LBV magazin 2-25

LBV MAGAZIN 2|25 45 FOTOS: JULIA PRUMMER, XENIAS PHOTOCASE, TOBIAS TSCHAPKA kennst, um Vergiftungsgefahr zu vermeiden! Vor dem Sammeln ist es zudem ratsam, die Wildkräuter auf verschmutzte, welke oder mit Tierspuren versehene Pflanzenteile zu untersuchen. Diese sollten nicht gesammelt werden. Auch der Sammelort spielt eine wichtige Rolle. Straßenränder, gedüngte Flächen oder „Hundewiesen“ sollten gemieden werden. In Naturschutzgebieten oder Parks sind die geltenden Regeln zu beachten. Wer einen eigenen Garten besitzt, in dem Wildkräuter wachsen, kann diese hingegen bedenkenlos und mit gutem Gewissen nutzen. Wildkräuter wie Spitzwegerich, Klee und Brennnessel finden sich meist direkt vor der Haustür. Beim Sammeln sollte man stets rücksichtsvoll mit der Natur umgehen und unnötige Trittschäden auf bewachsenen Flächen vermeiden. Man sollte nur so viel ernten, wie tatsächlich benötigt wird, und es sollten nur einzelne Blätter abgepflückt werden, damit die Pflanze weiterwachsen kann. Wenn viele Pflanzen der gleichen Art an einer Stelle stehen, genügen auch wenige Einzelpflanzen. Für den Transport der Wildkräuter eignet sich am besten ein Korb, in dem die Kräuter weder zerquetschen noch schwitzen. Geerntet werden die Pflanzen mit einem Messer oder einer Schere. In ein feuchtes Baumwolltuch gewickelt sind die Kräuter vor Sonneneinstrahlung und Austrocknung geschützt. Rezepte und Tipps in neuer Broschüre Die neu aufgelegte LBV-Broschüre Wildnisküche bietet eine Vielzahl an Rezepten und Praxistipps für die Zubereitung von Wildkräutern und -früchten im Jahresverlauf. Sie zeigt, wie regionale und saisonale Zutaten den Speiseplan bereichern und gleichzeitig das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung fördern können. Wildkräuter in der Bildung Das Kochen mit Wildkräutern bietet eine praxisnahe Möglichkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu fördern. Durch das Sammeln und Zubereiten von Wildkräutern lernen Menschen die Bedeutung von Saisonalität und Regionalität kennen und entwickeln ein Bewusstsein für nachhaltige Ernährung. Diese Aktivitäten stärken nicht nur das Wissen über die Natur und ihre Ressourcen, sondern fördern auch motorische Fähigkeiten und den achtsamen Umgang mit der Natur. Die gemeinsame Zubereitung und der Verzehr der Speisen stärken das Gemeinschaftsgefühl und vermitteln traditionelle Werte und Wissen. Im LBV-Naturshop erhältlich unter: lbv-shop.de/ wildniskuechenatuerlich-lernen Frisch gesammelte Wildkräuter werden auf einem weißen Tuch ausgelegt, dann werden Verunreinigungen und kleine Insekten entfernt. Zutaten • ca. vier Handvoll Wildkräuter (gut geeignet sind z.B. Blätter von Giersch, Gundermann, Zitronenmelisse, Minze, Thymian und/oder Blüten von Holunder, Lavendel und Veilchen) • ca. zwei Liter Wasser (je nach Geschmack mit oder ohne Kohlensäure oder zum Teil durch Apfelsaft ersetzt) • Zitrone • Eiswürfel • ggf. Zucker oder Holundersirup Zubereitung 1. Ca. 500 Milliliter Wasser zum Kochen bringen, die gesammelten Kräuter hineingeben und ca. 20 Minuten im Wasser ziehen lassen. 2. Den Sud durch ein feines Sieb abgießen, abkühlen lassen und anschließend kaltstellen. 3. Das Getränk mit ca. 1,5 Liter Wasser oder Apfelsaft aufgießen und je nach Geschmack mit Zitronensaft, Eiswürfeln und eventuell mit etwas Zucker oder Holundersirup verfeinern. Lässt sich ganz nach Geschmacksvorliebe variieren Kräuterlimonade MARIE RADICKE Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung E-Mail: marie.radicke@lbv.de

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