FOTOS: DR. CHRISTOPH MONING, FRANZISKA BACK Vögel zählen für die Wissenschaft Die Stunde der Wintervögel ist die größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, bei der möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen sammeln und so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelbestände geben. Die Langzeitstudie liefert dem LBV eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt. Jährlich beteiligen sich an der Aktion tausende Menschen in Bayern. Dabei werden eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park gezählt und gemeldet. Die nächste große Vogelzählung des LBV findet vom 9. bis 11. Mai im Rahmen der Stunde der Gartenvögel statt. FRANZISKA BACK Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein E-Mail: franziska.back@lbv.de der Natur gibt es so viele Tiere und die sind alle so verschieden“, schwärmt er. Kara und Noah sind sich schnell sicher: Das war nicht das letzte Mal, dass sie mit der NAJU unterwegs waren. Wenn gerade keine große Zählaktion stattfindet, stehen bei den Seelachsen etwa alle zwei bis vier Wochen verschiedenste Aktivitäten an: Basteln mit Naturmaterialien, Kochen im Freien, Nistkästen bauen oder auch einfach mal spielen und die Natur beobachten. In dem Garten zwischen den alten Streuobstbäumen hat sich die Gruppe ein kleines Reich für junge Naturforscher und Naturforscherinnen geschaffen. Neben der Futterstation ist dort auch eine Eidechsenburg zu finden, die sie gemeinsam angelegt haben, wo sich die flinken Reptilien im Sommer gut beobachten lassen. Die angrenzenden Streuobstwiesen und Wälder, die zahlreiche Vögel und andere Tiere beheimaten, laden zu jeder Menge Abenteuern ein. Ein unerwarteter Gast zur Krönung „Vielleicht hören wir sogar den Bussard“, versucht Christine die Aufmerksamkeit der Gruppe zu gewinnen. Denn im Rahmen der Stunde der Wintervögel gemeldet werden dürfen auch Vögel, die anhand ihres Gesangs sicher erkannt werden. „Schließt mal die Augen und hört nur, welche Vögel vielleicht noch unterwegs sind.“ Doch anstatt zu hören, erspäht eines der Kinder einen besonders leisen Gast, der flink den Stamm eines Baumes hochläuft. „Gartenbaumläufer!“, ruft Nicolas und drückt auf den Auslöser seiner Kamera. „Wo?“, fragt Linda und schaut fragend auf den Stamm. Bewegungslos scheint der kleine Vogel am Stamm zu verschwinden, so gut ist er getarnt. Erst als er wieder beginnt, einen Ast entlangzuflitzen, erkennt ihn auch Linda: „Ah ja, jetzt seh ich ihn“, stellt sie zufrieden fest und kann den Vogel grade noch ergänzen, bevor die Zählstunde vorbei ist. Gemeinsam gehen Christine, Martin und die Kinder nochmal durch, was sie in der Stunde beobachten konnten. Und die Ausbeute kann sich sehen lassen: Fünf Kohlmeisen, zwei BlaumeiMartin Kurtzer und Christine Hubrach leiten die Kindergruppe in Heroldsberg. Gut getarnt: der Gartenbaumläufer Ein Kleiber an der selbstgebauten Futterstation sen, eine Sumpfmeise, zwei Amseln, ein Rotkehlchen und ein Haussperling. Jetzt heißt es nur noch: dem LBV melden. LBV MAGAZIN 1|25 21
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