VOGELSCHUTZ_1_18

Die Delegierten des LBV haben bei ihrer Jahresversammlung im letzten Oktober mit deutlicher Mehrheit einer Aktualisierung unseres Logos zugestimmt. Unser Eisvogel ist damit endgültig im digitalen Zeitalter angekommen: Das etwas vereinfachte Logo ist leichter anzuwenden und auch für die sozialen Medien geeignet. Die inhaltliche Ausrichtung des LBV, festgeschrieben in unserer Verbandsstrategie „LBV 2020“, bleibt natürlich nach wie vor die gleiche. Einer der Pfeiler unserer Arbeit sind be- reits seit mehreren Jahrzehnten unsere Artenhilfsprogramme. Und hier waren wir bei einigen Arten spektakulär erfolgreich! Ob Weißstorch, Große Hufeisennase, Wanderfalke oder Wie- senweihe – wenn wir uns richtig hinter den Schutz einer stark bedrohten Art klemmen, können wir ihren Erhalt fast immer si- cherstellen. Bei den genannten Beispielen – und es gibt davon noch viele mehr – ist es uns gelungen, den negativen Bestands­ trend ins Positive zu wenden. So leben heute beispielsweise mehr Weißstörche in Bayern als jemals in den vergangenen 100 Jahren! Das große Engage- ment unzähliger Ehrenamtlicher, die Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender und eine Finanzierung durch das Landesamt für Umwelt haben diesen Erfolg möglich gemacht. Wenn Sie zukünftig einen Weißstorch sehen, denken Sie immer daran: Ohne unsere Arbeit wäre der Weißstorch aus Bayern vielleicht verschwunden. Sorge macht uns hingegen nach wie vor der Rückgang ehemals häufiger Arten, ob Rebhuhn, Kiebitz, Feldlerche, Braunkehlchen oder Igel. Gerade aus der Agrar- landschaft haben sich viele Arten weitgehend zurückgezogen. Der Stumme Frühling , von Rachel Carson bereits 1962 befürch- tet, wird in einigen Teilen Bayerns mehr und mehr zur bitteren Realität. Doch unsere Erfolge motivieren uns, weiter vehement für die Vielfalt unserer Arten und der bayerischen Landschaft einzutreten – gemeinsam können wir viel erreichen. IMMER MEHR MENSCHEN FORDERN SCHUTZ DER NATUR Was mir Mut macht, ist die nicht mehr wegzudiskutierende Tat- sache, dass der Rückgang unserer biologischen Vielfalt vielen Menschen nicht (mehr) gleichgültig ist. So haben es die The- men Insektensterben, Glyphosat und Rückgang der Feldvögel im vergangenen Jahr auf die Titelseiten nahezu aller großen Zeitungen sowie in die Hauptnachrichten im Fernsehen ge- schafft – eine Aufmerksamkeit, die noch vor wenigen Jahren undenkbar war. Auch der neue Rekord von über 32.000 Teil- nehmern bei unserer Mitmachaktion Stunde der Wintervögel im Januar, ist für mich ein Beleg dafür, dass sich die Menschen im Freistaat zunehmend für unsere Natur interessieren und nicht mehr bereit sind, ihre Zerstörung hinzunehmen. Und wir stehen hier nicht alleine da. So hat sich beispielsweise auch der Deutsche Alpenver- ein (DAV) immer wieder vehement für den uneingeschränkten Erhalt des Alpenplans und den Schutz des Riedberger Horns ausgesprochen. Den Bayerischen Jagdverband wissen wir in dieser Sache ebenso konsequent auf unserer Seite. Der Baye- rische Landesverband für Gartenbau und Landespflege wie- derum – er hat dieselben Ziele im Blick wie der LBV – greift die Themen Flächenfraß und die unsägliche Lockerung des Anbindegebots in seiner Verbandszeitschrift auf. Fragen Sie in Ihrem Bekannten- und Freundeskreis und Sie werden sehen, dass wir die Werte, Ziele und Forderungen eines Großteils der bayerischen Bevölkerung vertreten. Natur- und Artenschutz sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Politik muss der Naturzerstörung und dem Artenschwund im Inte- resse der Menschen Rechnung tragen – und das nicht nur im Wahljahr. TATEN STATT WORTE Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass sich Punkte wie „den Artenschutz als Querschnittsaufgabe verankern“, „Ak- tionsprogramm Insektenschutz“ oder „die Potenziale der Land- wirtschaft für Klimaschutz und Biodiversität nutzen“ im Sondie- rungspapier einer Großen Koalition finden? Im Januar 2018 war GEMEINSAM KÖNNEN WIR VIEL ERREICHEN Wenn Sie einen Weißstorch sehen, denken Sie an uns DR. NORBERT SCHÄFFER LBV-VORSITZENDER 8 VOGELSCHUTZ 1|18 S T A ND P UN K T

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