LBV magazin 2-25

DAFÜR BRAUCHEN WIR IHRE HILFE Der Große Brachvogel ist in Bayern vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch rund 530 Brutpaare. In den vergangenen 40 Jahren haben sich die Bestandszahlen halbiert. Seit 2017 haben wir diese Vogelart mit GPSTechnologie erforscht. So konnten wir mehr darüber erfahren, wo die Vögel brüten, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind und welche Zugrouten sie nutzen. Mit den Ergebnissen können wir lokale Schutzprojekte umsetzen. Hierfür brauchen wir finanzielle Unterstützung. Über 40 Brachvögel haben wir mit kleinen, leichten Sendern ausgestattet. Dadurch konnten wir die nächtlichen Schlafplätze der Vögel entdecken und schützen. Die Nacht birgt besondere Gefahren, weil Füchse und Marder dann auf der Jagd sind. Dieses Projekt führten wir zusammen mit dem Landesamt für Umwelt (LfU) und dem Bayerischen Naturschutzfonds durch. Die sensibelste Phase für das Kiebitzweibchen beginnt Ende März mit der Eiablage. Solange das Gelege noch nicht vollständig ist, sind Störungen fatal. Meistens wird das Nest aufgegeben. Auch während der Brutzeit können Störungen dazu führen, dass das Gelege verlassen wird. Zusammen mit den Landwirten schützen wir die Küken. Wir unterstützen sie bei der Gelegesuche und helfen ihnen, die Nester bei der Feldarbeit zu umfahren oder sie bei der Nutzung auszulassen. Zusammen legen wir „Kiebitzinseln“ an. Die kleinen Flächen, die innerhalb von Äckern oder Grünland liegen, sollen den Vögeln Flächen zum Brüten und Nahrungsmöglichkeiten bieten. Die „Kiebitzinseln“ sind von der landwirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen. Damit die jungen Kiebitze vor Räubern wie Fuchs und Marder geschützt sind, werden sie zusätzlich mit einem Zaun beschützt. In Bayern gibt es endlich wieder rund 250 Wiesenweihenpaare. Das ist ein großer Erfolg unserer langjährigen Schutzmaßnahmen. Wir bilden jährlich zahlreiche Helferinnen und Helfer aus, die uns bei der Arbeit vor Ort unterstützen. Ab Mitte April beginnen wir mit der Suche nach potenziellen Nistplätzen. Diese befinden sich vor allem in Getreidefeldern und sind dort durch Erntemaschinen in Gefahr. Deshalb beobachten wir im Mai die balzenden Paare und grenzen die Nistplätze weiter ein. Mit Hilfe einer Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, spüren wir die Gelege auf. Ab Ende Juni kontrollieren wir die Nester zur Altersbestimmung der Jungvögel, um den Ausflugtermin der Jungen vorauszuberechnen. Die markierten Bereiche werden bei der Ernte umfahren, um die Jungvögel zu schützen. Schutzprojekt Wiesenweihe Schutzprojekt Kiebitz Schutzprojekt Brachvogel Wiesenweihen sind durch Erntemaschinen in Gefahr. Kiebitz-Küken werden leicht bei der Feldarbeit übersehen. GPS-Sender liefern wichtige Erkenntnisse. LBV MAGAZIN 2|25 27

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