VOGELSCHUTZ 3-22

FOTOS: MELANIE JAHREIS, THEA WOLF JULIA PRUMMER Diplom-Biologin LBV Umweltbildung Oberbayern E-Mail: julia.prummer@lbv.de Mit dem Pilotprojekt „Artenreiches Grünland: Biodiversität macht Schule“ will der LBV-Oberbayern Schülerinnen und Schülern der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums in Anlehnung an den LehrplanPLUS die Bedeutung des Grünlands näherbringen. Neben der Ökologie dieses Lebensraums werden Kenntnisse über die heimische Flora und Fauna vermittelt, die Auswirkungen von Umweltfaktoren und menschlichen Einflüssen erklärt und das Verständnis für die Notwendigkeit des Erhalts von Grünland gefördert. Am Projekt beteiligen sich weitere LBVUmweltbildungseinrichtungen und die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL). Die Resonanz nach dem Projektstart im Frühjahr 2021 war durchweg positiv. Bereits im ersten Durchgang beteiligten sich zehn Schulen, unter anderem aus Geretsried (rechts oben) und Landsberg (rechts unten). Dieses Jahr sollen 26 weitere Gymnasien in Oberbayern hinzukommen. Zu Beginn des Projekts nahmen alle Biologielehrer und -lehrerinnen der Schulen an einer Fortbildung durch die LBV-Umweltbildnerinnen teil und besichtigten schulnahes Grünland. Neben einer Bestandsaufnahme der dort vorkommenden Blühpflanzen wurden Methoden für die Umsetzung von Klassenexkursionen vermittelt und anschließend gemeinsam mit den Lehrkräften an die schulspezifischen Gegebenheiten angepasst. Im weiteren Projektverlauf besuchten die Lehrenden gemeinsam mit dem LBV oder selbstständig die ausgewählte Grünlandfläche mit ihren Schulklassen. Die Schülerinnen Grünland ist einer der wichtigsten Lebensräume für Insekten und Vögel. Mit farbenfrohen Blütenpflanzen und in seinen vielen Ausprägungen ist es besonders wichtig für den Erhalt des Artenreichtums in Mitteleuropa. Doch viele Grünland-Typen sind mittlerweile gefährdet, einige sogar akut bedroht. Ein LBV-Schulprojekt soll die Bedeutung von Grünland ins Bewusstsein rücken. und Schüler wurden dabei ermutigt, in Kleingruppen selbstständig zu forschen, zu beobachten und zu diskutieren. Abgerundet wurden die Exkursionen mit Spielen, Reflektionszeiten oder Gesprächen mit Landwirten und Landwirtinnen. Zurück im Klassenzimmer konnten die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen in einer Nachbereitungseinheit vertiefen, die vor allem Aspekte der Bildung für nachhaltige Entwicklung besonders berücksichtigt. Dabei spielten Fragen wie „Wie wirkt sich die Bewirtschaftungsweise auf das Klima aus?” oder „Wie beeinflussen meine Kaufentscheidungen die Landwirtschaft?” eine wichtige Rolle. Wichtigstes Ziel des Projekts ist es, Lehrkräfte zu befähigen, selbstständig außerschulische Lernorte in der Natur in ihren Unterricht einzubeziehen, um Schülerinnen und Schülern die direkte Naturbegegnung zu ermöglichen. Einprägsame Naturerlebnisse und die kognitive Auseinandersetzung mit den komplexen Zusammenhängen im Grünland sind notwendig, um ein Gefühl für die Schutzwürdigkeit dieser Ökosysteme zu entwickeln. Die Fähigkeit, verschiedene Bewirtschaftungsmethoden im Hinblick auf ökonomische und ökologische Aspekte (unter anderem Biodiversität, Boden- und Klimaschutz) zu vergleichen, bildet eine wichtige Grundlage für nachhaltige Entscheidungen im privaten Alltag. Mit Blick auf den Schutz von Grünland und damit verbunden dem Schutz von Biodiversität und Klima, wäre es wünschenswert, dass Exkursionen ins Grünland an allen bayerischen Gymnasien selbstverständlich werden. Wenn Deine Schule nicht am Projekt teilgenommen hat, kannst Du Dich auf www. naturschwaermer. lbv.de über Grünland informieren. Zum Beispiel erklären wir Dir in unserem Video, wie Schafe dabei helfen, das Grünland zu erhalten. Du kannst Wiesenpflanzen kennenlernen und Dir mit unserem Rezept für Blütenbrote ein leckeres Picknick zubereiten. Für Familien VOGELSCHUTZ 3|22 47

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