FOTOS: FRANZISKA BACK (2) in Bonstetten zusammen – eine Schatzkammer voller einzigartiger Einblicke ins Leben der Gartenvögel. Alles begann an einem Frühlingstag vor über zehn Jahren. „Ich lag auf dem Liegestuhl unter dem Kirschbaum und beobachtete, wie die Meisen in den Nistkasten ein- und ausflogen“, erinnert er sich. „Da fragte ich mich: Wie oft machen die das eigentlich am Tag?“ Die Neugier packt ihn. Bald installiert er Lichtschranken, die jedes Ein- und Ausfliegen erfassen und ihm die Daten per Funk übermitteln. So findet er heraus, dass Meisen in den Frühlingsmonaten bis zu 1.000 Mal am Tag in den Kasten fliegen – der bisherige Rekord liegt bei 1.565. Mit jeder Antwort wachsen neue Fragen. Was passiert im Inneren des Nistkastens? Wie wird das Nest gebaut, wann werden die Eier gelegt, wie lange dauert das Brüten? Wer übernimmt welche Aufgaben? Und wie entwickeln sich die Küken? Seine Faszination für Daten wird zum Forscherdrang. Also rüstet er weiter auf, installiert Kameras in den Nistkästen – und entdeckt eine völlig neue Welt. Dabei hatte er mit Vögeln eigentlich nie viel am Hut. „Fliegen hat mich immer interessiert – aber nicht Vögel“, sagt er schmunzelnd. Doch mit jedem neuen Detail wird seine Begeisterung für die gefiederten Nachbarn größer. Vom Garten ins Biotop Die LBV-Kreisgruppe Augsburg wird bald auf Klaus Stampfers außergewöhnliche Beobachtungen aufmerksam. Und so bleibt es nicht bei den Vögeln in seinem eigenen Garten. Elf weitere Nistkästen, ausgestattet mit Kameras und Lichtschranken, hängen inzwischen in einem LBV-Biotop, nur wenige Autominuten von seinem ZuIm LBV-Biotop: Klaus Stampfer prüft per Kamera, ob der Nistkasten leer ist. Klaus Stampfer von der LBV-Kreisgruppe Ausgburg LBV MAGAZIN 2|25 23
RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=