16 LBV MAGAZIN 1|25 THEMA FOTOS: BERND LEUTHÄUSER, DIETER HOPF vorbeiflatternden Schmetterling. Bei der Nahrungssuche ist der Vogel auf Flächen mit offener und nicht zu hoher Vegetation angewiesen. Felsnische am Haus Bei der Wahl des Brutplatzes sind Hausrotschwänze nicht besonders wählerisch und auch wenig störungsempfindlich. Am liebsten baut das Weibchen in Nischen oder Spalten von Gebäuden, unter Dachvorsprüngen oder auf Balken seinen soliden Napf mit tiefer Mulde. Nicht selten werden ungewöhnliche Nistplätze angenommen, wie zum Beispiel die Zeitungsrolle eines ahnungslosen Hausbesitzenden. Auch nimmt der Hausrotschwanz gerne Halbhöhlen als Nisthilfe an, doch sind diese oft bereits belegt, wenn er spät im Frühjahr aus seinem Winterquartier am Mittelmeer zurückkehrt. Amseln bauen ihr Nest oben auf der Nisthilfe, Spatzen ziehen in den aufgehängten Halbhöhlen-Nistkasten ein. Doch schon im nächsten Jahr oder bei der zweiten Brut im selben Jahr kann es ganz anders aussehen und der begehrte Platz ist wieder frei. Zudem kann man den Hausrotschwanz inzwischen als Teilzieher bezeichnen, da ein Teil der Population im Brutgebiet verbleibt. Verbrachte er bislang als Kurzstreckenzieher die kalte und insektenarme Jahreszeit traditionell im Mittelmeerraum bis an den Nordrand der Sahara, so überwintern seit einigen Jahren immer mehr Tiere in Deutschland. Ein Beispiel für die Folgen des Klimawandels? Diese Vögel haben im Frühjahr einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, wenn sie als erste die besten Reviere besetzen und gegen Neuankömmlinge aus dem Winterquartier verteidigen. Nahrung für den Gartenvogel Der Hausrotschwanz ist in vielen Gärten anzutreffen und es macht Spaß, ihn bei seinem bunten Treiben zu beobachten. Besonders auffällig sind das Zittern des leuchtend roten Schwanzes und das tänzerische Knicksen. Damit er sich im Garten wohlfühlt, ist das richtige Nahrungsangebot entscheidend. Liegengelassenes Totholz oder wilde Ecken sorgen für ein reichhaltiges Insektenbüffet, ebenso eine ausgewogene Mischung aus offenen Flächen und Blumenwiesen. Wird hingegen die Vegetation zu dicht und der Garten schattig, sucht sich der Hausrotschwanz einen anderen Lebensraum. Zunehmend stellt sich auch die Frage nach dem richtigen Nahrungsangebot am Futterhäuschen im Winter, denn auch in den kalten Monaten werden in Bayern immer wieder Rotschwänzchen beobachtet. Weiches und fetthaltiges Futter sollte daher nicht fehlen. DR. ANGELIKA NELSON Biologin, LBV-Umweltbildung E-Mail: angelika.nelson@lbv.de BU Regular Skolar Sans Latin 9pt 2mm Abstand qui omnimod iorrupidias. Das HausrotschwanzWeibchen füttert seine Jungen im Nest mit einem Braunen Grashüpfer. Hausrotschwanz- Jungvogel
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