LBV magazin 1-25

24 LBV MAGAZIN 1|25 SCHUTZGEBIET FOTO: GERTI HEUMANN Großspende sichert wertvolle Lebensräume Ein Multiplikator für die Artenvielfalt Zwischen 2021 und 2024 wurden die Spendenmittel komplett eingesetzt, ein Großteil davon für Flächenankäufe. So wurden ökologisch wertvolle Flächen zur Vergrößerung von 23 bereits bestehenden LBV-Schutzgebieten in zehn Landkreisen in der Oberpfalz und Niederbayern erworben. Insgesamt konnten damit über 54 Hektar Fläche dauerhaft für den Arten- und Biotopschutz gesichert werden. Ein Beispiel sind die Baderschleifwiesen in der Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Cham. Sie liegen nahe Hannesried auf der Südseite des Markbaches innerhalb des FFH-Gebietes „Bayerische Schwarzach und Biberbach“. Sie bergen auf rund 85 Prozent der Fläche ökologisch wertvolle Lebensraumtypen (feuchte Hochstaudenfluren sowie magere Flachlandmähwiesen), mit vielen Rote-Liste-Arten wie Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Kleines Knabenkraut. Durch ein gezieltes Management der LBV-Kreisgruppe Cham soll die Fläche in ihrem ökologischen Wert erhalten und entwickelt werden. Ein Jahr später erfolgte ein Ergänzungskauf, in den ebenfalls Spendengelder zur Abdeckung des Eigenanteils einflossen. Auch die Teiche bei Leonberg und Pirkensee im Landkreis Schwandorf/Regensburg wurden damit erworben. Die insgesamt 25, bislang unterschiedlich intensiv bewirtschafteten Weiherflächen besitzen ausgeprägte Verlandungszonen, die teilweise bereits biotopkartiert wurden. Für einen Teil der Flächen existieren Artennachweise zum Beispiel für den Moorfrosch. Geplant ist nun ein naturschutzfachliches Teichkonzept, das die notwendigen Maßnahmen zur Entwicklung des Gebiets im Detail regelt. Um eine vielfältige Teichlandschaft geht es auch bei der finanziellen Förderung der LBV-Flächen in Hirschau im Landkreis Amberg-Sulzbach. Diese sind Teil eines Biotopverbundes aus Weihern, Fließgewässer, Bachaue und extensivem Grünland. Zur Verbesserung der Qualität des Lebensraums wurde das Profil des Teichbodens nun so verändert, dass er über verschiedene Wassertiefen verfügt. Ein Teil der vorhandenen Vegetation blieb dabei erhalten und es wurden flache, sanfte Übergänge vom Teichboden zur Oberkannte des Gewässers sowohl an den Dämmen selbst als auch rund um die Teiche gestaltet. Ein anderer Teil der Spenden floss in den behindertengerechten Umbau der LBV-Umweltstation in Nößwartling, die 2022 einen Personenaufzug erhielt, und in den Kauf eines Feldforschungswagens für Beringung und Besenderung. Letzterer bietet bis zu sechs Forschenden Platz Dank der großzügigen Spende von 475.000 Euro der Familie Conrad konnte der LBV in Kombination mit staatlichen Fördermitteln über zwei Millionen Euro in den Naturschutz vor allem in der Oberpfalz investieren – ein eindrückliches Beispiel dafür, wie Spenden Bayerns Natur zugutekommen. VON DR. CHRISTIAN STIERSTORFER UND RALF HOTZY V.l.n.r.: Dr. Christian Stierstorfer (LBV-Bezirksgeschäftsstelle Niederbayern), Klaus Conrad, Gertrud Conrad, Ralf Hotzy (Leiter LBV-Referat Landschaftspflege)

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