VOGELSCHUTZ 3-21

VOGELSCHUTZ 3|21 15 FOTOS: DR. LENA HEUSS, DR. EBERHARD PFEUFER, PETRA ALTRICHTER übernahm 2019 Sabine Gern die Or - ganisation. Der Einsatz findet immer am zweiten Tag nach den Sommerfe - rien statt. Die Schüler*innen melden sich vorher freiwillig, und auch von der Schulleitung erhalten sie volle Unter - stützung. Für die Schüler*innen ist es eine tolle Erfahrung. Sie betätigen sich körperlich, was in Gesellschaft noch viel mehr Spaß macht, und erfahren dabei etwas über die Bedeutung von Naturschutz im eigenen Wirkungs - kreis. Lernen mit Herz und Hand ist aus Sicht von Sabine Gern selten so perfekt verwirklicht. Helfer mit nassen Füßen Vor demEinsatz mit den Schüler*in - nen wurden die Wiesen von den LBV- Aktiven gemäht, damit dieser besonde - re Lebensraum für Orchideen, Kiebitz und Sumpfschrecke erhalten bleibt und das Gelände nicht verbuscht. Seit 1978 bei den Pflegemaßnahmen dabei ist Hubert Ilg von der LBV-Kreisgruppe. Er übernimmt seit vielen Jahren auch federführend die Organisation. Neben der Mahd müssen die Maschinen und Traktoren gepflegt werden. Dazu fin - den jedes Jahr zwei weitere Einsätze mit 30 bis 40 Ehrenamtlichen statt. Die Aktiven sind daher froh über die gute Zusammenarbeit mit dem Gymna - sium. Da muss man auch mal in Kauf nehmen, dass ein Traktor im Sumpf einsinkt oder Helfer nasse Füße be - kommen, weil sie die falschen Schuhe angezogen haben, weiß Hubert Ilg zu erzählen. Plötzlich ist ein lautes Tuckern und Brummen zu hören. Zwei Ehrenamt - liche kommen mit fast schon histori - schen Traktoren auf dieWiese gefahren und die Schüler*innen sind begeistert. Die Traktoren ziehen große Lastwa- genplanen, auf denen das Mahdgut zum Rand der Wiese geschleppt wird. Dort entstehen große Heuhaufen, die später ein Bauer abtransportiert. Die alten Traktoren sind leichter als mo - derne Fahrzeuge, so wird der wertvolle Moorboden nicht zusätzlich verdich - tet. Mittlerweile haben einige Schü - ler*innen auch die Traktoren für sich entdeckt. Die Sonne scheint noch einmal mit aller Kraft, immer mehr Jacken werden ausgezogen. Und nach ge- taner Arbeit ist schließlich Brotzeitpause. Die haben sich alle redlich verdient. Biotoppflege verbindet Pflegeeinsätze auf LBV-Flächen sind sehr beliebt. Mit Gleichge - sinnten in der Natur die Lebens - räume seltener Tier- und Pflan - zenarten zu erhalten, verbindet Nützliches mit Angenehmem. Nebenbei lernt man vieles über Flora und Fauna vor der Haus - tür. Auch wer kein Vorwissen hat, ist herzlich willkommen. Fast jede Kreisgruppe besitzt eigene Flächen und pflegt diese regelmäßig. Typische Arbeiten sind das Zusammenrechen von Mahdgut und dessen Abtrans- port, der Obstbaumschnitt oder das Ziehen von Störzeigern, um Platz für Orchideen und andere bedrohte Pflanzen zu schaffen. Schauen Sie auf der Webseite Ihrer Kreisgruppe, welche Bio - tope in Ihrer Nähe liegen! Die Aktiven freuen sich, wenn Sie mithelfen. Meist gibt es eine eigene Ansprechperson. Man - che Gruppen bieten auch ange- leitete Einsätze für Schulklassen oder Firmen an. Im Obenhausener Ried haben der Dunkle Wiesenknopf-Ameisen- bläuling und das Breitblättrige Knabenkraut ihr Zuhause. DR. LENA HEUSS Ehrenamtsbeauftragte Schwaben, LBV-Bezirksgeschäftsstelle Schwaben, Memmingen E-Mail: lena.heuss@lbv.de

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