LBV MAGAZIN 2|25 29 OSTALLGÄU-KAUFBEUREN | SCHWABEN Neue Adresse für Luftakrobaten DEGGENDORF | NIEDERBAYERN Renaturierung mit Vorbildcharakter ROSENHEIM | OBERBAYERN Mit Herz und Säge fürs Moor Im Zuge des geplanten Abrisses einer Kirche im Ostallgäu musste eine dort ansässige Mauerseglerkolonie umgesiedelt werden. Auf Initiative der LBV-Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren wurden in Abstimmung mit der Regierung von Schwaben 18 neue Nistkästen im Umfeld angebracht, samt spezieller Lockrufgeräte mit Zeitsteuerung, die den Vögeln bei der Orientierung helfen sollen. Die Geräte werden abgeschaltet, sobald die Kästen angenommen oder Bruten festgestellt wurden. Um die neuen Brutplätze besonders attraktiv zu gestalten, wurde zusätzlich ein Sonnenschutz angebracht. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Helfenden, die diese aufwendige Umsiedlung mit großem Einsatz möglich gemacht haben. PETER GRIEGEL Im Rahmen der Bezirksversammlung besuchten die niederbayerischen LBVKreisgruppenvorstände die beeindruckenden Renaturierungsmaßnahmen an der Unteren Isar. Unter fachkundiger Führung zeigte das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, was in den vergangenen Jahren für den Fluss und seine Artenvielfalt geleistet wurde. Altarme wurden wieder angeschlossen, neue Inseln geschaffen, Uferbefestigungen entfernt und Totholz eingebracht – der vormals begradigte Fluss darf sich wieder entfalten. Entstanden ist ein dynamisches Mosaik aus vielfältigen Lebensräumen mit gigantischen Kiesflächen, wo sich viele Arten wie der Flussregenpfeifer und zahlreiche heimische Fischarten nun wohlfühlen. Alle Beteiligten zeigten sich tief beeindruckt: ein Vorzeigeprojekt für lebendige Gewässer! RUTH WAAS Trotz gestrichener Naturschutzmittel ließ sich der AK Rosenheimer Stammbeckenmoore der LBV-Kreisgruppe Rosenheim nicht entmutigen: Statt einer ursprünglich geplanten Maßnahme des Landschaftspflegeverbands übernahmen LBV-Aktive und Freiwillige kurzerhand selbst die Entbuschung einer Fläche mit jungen Waldkiefern – bei bestem Winterwetter und mit Motorsägen und Astscheren im Gepäck. Ziel war es, wertvolle Offenlandbereiche in den Rosenheimer Stammbeckenmooren zu erhalten, insbesondere Brutflächen für Arten wie den Kiebitz. In enger Abstimmung mit den Bayerischen Staatsforsten und der Unteren Naturschutzbehörde gelang so ein wichtiger Beitrag zum Schutz dieses besonderen Lebensraums. Nun bleibt die Hoffnung, bald erste Erfolge für die Artenvielfalt zu sehen. KATHARINA SCHLEGL-KOFLER Nach 19 Jahren erfolgreicher Storchenbruten auf dem Schornstein der Brauerei Mühlbauer in Arnschwang musste das Nest dringend saniert werden: Über 600 Kilo Nistmaterial hatten sich auf dem Edelstahlkorb angesammelt. Das gesamte Konstrukt wog zuletzt 1.100 Kilo. Aus Sorge um die Statik wurde das riesige Nest im Februar mithilfe von Kran und Hubstapler abgenommen, ein Großteil des Materials entfernt und der Korb wieder sicher montiert. Nur wenige Tage später kehrte das Storchenpaar zurück, bereit für die nächste Brutsaison. Das alte Nest ist nun am LBV-Zentrum „Mensch und Natur“ auf der Drathinsel ausgestellt. Es zeigt eindrucksvoll, wie flach Störche bauen, ganz ohne Nestmulde, damit Regen abfließen kann und die Jungstörche im Trockenen sitzen. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und an die Brauerei Mühlbauer für die gute Zusammenarbeit! DR. ANGELIKA NELSON CHAM | OBERPFALZ Neustart für bewährten Brutplatz FOTOS: ROSI MÜHLBAUER, ANKELIKA NELSON, MICHAEL NEUKUM, RUTH WAAS, PETER GRIEGEL LBV AKTIV VOR ORT
RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=