Ein Update aus den Wintergebieten

Die Bucht des Ria de Averio an der Westküste Portugal | © Daniel Kaltenthaler © Daniel Kaltenthaler

Unsere bayerischen Brachvögel brechen üblicherweise direkt nach der Brut in ihre Wintergebiete auf und verbringen dort somit die meiste Zeit ihres Lebens. Lediglich zwischen März und Juli, manchmal noch bis Anfang August kann man bei uns „unsere“ Brachvögel antreffen. Später im Jahr oder im Winter kann man an einzelnen Stellen in Bayern manchmal Brachvögel beobachten, diese gehören aber in aller Regel zu nordischen Populationen.

Da unsere Brachvögel im Wintergebiet äußerst standorttreu sind und manche von ihnen sogar den kompletten Winter über ein Gebiet kleiner als 100 Hektar als Lebensraum nutzen, gibt es in dieser Zeit weniger zu berichten, als in der ereignisreichen Zug- und Brutzeit.

Alle unsere aktuell besenderten Brachvögel haben ihre angestammten Wintergebiete aufgesucht: Zum Beispiel ist Bippo wieder in der Camargue in Frankreich, Franzi in Südportugal bei Faro und Ludwig im Norden Spaniens westlich von Bilbao.

Leider müssen wir aber aufgrund der Senderdaten davon ausgehen, dass Calima im September verstorben ist: Am 19.08.23 veränderten sich die Signale ihres GPS-Senders in ihrem Wintergebiet bei Ria de Aveiro plötzlich deutlich. Der Sender bewegte sich dann für einige Tage nicht mehr, bis schließlich die Akkukapazität erschöpft war und die Datenübertragung abbrach. Solange der Vogel den Sender auf dem Rücken trägt, kann der Akku eigentlich über ein kleines Solarpanel stetig aufladen. Da die Daten in den Tagen zuvor kein verändertes Verhalten gezeigt haben, wie es bei einer Erkrankung oder Schwäche aufgrund von Nahrungsmangel der Fall wäre, ist der Tod durch einen Fressfeind am wahrscheinlichsten.

Auch von unserem Vogel Karlo, der ursprünglich aus der Regentalaue in der Oberpfalz stammt, gibt es Grund zur Sorge. Seit Anfang Dezember haben wir keine neuen Daten erhalten, allerdings konnten hier zuvor keine auffälligen Veränderungen der Standortdaten festgestellt werden. Die Hoffnung besteht also, dass sich der Vogel lediglich in einem Teilgebiet ohne Telefonnetzabdeckung aufhält und der Sender daher keine Daten übertragen kann oder der Sender einen Defekt hat und Karlo wohlauf ist und nächstes Jahr zu uns nach Bayern zurückkehrt und dort hoffentlich anhand seiner Farbringen an den Beinen erkannt und uns gemeldet wird.

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