30 LBV MAGAZIN 2|25 LBV AKTIV VOR ORT WEISSENBURG- GUNZENHAUSEN MITTELFRANKEN Naturheldin mit Herz und Hingabe HOF | OBERFRANKEN Teamarbeit für den Kiebitz Die LBV-Kreisgruppe WeißenburgGunzenhausen hat Traudl Ströbel (rechts) zur Naturheldin 2024 ausgezeichnet – für ihr langes, leidenschaftliches Engagement im Naturschutz. Ausgebombt aus Nürnberg, verbrachte sie ihre Kindheit hoch oben in den Berchtesgadener Alpen. Auf dem langen Schulweg begann ihre Faszination für die Natur, besonders für Waldameisen. Bis heute ist sie Mitglied bei den Ameisenfreunden Bayern. Ihr Weg führte über Rothenburg nach Pleinfeld, wo sie heute lebt. Seit über 40 Jahren ist sie Mitglied im LBV. Neben ihrem Einsatz für Amphibien war sie auch für Mauersegler und Fledermäuse im Einsatz. Einmal reisten Mauersegler, die sie aufgezogen hatte, sogar in einem Korb per Lufthansa nach Teneriffa, organisiert über eine Bekannte in Frankfurt. Heute gibt sie ihr Wissen und ihre Begeisterung gern an die nächste Generation weiter, vor allem an ihre Urenkel. CATHERINE HEYDER, HEIDI SEISS Zwar ist der Hausrotschwanz inzwischen Vogel des Jahres, doch der Kiebitz – Vogel des Jahres 2024 – stand im Fokus eines besonderen Treffens nahe des Förmitzspeichers im Landkreis Hof. Zwei Brutpaare der stark gefährdeten Art ließen sich auf bewirtschafteten Flächen nieder – ein seltener Glücksfall. Um die Jungvögel zu schützen, arbeiteten LBV-Aktive, die Untere Naturschutzbehörde und Landwirte eng zusammen. Gelege wurden gefunden, markiert und geschützt, wandernde Küken später gezielt vor Maschinen bewahrt. Bei einem Ortstermin informierte sich Landrat Dr. Oliver Bär (rechts) über das Projekt und dankte allen Beteiligten. Ein starkes Zeichen für den Naturschutz und dafür, dass das „Kiwitt“ auch künftig über Bayerns Wiesen erklingen kann. SEVTAP OKYAY BERCHTESGADEN OBERBAYERN Baggern für Kröten und Kammolch Seit 2019 setzt sich die LBV-Kreisgruppe Berchtesgadener Land mit viel Engagement für den Amphibienschutz im Talkessel ein. Amphibienzäune in Schönau am Königssee haben seither für eine Verdreifachung der dokumentierten Grasfrosch- und Erdkrötenzahlen gesorgt – ein starkes Zeichen für die Wirksamkeit der Maßnahmen. Nun kommen neue Laichgewässer hinzu: In Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde und einem lokalen Baggerunternehmen wurden im Umfeld des Hanottenweihers gezielt neue Tümpel geschaffen – flach für Kammmolche, tief für Frösche und Kröten. Ehrenamtliche schnitten die Flächen vorab frei, sorgten für die Absicherung der überwinternden Tiere und befreiten das benachbarte Kneippbecken, das ebenfalls als Laichplatz dient, von Laub und Unrat. Ein wichtiges Projekt für mehr Artenvielfalt im Wasser! TONI WEGSCHEIDER UNTERALLGÄU-MEMMINGEN SCHWABEN Eine Wiese mit Zukunft Seit Mai 2024 kümmert sich die LBVKreisgruppe Unterallgäu-Memmingen um ein neues Wiesengrundstück bei Buxheim. Die 1,5 Hektar große Fläche soll gezielt für den Natur- und Artenschutz entwickelt werden – als kleine Insel inmitten einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt: Mit Planierraupe und Bagger entstanden vier Seigen, in denen Regenwasser länger stehen bleibt. Die Wiese wird nicht gedüngt und frühestens ab Ende Juni gemäht. Im März pflanzte die Kreisgruppe gemeinsam mit einer örtlichen Baumschule, dem Landkreisfachberater der Unteren Naturschutzbehörde und engagierten Mitgliedern neun Hochstämme alter, regionaler Obstsorten, gefördert über den StreuobstpaKt Bayern. Benjeshecken sollen in den kommenden Monaten folgen. Die neue Fläche soll Lebensraum und Rückzugsort für zahlreiche Arten bieten. DANIEL WATZLAWIK FOTOS: CATHERINE HEYDER, LANDRATSAMT HOF, INES WENDEKAM, TONI WEGSCHEIDER (2)
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