LBV MAGAZIN 1|25 11 spielsweise den Aufbau eines Biotopverbundes im Offenland, die Umsetzung des Bayerischen Streuobstpaktes, die Wiedervernässung von Mooren oder den Ausbau des Vertragsnaturschutzes auf freiwilliger Basis zu erreichen, sind erhebliche finanzielle Mittel erforderlich. Stehen die Gelder nicht dauerhaft und verlässlich zur Verfügung – und dies lässt die derzeitige Haushaltssperre im Naturschutz befürchten – führt dies nicht nur dazu, dass wir unsere Naturschutzziele nicht erreichen und immer mehr Natur um uns herum verlorengeht, es kommt auch zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei denen, die sich für die Natur engagieren. Die Liste der Betroffenen reicht von Landwirtinnen und Landwirten über Baumschulen bis zu den Maschinenringen. Wenn dann nicht einmal mehr Unkosten erstattet werden, ist dies auch mangelnde Wertschätzung gegenüber ehrenamtlich Tätigen. Das darf nicht sein! Artenhilfsprogramme Die Liste der Aktivitäten und Ziele im Natur- und Artenschutz ist lang und vielfältig. Eines aber steht für mich fest: Das Aussterben von Arten zu verhindern, ist das absolute Minimalziel, auf das wir uns einigen müssen. Der LBV hat im Rahmen seiner Artenhilfsprogramme, gefördert von LfU und anderen Stellen, eindrucksvoll bewiesen, dass wir dieses Ziel erreichen können. Die Liste der Erfolge reicht von Weißstorch und Wanderfalke über Wiesenweihe und Feldhamster bis hin zu Großer Hufeisennase und Ortolan. In Zukunft brauchen wir mehr Geld, um beispielsweise Wiesenbrüter wie Uferschnepfe, Großen Brachvogel und Rotschenkel oder auch den Feuersalamander vor dem Aussterben zu bewahren. Gerade unsere unmittelbar vor dem Aussterben stehenden Arten verkraften keine Pause in unseren Anstrengungen, die entsprechenden Arten zu erhalten – und keine Kürzung der finanziellen Mittel. Dr. Norbert Schäffer Neue Bundesregierung Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind unsere Hausrotschwänze vielleicht schon aus ihrem Winterquartier zurück – und die Bundestagswahl ist gelaufen. Auch wenn Themen wie Klima-, Natur- und Artenschutz im zurückliegenden Bundestagswahlkampf kaum eine Rolle gespielt haben, wird sich eine neue Bundesregierung diesen Themen nicht verschließen können. Der Kampf gegen die Klimakrise, der Erhalt unserer Biologischen Vielfalt oder einfach ausgedrückt der Erhalt einer intakten und gesunden Umwelt ist eben nichts, was vermeintlich warten kann, bis wir keine anderen Probleme haben. Es ist kein „nice to have“, sondern moralische Verpflichtung, gesetzlicher Auftrag und Grundlage für unser Überleben. Dieser Verantwortung muss auch eine neue Bundesregierung gerecht werden! GARTEN IM FRÜHLING I FOTO: PETER BRIA Das Aussterben von Arten zu verhindern, ist absolutes Minimalziel Folgen Sie mir auf LinkedIn unter Dr. Norbert Schäffer
RkJQdWJsaXNoZXIy NDEzNzE=