LBV magazin 2-25

FOTOS: KEVIN ERIFIU (2), MANUELA SCHUSTER, UMWELTGARTEN WIESMÜHL (2), MARKUS BRINDL chen Nahrung und Nistmaterial sammeln, und verteidigen sie gegen Konkurrenten, indem sie ihr wehrhaftes, mit Dornen besetztes Hinterteil nach vorne drehen. Stehende und fließende Gewässer Nicht nur ausreichend Nahrungsangebote und Nistmöglichkeiten sind Voraussetzung für Vielfalt im Garten. Es muss auch für Wasserstellen gesorgt sein. Im Umweltgarten gibt es gleich mehrere davon: Ein kleiner Bachlauf verbindet das Regenwasserauffangbecken mit dem großen Teich. Sein Ufer säumen Sumpfdotterblume, Pfeilkraut, Kalmus, Rohrkolben und Schilf. Insekten und Vögel stillen hier ihren Durst, und wer sich ruhig verhält, kann mit etwas Glück auch Ringelnattern, Frösche und Molche entdecken. Ein Highlight und Besuchermagnet ist die Unterwasserwelt. Ein Becken mit großen Scheiben bietet freie Sicht auf heimische Fische wie Eitel, Barbe, Karpfen, Rotauge, Wels und Hecht. Eine Gefahr für die Vielfalt im Teich sind Goldfische, denn sie ernähren sich unter anderem von Amphibienlaich und Insektenlarven. Auch im Umweltgarten werden leider trotz Aufklärungsschild immer wieder Goldfische von Besuchenden ungefragt ausgesetzt. Nektargarten Neben dem natürlichen Bereich des Umweltgartens mit ausschließlich heimischen Pflanzenarten erfreut sich die Gärtnerseele im neueren Nektargarten an vielen weiteren insektenfreundlichen Stauden. Aktionen wie der „Tag der offenen Tür“ in Zusammenarbeit mit den Gärtnerinnen des Bienenzuchtvereins Trostberg vermitteln den Besuchenden mit viel Leidenschaft Wissen für mehr Artenvielfalt in den eigenen Gärten. Nagelfluh und Schlingnatter Für die LBV-Ortsgruppe war es eine Sensation, als die erste Schlingnatter auf dem Gelände gesichtet wurde. Sie fand in den aufgetürmten Steinwällen aus Nagelfluh einen sicheren Unterschlupf und ausreichend Nahrung. Doch die Freude trübte sich leicht, denn die Schlange tat sich an den Zauneidechsen gütlich und dezimierte rasch ihre Population. Die Ankunft der Schlingnatter und ihre Auswirkungen auf die Zauneidechsenpopulation zeigen, wie dynamisch und komplex natürliche Ökosysteme sind. Auch der Naturgarten braucht Pflege Um dieses menschengemachte Paradies und seine Vielfalt zu erhalten, muss die Streuobstwiese regelmäßig gemäht, die Obstbäume und Korbweiden geschnitten sowie Sträucher gestutzt werden. Auch das Entbuschen der Steinwälle für die Reptilien gehört dazu. Erfreulich ist, dass sich die Pflegearbeiten durch ein wiedererstarktes Engagement des Ehrenamts und die Einbindung von Firmen durch Teambuilding-Workshops gut bewältigen lassen. MARTINA MITTERER Dipl.-Biologin Leiterin der Umweltstation Wiesmühl E-Mail: martina.mitterer@lbv.de Idyllischer Weg durch den Umweltgarten Streuobstwiese mit Insektenhotel Wels in der Unterwasserwelt Schilfkläranlage der Unterwasserwelt Blick in den Nektargarten Schlingnatter in Felsnische LBV MAGAZIN 2|25 37

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