lich-beige. So schnell wie er da war, ist er auch wieder im Dickicht verschwunden. „Vielleicht war es eine Sumpfmeise“, flüstert Linda und zuckt mit den Schultern. Zustimmend nicken die anderen Kinder. Keine zwei Minuten dauert es, da landet der kleine Federball wieder an dem Futterhäuschen. „Boah, da ist sie wieder“ – und jetzt ist Linda sich sicher: Die Sumpfmeise ist’s! Mit rotem Buntstift schreibt sie in großen Druckbuchstaben SUMPFMEISE auf ihre Zählhilfe, daneben eine Eins. Linda ist Teil der NAJU-Gruppe in Heroldsberg. „Seelachse“ nennt sich die Gruppe aus Kindern, die sich regelmäßig trifft, um gemeinsam Zeit in der Natur zu verbringen und mehr über sie und ihre Bewohner zu erfahren. Die meisten von ihnen sind zwischen sechs und zehn Jahren alt. Heute steht etwas ganz Besonderes auf dem Programm: Wintervögel zählen! Zusammen nimmt die Gruppe an der größten Mitmachaktion des LBV, der Stunde der Wintervögel teil. Das Prinzip: Eine Stunde lang die Vögel im Garten zählen, das Ergebnis dem LBV melden und so wichtige Daten für die Naturschützerinnen und Naturschützer liefern. Von Kohlmeise bis Kleiber „Wir schreiben immer die höchste Anzahl einer Art auf, die wir in einer Stunde sehen“, erinnert LBV-Ökotrainer Martin Kurtzer die Kinder. So soll vermieden werden, dass ein Vogel, der sich innerhalb der Stunde vielleicht mehrmals ein Korn am Futteraus holt, doppelt gezählt wird. „Eins, zwei, drei, vier, fünf Kohlmeisen“, zählt Patrick, dick eingepackt in Winterjacke und Schneehose. „Und ich hab schon zwei Blaumeisen“, fügt er hinzu und greift dann schnell wieder zum Fernglas, um keinen gefiederten Gast zu verpassen. Bereit für die Stunde der Wintervögel: warm eingepackt und mit wachsamem Blick LBV MAGAZIN 1|25 19
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