14 LBV MAGAZIN 1|25 Ausbreitung von Siedlungen dehnte er sein Brutgebiet auf die gemäßigten Tieflagen Europas aus. Vermutlich entdeckten Jungvögel auf ausgedehnten Streifzügen die vom Menschen geschaffenen „Felslandschaften“. Die Nischen, Ritzen und Spalten in unseren Hauswänden ähneln dem felsigen Zuhause. Seitdem hat sich der Hausrotschwanz zu einem der 20 häufigsten Gartenvögel in Deutschland entwickelt, der in fast einem Fünftel aller Gärten und Parks beobachtet wird, wie unsere Mitmachaktion Stunde der Gartenvögel in den letzten Jahren eindeutig gezeigt hat. Frühaufsteher mit markantem Gesang Der Hausrotschwanz ist ein hübscher Vogel mit dunklem Gefieder und rostorange gefärbten Schwanzfedern. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Gartenrotschwanz, der entgegen seinem Namen in den modernen bayerischen Gärten mit kurzem Rasen und wenigen Laubbäumen gar Bei der vierten öffentlichen Wahl des LBV und seinem bundesweiten Partner NABU haben fast 143.400 Menschen abgestimmt. 43.235 Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, knapp gefolgt von der Waldohreule mit 40.455 Stimmen. Er löst seinen Vorgänger, den Kiebitz ab. Der Vogel des Jahres wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt. UND DER GEWINNER IST... Hausrotschwanz 30,2 % Waldohreule 28,2 % 15,8 % Schwarzspecht THEMA Schwarzstorch 14,5 % Kranich 11,3 % nicht so häufig vorkommt. Neben Unterschieden im Gefieder ist auch der Gesang der beiden unverwechselbar. Der Hausrotschwanz beginnt melodisch, wechselt aber mit knarrenden, knirschenden Tönen. Der Gesang erinnert ein wenig an das Geräusch, wenn der Empfang des geliebten Radiosenders schlechter wird. Der eifrige Vogel singt schon lange vor Sonnenaufgang vom Dachfirst, und eröffnet so das Morgenkonzert der Singvögel. Aber auch tagsüber und bis spät in die Dämmerung hinein ist der kratzende Gesang oft zu hören. Wenn er im Oktober plötzlich verstummt, kündigt sich der Aufbruch des kleinen Vogels in sein Winterquartier an. Tagsüber kann man den Vogel des Jahres 2025 gut bei der Insektenjagd beobachten. Dabei sitzt er gerne erhöht auf Dachsimsen oder Holzstapeln, von wo aus er seine Beute erspäht und sich blitzschnell herabstürzt. Manchmal folgt er im Zickzackflug fliegenden Insekten oder erbeutet einen FOTOS: ERICH OBSTER, ANDREAS HARTL HausrotschwanzWeibchen HausrotschwanzMännchen
RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=