Die Brachvögel und ihre Rückkehr in die Brutgebiete

Brachvogel Karlo 2024 | © Florian Marchner © Florian Marchner
Karlo (beziehungsweise Karla) im Rottal. Der Vogel war dort in einem Gebiet, in dem seit vielen Jahren keine Brachvögel mehr brüten.

Ab Anfang April brüten die Brachvögel für gewöhnlich in unseren bayerischen Brutgebieten. Die derzeit besenderten Brachvögel sind allerdings alle noch jung und unerfahren und müssen, bevor sie zur Brut schreiten können, erst ein Revier etablieren und einen Partner beziehungsweise eine Partnerin finden.

Ludwig ist wie letztes Jahr auch nach Polen geflogen und hält sich nun vor allem in einem Gebiet östlich von Gorzow Wielkopolski auf. Ein Ausflug von dort nach Süden nach Tschechien über Prag und zurück über Posen erinnert an sein ausgiebiges Erkundungsverhalten im letzten Jahr. Auch wenn wir Ludwig und sein Verhalten nicht vor Ort beobachten können, werden die Daten des GPS-Senders Aufschluss darüber geben, ob der Vogel ein Revier gründet und einen Brutversuch beginnen wird.

Die Übertragungsprobleme der GPS-Sender im deutschen Telefonnetz führen leider derzeit dazu, dass wir von den anderen besenderten Brachvögeln nicht so viele Informationen erhalten. Erst wenn diese wieder zurück in den Süden und somit beispielsweise in das französische Telefonnetz fliegen, werden wir die vollständigen Datensätze der letzten Wochen erhalten. Wir wissen aber, dass Franz(i) im Königsauer Moos ist und dort regelmäßig beobachtet wird, bisher jedoch ohne Partnerin.

Karlo ist in den Wiesenbrütergebieten an der Grenze zwischen den Landkreisen Straubing und Deggendorf unterwegs, hat aber auch bereits Erkundungsflüge nach Tschechien und ins Rottal unternommen. Im Rottal konnte Karlo auch fotografiert werden (das Foto zeigt eindeutig, dass es sich dabei eigentlich um ein Weibchen, also eine Karla handelt).

Von Bippo und Frederik gibt es bisher leider keine Sichtungen und Daten aus Deutschland, wir gehen aber davon aus, dass Bippo wie letztes Jahr im Altmühltal unterwegs ist. Dort wurde vor einigen Tagen auch Caro gesichtet, ein Vogel, der 2020 als Jungvogel einen GPS-Sender erhalten hat, dessen Sender allerdings leider inzwischen defekt ist. Frederik hatte, typisch für einen jungen Vogel, der das erste Mal zurück in das Brutgebiet fliegt, einige Navigationsschwierigkeiten und flog einige größere Runden in Frankreich, bevor er dann nach Deutschland kam und die Datenübertragung vorerst abgebrochen ist.

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