkälber. Erfreulicherweise sind diesmal auch zwei Zwillingsschwestern darunter, Maya und Mia.

Damit ist unsere Herde nun schon auf 24 Tiere angewachsen. Im nächsten Frühjahr kommen dann wieder 8-10 Kälber dazu und die Herde hat dann ihre Zielgröße von 30 Tieren, wie sie für das Life-Projekt anvisiert wurde, erreicht.

06.03.2016: Erneuter Anstieg bei den Winterzählungen

Entwicklung Große Hufeisennase 1986 - 2016 in den Winterquartieren

In einer weiteren wiederbesiedelten Höhle in der Neukirchen-Königsteiner Kuppenalb konnte heute die 150. Große Hufeisennase im Winterschlaf gefunden werden. Damit sind es 16 Tiere mehr als letzten Winter. Dieser Anstieg ist zwar nicht so hoch wie vergangenen Winter, aber immerhin auch wieder ein deutlicher Anstieg.

Die Großen Hufeisennasen dehnen auch ihre Winterverbreitung immer weiter aus. Dieses Jahr konnten schon 7 Individuen verteilt auf 4 Höhlen im nördlichen Oberpfälzer Jura nachgewiesen werden. Dies ist auch eine Region, in der vermutlich früher auch mal eine Wochenstube vorgekommen ist und in der sich auch heute noch, bzw. wieder geeignete Jagdlebensräume befinden. Hier könnte sich in weiterer Zukunft vielleicht auch wieder ein Kolonie ansiedeln.

19.02.2016: Wiesenschnakenart im Kot der Hufeisennasen gefunden

Wiesenschnake | Ⓒ Tomi Trilar Ⓒ Tomi Trilar

Davon hatte die Biologin Dr. Irmhild Wolz schon lange geträumt: Ihr gelang der Erstnachweis für eine Insektenart aus der Analyse der Fragmente im Kot der Hufeisennasen. Sie hat nun unter den Beuteresten Bruchstücke von Tipula truncata, einer Wiesenschnakenart im Kot der Großen Hufeisennasen gefunden. Mit dieser Art haben wir inzwischen elf Tipulidenarten aus drei Gattungen im Hufi-Kot nachweisen können.

Insgesamt konnten etwa 60 verschiedene Arten bzw. Gattungen von Gliedertieren als Nahrung der Fledermäuse identifiziert werden. Auf Basis dieser Analysen können wir besser einschätzen, wo die Hufeisennasen jagen und dort entsprechendes Management im Hinblick auf die Beutetiere der Fledermäuse betreiben.

23.11.2015 Umweltpreis 2015 der Stadt Amberg geht an Rudi Leitl!

Umweltpreis der Stadt Amberg geht auch Rudi Leitl (ganz rechts)
Umweltpreis der Stadt Amberg geht auch Rudi Leitl (ganz rechts)

Nicht nur die Fledermäuse haben in Rudi Leitl einen ausgezeichneten Beschützer und Schirmherrn gefunden. Auch wenn es um Luchse, Wölfe und Wildkatzen oder Naturschutzfragen anderer Art geht, kennt er sich bestens aus und steht den Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Als Gebietsbetreuer des Landschaftspflegeverbandes hat er sich unter anderem in der Region Amberg auf die Fährte der Wildkatzen begeben und dabei festgestellt, dass sich diese Tierart wieder bei uns angesiedelt hat.

Zurecht bekam Rudi Leitl daher den Umweltpreis der Stadt Amberg verliehen! Der LBV gratuliert recht herzlich und sagt vielen Dank für deine tolle Arbeit!

10.09.2015: Umweltministerin Ulrike Scharf besucht Fledermaushaus

Ulrike Scharf besucht Fledermaushaus |  © Christoph Bauer © Christoph Bauer

Seitdem hat sich die Zahl der Tiere von 67 auf 142 mehr als verdoppelt. Aus diesem Grund sah sich Umweltministerin Ulrike Scharf gemeinsam mit dem LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer die Erfolge des Gemeinschaftsprojektes im Fledermaushaus Hohenburg genauer an.

„Das Fledermaushaus in Hohenburg ist ein herausragendes Beispiel für erfolgreichen Naturschutz in Bayern. Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, das Überleben der Großen Hufeisennase in Deutschland zu sichern. Die enge Zusammenarbeit des LBV mit den Menschen vor Ort ist mustergültig“, lobte Umweltministerin Ulrike Scharf das LBV-Projekt.

