VOGELSCHUTZ 1-19

22 VOGELSCHUTZ 1|19 Im vergangenen Jahr ging ein Aufschrei durch die Medien, als das Insektensterben endlich öffentlich bekannt wurde. Die Fluginsekten sind innerhalb von nur drei Jahrzehnten um über 75 Prozent zurückgegangen. Die Ergebnisse dieser internationalen Studie sind besorgniserregend! Endlich werden auch die Zusammenhänge zwischen Nahrungsgrund- lagen und Auswirkungen auf die Vogel- und Tierwelt immer bekannter. Der Einsatz von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft ist mitverantwortlich für das massive Insektensterben. Besonders dramatisch ist der Mangel an Nah- rung und Lebensraum in der Agrarlandschaft für die Feldvögel. Selbst bei früheren „Allerweltsarten“ wie dem Reb- huhn verzeichnete man in den letzten 25 Jahren Bestandsrückgänge um 94 Prozent. Das Insektensterben und auch der Rückgang unserer Feldvögel sind kein punktuelles Problem, dem mit einem Ar- tenhilfsprogramm entgegengewirkt werden kann. Das Schwinden der Biologischen Vielfalt, insbesondere in unserer Agrarlandschaft, ist vielmehr Spiegelbild unseres Umgangs mit der Natur! Verantwortlich sind nicht die Landwirte, vor allem nicht die bäuerlichen Familienbetriebe, von denen wir in Bayern Gott sei Dank noch relativ viele haben. Verant- wortlich sind diejenigen, die die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass vielen Landwirten gar nichts anderes übrigbleibt, als zu vergrößern. Die Zukunft unserer Insekten und Vögel entscheidet sich die nächsten Monate in der Agrarpolitik. Unterstützen Sie uns beim Einsatz für eine nachhaltige Agrarpolitik und für den Schutz unserer Insekten! Dr. Norbert Schäffer Vorsitzender des LBV Gerhard Koller Landesgeschäftsführer S P E ND E N A K T I ON Artenvielfalt bewahren – Insekten schützen FOTOS: INGO RITTSCHER, BIRGIT HELBIG, ANDREAS HARTL, KATHARINA HEUBERGER Liebe Mitglieder und Naturfreunde, Der Artenschutz und die Unterstützung der bäu- erlichen Landwirtschaft sind eng miteinander verbunden. Beide Seiten – Natur und Bauern – müssen gewinnen. Allem voran müssen Landwir- te fair bezahlt werden, damit sie sich überhaupt noch um die Natur kümmern können. Der Irrweg der industriellen Landwirtschaft führt zu einem dramatischen Artenrückgang und gleichzeitig zum Aussterben vieler landwirtschaftlicher Klein- betriebe. Das Ergebnis sind vergiftete Monokul- turen und ein Verlust der Natur in unserer baye- rischen Heimat. Hintergrund Biene auf einer Krokusblüte

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