VOGELSCHUTZ 1-21
28 VOGELSCHUTZ 1|21 FOTOS: LBV CHAM (2), LBV NEUSTADT/AISCH, RALPH STURM L B V V O R O R T Die Kreisgruppe Neustadt/Aisch hat sich bei der Vorwahl zum Vogel des Jahres 2021 für den Steinkauz stark gemacht. Nachdem in den 80er Jahren noch 20 Brutpaare im Land- kreis lebten, ist wegen Lebensraumverlusten mittlerweile nur noch ein einziges Paar übrig. Die Vorsitzende Marga- reta Loscher warb zusammen mit Lawrence Davies (im Bild) bei einem Infostand auf dem Marktplatz um Stimmen. Handzettel und ein Steinkauz-Präparat gehörten zur Grund- ausstattung. Eine große Steinkauzbrutröhre mit Marder- schutz zog viel Aufmerksamkeit auf sich und sorgte für viele Nachfragen. Auch auf allen digitalen Kanälen wurde kräftig Werbung gemacht. Am Ende schaffte es der Steinkauz im - merhin auf Platz 23. Die Kreisgruppe unternimmt große An- strengungen und Hilfsmaßnahmen, um ihn zurückzubrin- gen. So wurden bereits 55 Niströhren aufgehängt. Durch gezielte Mahd, Beweidung, Pflanzung und Erhalt von hoch - stämmigen Obst- und Laubbäumen wird der Lebensraum geschaffen, den der Steinkauz braucht. Die Vernetzung sol - cher Kerngebiete durch Korridore ist dabei zusätzlich nötig. ANKE BRÜCHERT NEUSTADT/AISCH | MITTELFRANKEN Schaffen für den Steinkauz CHAM | OBERPFALZ Fünf fürs Fledermausquartier Auf den Landkreis Cham verteilen sich ca. 400 bekannte Fledermausquartiere. Dazu gibt es ebenso viele Meldun - gen von verletzten Tieren oder Einzelfunden ohne Quar- tierzuordnung. Fünf Aktive der Kreisgruppe Cham haben sich deshalb im Sommer 2020 zu Fledermausquartierbe - treuer*innen fortgebildet. Ausrichter war der LBV Cham im Auftrag der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern. Um die optimale Betreuung dieser Quar- tiere und Funde leisten zu können, hat der Fledermaus- schutz vor Ort nun eine breite Basis bekommen. Die einzelnen Betreuer*innen sind für sieben Kommunen zu- ständig. Sie übernehmen das Management der privaten Fledermausquartiere. Fledermausschutz bedeutet vor allem auch nachts einsatzbereit zu sein und die „Fleder- mausmelder“ oder Quartierbesitzer für den Schutz einer bedrohten Tiergruppe gewinnen zu können. Im Mittel- punkt der Fortbildung standen Bildungs- und Vermitt- lungsarbeit, Schutzpraxis, Artenkenntnis, Kartierungsan- leitung von Quartieren, Begehung von Winterquartieren, Ausflugszählungen von Sommerquartieren, der Fang von Nachdem das wöchentliche Treffen der Ingolstädter Kreis - gruppe in der Geschäftsstelle seit dem Frühjahr 2020 nicht mehr möglich war, etablierte sich mehr und mehr ein virtu- eller Vogelhaus-Talk. Dabei entstand auch die Idee, für die Vorwahl zum Vogel des Jahres 2021 ein Wahlkampfteam zu bilden. In einer geheimen internen Onlineabstimmung ent- schieden sich 30 Kreisgruppenmitglieder zwischen Amsel, Blaumeise, Eichelhäher, Grünfink und Mönchsgrasmücke. Klarer Sieger wurde die Amsel mit 40 Prozent der Stimmen. Schnell war auch der Donaukurier mit einer Berichterstat- tung mit von der Partie und in den sozialen Medien wur- de Werbung für die „Ingolstädter Amselflüsterer“ und ihre Favoritin gemacht. Ein QR-Code wurde erstellt und Plakate wurden gedruckt. Bald meldeten sich Rundfunksender so- wie die dpa und fragten Interviews an. So erlebten die „Am- selflüsterer“ einen richtigen Presserummel. Zuletzt erreich - te die Amsel Platz drei bei der Vorwahl und fand, zum Start des entscheidenden Hauptwahlgangs, einen tollen Platz auf der „Seite Drei“ in der Süddeutschen Zeitung. DORIS MAURER UND RUDOLF WITTMANN INGOLSTADT | OBERBAYERN Die Ingolstädter Amselflüsterer Fledermäusen zur wissenschaftlichen Untersuchung und die Pflege von verletzten Tieren. MARKUS SCHMIDBERGER Bild unten (v. l. n. r.): Markus Schmidberger, Sebastian und Laura Steiner, Michael Baur und Elfriede Kellnhofer aus der LBV-Kreisgruppe Cham.
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