Mehr über Ulrike Scharfs Besuch

13.04.2015: Zwei Wermutstropfen bei den jungen Hufeisennasen

Entwicklung Große Hufeisennase 1986 - 2015

Erstmals seit dem Jahr 2001 gab es heuer weniger Geburten als im Vorjahr. In der Zeit vom 15.-24. Juni kamen 49 Junge zur Welt (2014 waren es 50). Geschuldet ist dies dem deutlich kühleren Frühjahr. In den Monaten März bis Mai war es etwa 3 Grad kälter als letztes Jahr. Daher entschieden sich anscheinend mehrere Weibchen dieses Jahr kein Junges aufzuziehen.

Tragischer ist aber der Fund von 4 toten Jungtieren am 7. Juli. Drei davon waren ganz frisch tot. Diese waren schon flugfähig und eigentlich in topfittem Zustand. Als Todesursache kommen entweder eine Infektion des Verdauungstraktes oder eine Vergiftung in Frage. Letztere könnte aber nur über die Muttermilch erfolgt sein, weil die Jungen noch nicht mit zum Jagen ausflogen. Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt sollen die toten Jungtiere entsprechend untersucht werden.
Erfreulich ist, dass die restlichen 45 Jungtiere schon gut herangewachsen sind und die beiden Erstgeborenen nun auch schon mit den Müttern ausfliegen.

15.04.2015: Neuer Höchststand und die ersten beiden Geburten!

Am 10. Juni konnte mit mindestens 142 gezählten erwachsenen Tieren ein neuer Höchststand registriert werden. Schon wie in den vergangenen Jahren stellt dieser sich immer kurz vor den ersten Geburten ein. Möglicherweise ziehen manche Individuen erst kurz vor der Geburt ins Wochenstubenquartier um.

Heute am 15. Juni konnten nun auch die beiden ersten Jungen am Bauch ihrer Mütter beobachtet werden. Entsprechend der kühleren Frühjahrswitterung ist der Beginn der Geburten um 12 Tage später dran als letztes Jahr. Mitte Juni ist aber der langjährige durchschnittliche Geburtszeitpunkt der Hohenburger Großen Hufeisennasen. Nun wird es spannend, wie viele Jungtiere dieses Jahr zur Welt kommen.

23.04.2015: Traurige Nachricht

Leider wurde am 23. April eine tote Hufeisennase aufgefunden. Das Tier wurde am Gebäude der Kläranlage in Hohenburg entdeckt und hatte keine äußeren Verletzungen. Möglicherweise ist es einfach des natürlichen Alterstodes gestorben. Es ist aber auch möglich, dass es verhungert ist, nachdem viele Frühlingsnächte frostig waren und bisher nur relativ wenige Nachtinsekten aktiv waren.

Hoffen wir, dass dies wieder ein Einzelfund bleibt.

13.04.2015: Bestens im Zuwachs-Trend!

Entwicklung Große Hufeisennase 1986 - 2015 vorläufig

Heute Morgen konnten schon 141 Große Hufeisennasen im Quartiergebäude gezählt werden. Mit 30 Tieren mehr ist dieser Zuwachs um 27 Prozent bisher der höchste. Durch den warmen und insektenreichen Herbst konnten die Jungtiere bestens genährt in den Winterschlaf gehen und haben diesen gut überstanden.

Die Witterung und das Insektenangebot der nächsten Wochen werden beeinflussen, wie viele der geschlechtsreifen Weibchen in Trächtigkeit gehen werden.

14.07.2014: Leider ein Trauerfall

Inzwischen fliegen fast alle der 50 geborenen Jungtiere mit ihrem Müttern aus. Dabei steigen allerdings auch die Gefahren. Leider fand ich heute ein nahezu ausgewachsenes junges Weibchen tot auf dem Dachboden der Scheune. Es hatte ein größere Vernarbung auf der Brust. Ansonsten wirkte es aber fit und war bestens genährt. Hoffen wir, dass keine weiteren Verluste dazu kommen.

23.06.2014: Freitags ab 18 Uhr bessere Webcam-Bilder!

Entwicklung Große Hufeisennase 1986 - 2014 im Sommer

Die verbesserte Technik erlaubt es nun auf die steuerbaren Kameras umzuschalten. Sobald ich vor der Steuerung sitze kann ich Euch Details aus dem Leben der Hufeisennasen live zeigen.

Da ich Freitags immer von 18 bis 20 Uhr und bei gutem Wetter und entsprechendem Besucherandrang im Fledermaushaus bin, werde ich da auf die Kamera mit dem besten Bildausschnitt umschalten. Viel Spaß beim Zuschauen!

13.02.2014: Hunderter-Marke geknackt und Anzeichen von Ausbreitung

Große Hufeisennase hängt von einer felsigen Decke herab | © Rudi Leitl © Rudi Leitl

Kürzlich wurden die Zählungen von winterschlafenden Großen Hufeisennasen in Winterquartieren durchgeführt. Und wieder können wir Ihnen einen neuen Höchststand vermelden. Der Anstieg von 88 auf 104 ist sensationell. Zudem gibt es schon erste Anzeichen einer Ausbreitung in andere Gebiete, einzelne Exemplare wurden 30-40 km entfernt entdeckt.

Diese faszinierenden Tiere halten Ihren Winterschlaf meist in den tiefsten Bereichen der Höhlen, wo die Temperatur ziemlich gleichmäßig bei etwa 8 Grad liegt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. So trocknen sie nicht aus. Jedes Aufwachen kostet die Hufeisennase wertvolle Energie. Um diese zu sparen, ist die Körpertemperatur der Umgebung angepasst und Herzschlag und Atmung reduziert. In den Dachboden des Fledermaushauses kehren die Hufeisennasen erst im April zurück.

22.01.2014: Horizont 2020 würdigt Arbeit des LBV mit Hufeisennasen

Horizont 2020 ist ein Förderprogramm für Forschung und Innovation, ausgeschrieben von der Europäischen Kommission. Es begann in diesem Jahr und läuft bis 2020. Schwerpunkte des Programms sind beispielsweise Wissenschafts-exzellenz und Gesellschaftliche Herausforderungen.

Das Gesamtbudget beträgt ca. 80 Millionen Euro. Unser Life-Projekt Große Hufeisennase fand nun bemerkenswerterweise Erwähnung im kürzlich erschienenen Projektbericht "Portal" des Programms.

 

27.10.2013: Hufis im Fernsehen

Seit ungefähr einem Jahr kümmern wir uns in Hohenburg in der Oberpfalz um das letzte Vorkommen der Großen Hufeisennase in Deutschland. In einem EU-geförderten LIFE-Projekt beobachtet unser Projektbetreuer Rudi Leitl die Tiere täglich mit mehreren Kameras ganz genau und informiert die Besucher unseres Fledermaushauses über die faszinierenden Fledermäuse. Das Bayerische Fernsehen hat in seiner Reihe "Welt der Tiere" eine Doku über die Rückkehr der Hufis gedreht, die wir Ihnen gerne ans Herz legen möchten. Kommenden Sonntag (27.10.) läuft "Hufis Rückkehr" um 15 Uhr im Bayerischen Fernsehen. >> Hier geht's zur Sendungshomepage

28.06.2013: Täglich kommen nun neue Junge zur Welt

Diese Woche begannen im Fledermaushaus die Geburten. Wir werden Sie im Tagebuch regelmäßig über den neuesten Stand informieren. Hier die aktuelle Entwicklung der Bestände von neugeborenen (rot) und erwachsenen Großen Hufeisennasen (blau) direkt aus der Wochenstube in der schicken Infografik. (Klick zum Vergrößern)

26.06.2013 Erste Geburt 2013 und erneuter Rekord

In der vergangenen Nacht durften wir live per Kamera die erste Geburt einer Großen Hufeisennase 2013 miterleben. Dazu zählten wir mit insgesamt 93 Erwachsenen Fledermäuse eine neue Höchstzahl an Tieren, die sich jemals im Fledermaushaus aufgehalten haben:

24.06.2013: Neuer Höchststand erreicht

Wintercluster Große Hufeisennasen | © Rudi Leitl © Rudi Leitl

Mit 92 Tieren haben wir einen neuen Höchststand adulter Großer Hufeisennasen im Wochenstubenquartier in Hohenburg erreicht. Während nahezu alle Fledermausarten durch den langen Winter und den kalten verregneten Mai z.T. deutliche Verluste hinnehmen mussten, haben die Großen Hufeisennasen beides relativ gut überstanden. Der Zuwachs ist zwar nicht ganz so hoch wie die beiden vergangenen Jahre, aber immerhin ein Zuwachs.

Bedingt durch die ungünstigen Wetterverhältnisse sind heuer bisher noch keine Jungen geboren und möglicherweise sind auch nicht so viele Weibchen in Trächtigkeit gegangen. Aber lassen wir uns mal überraschen. Die Geburt des ersten Jungen wird im Diagramm des Jahres zu sehen sein.

05.06.2013: Folgen des späten Winters und des Dauerregens

Etnwicklung Große Hufeisennase 2013

Trotz des langen Winters (mit befürchtetem Einbruch der Zahlen) sind die Hufeisennasen wieder mit gestiegener Zahl zurückgekehrt. Wenn auch nicht mit so starkem Anstieg wie in den beiden Jahren davor. Dieses Jahr konnten wir im Winter 81 Tiere zählen und im Wochenstubenquartier konnte wurden heuer schon 90 Tiere gezählt, wie man anhand der Grafik gut ablesen kann (Klick zum Vergrößern).

Leider macht der Dauerregen (bei uns regnet es auch heute noch den ganzen Tag) den Tieren etwas zu schaffen und sie können kaum erfolgreich jagen. Auf der Webcam sind darum nur wenige Tiere zu sehen. Die meisten befinden sich entweder im Keller oder in den umliegend Höhlen.

01.03.2013: Ein Kälbchen für Deutschlands seltenste Fledermaus

Rotvieh-Kalb auf Wiese | © LBV © LBV

Warum brauchen die Großen Hufeisennasen, Deutschlands am meisten bedrohte Fledermäuse, Kühe? Der Zusammenhang: Die Hufeisennasen fressen am liebsten eine bestimmte Käferart. Dieser Käfer lebt auf Weiden.

Weil wir die Hufeisennase retten wollen, legen wir darum nahe an der Fledermauskolonie mehrere Weideflächen an. Auf ihnen weidet das typische Oberpfälzer Rotvieh. Und sobald es nicht mehr nur Muttermilch bekommt und hinaus auf die Weide darf, wird auch unser neu geborenes Kälbchen seinen Beitrag dazu leisten. Leider hat das Kälbchen noch keinen Namen.

Mehr über das LBV-Rotvieh-Projekt

14.11.2012: Offizieller Projekt Kick-Off

Rotvieh auf einer Wiese in Hohenburg | © Rudi Leitl © Rudi Leitl

Kick-Off-Termin für das Life-Projekt Hufeisennase. Vertreter aus Politik, Verbänden, Bundesforst und US-Armee starteten heute ganz offiziell das Projekt zur Rettung der seltensten Fledermaus Deutschlands.

Dabei ermöglichte die US-Armee auch die Begehung von Teilen des Truppenübungsplatzes Hohenfels, so dass die Gäste die Jagdgründe der Großen Hufeisennase in Augenschein nehmen konnten. >> mehr über den Start Projektes für die Große Hufeisennase.

Mehr erfahren über den offiziellen Start des Projekts

31.10.2012: BR sendet aus Hohenburg

Einen Beitrag über unsere "Hufis" würde man nicht unbedingt in der BR-Sendung "Landfrauenküche" erwarten. Zumal die hochbedrohten Fledermäuse auch nicht verzehrt werden können (und dürfen!). Doch die Sendung wurde auf dem Demeter-Betrieb von Beate Schaller aufgezeichnet. Ihr idyllisch gelegener Bio-Betrieb in Hohenburg war früher eine Mühle. Den Stadel baute die Familie zu einer Taverne mit Café und Hofladen um.

Die Schallers halten Schafe und Rinder und bauen Kartoffeln, Getreide sowie Obst an. Sie bewirtschaften genau die Flächen, welche die Hauptjagdgebiete unserer Hufeisennasen sind und kooperieren gerne und intensiv mit dem Projekt. 

02.10.2012: Rückzug in die Winterhöhlen

Momentan ziehen sich die Hufeisennasen in ihre Überwinterungshöhlen zurück. Im Fledermaushaus waren gestern, Montag 01.Oktober, noch 38 Individuen, die den Tag hier schlafend und energiesparend verbringen. Der Großteil ist also schon in den Höhlen, von wo sie aber an milden Abenden noch zum Jagen ausfliegen. Dungkäfer von den Schafen und dem Wild im Truppenübungsplatz sind aktuell die Hauptbeute.

Große Hufeisennasen hängen an einer felsigen Decke und schlafen | © Rudi Leitl © Rudi Leitl

August 2012: Förderung bewilligt!

Gute Nachricht für die Große Hufeisennase: Das Life-Projekts wurde in den letzten Wochen bewilligt, nachdem wir das aufwändige Antragsprozedere erfolgreich abgewickelt haben. Jetzt kann es losgehen...

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